Pflanzenbautag in Axien Pflanzenbautag in Axien: Großer Durst herrscht auf Feldern

Axien - Momentan gibt es bei den Landwirten fast nur ein Thema. Das ist die Trockenheit. Bislang, von Jahresbeginn an, seien im Raum Axien lediglich 148 Millimeter Niederschlag gefallen. Da sei es noch ein weiter Weg, um an den Jahresdurchschnitt von 480 Litern je Quadratmeter heranzukommen. Das merkte Gerhard Böhme, Vorstandsvorsitzender vom Landgut „Elbeland“ in Axien, zum Auftakt des traditionellen Pflanzenbautages an. Vor einem Jahr sei die Situation ein andere gewesen, da hätten die Landwirte ein Lächeln im Gesicht gehabt. Das Wasser von oben sei zur rechten Zeit gekommen, die Ernte gut ausgefallen.
Bei den Zuckerrüben wurden die Erwartungen übertroffen. Doch 2015 ist vermutlich eine gute Ernte schon ein Stück in die Ferne gerückt. Gerhard Böhme wies aus dem Fenster auf einen Getreideschlag, in dem bereits Trockenschäden auszumachen sind. Und auch in den Pflanzenhöhen sind inzwischen an etlichen Stellen Defizite zu registrieren. Die Einladung für den Pflanzenbautag, der gemeinsam mit der Saaten-Union, BASF und der Rapool Ring GmbH veranstaltet wird, stieß auf große Resonanz.
So viele Interessierte wie am Mittwochvormittag seien wohl noch nicht dabei gewesen, meinte Gerhard Böhme. Und bei der Flurfahrt und den Erfahrungsaustauschen auf den Feldern dominierte natürlich die Frage, wie Getreide- und Rapssorten mit den derzeitigen schwierigen Witterungsbedingungen zurecht kommen. Neben dem fehlenden Wasser haben Blattläuse und der Verzwergungsvirus, dessen verstärktes Auftreten dem Klimawandel zugeschrieben wird, Kulturen zugesetzt, erläuterte Walter Reinländer von der Saaten-Union. Das habe bereits zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten bis hin zur Neubestellung geführt.
Welche Potenzen in Getreidesorten (Wintergerste, -triticale, Hybridroggen und Winterweizen) stecken, diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde erläutert. Nicht so große Sorgen gab es in diesem Jahr mit dem Rapsglanzkäfer. Ihm war es wohl zu kühl, um größere Schäden auf Rapsschlägen anzurichten, erläuterte Ralf-Dieter Eichelbaum von BASF. Er und Alexander Fölsch von Rapool kritisierten, dass Saatgut seit dem vorigen Jahr nicht mehr mit Insektiziden gebeizt werden darf. Das sei widersinnig.
Die Pflanzenschutzmittel dürfen nicht direkt an das Saatgut, aber die gesamten Kulturen dürften gespritzt werden. Das sei fachlich und wissenschaftlich nicht zu begründen, kritisierte Fölsch. Die Entscheidung habe die Politik getroffen. Zu verstehen sei sie nicht. (mz)