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Pferdesport  Pferdesport Jessen: 79 Reiter-Pferd-Paare aus drei Bundesländern sind am Start

Von Gabi Zahn 16.09.2016, 13:58
Ein Sprung nach Maß: Rosalie Richter auf „Monzeo“. Beim ranghöchsten Wettbewerb auf dem Himmelsberg, dem A-Springen, landet die Seydaerin auf dem zweiten Platz.
Ein Sprung nach Maß: Rosalie Richter auf „Monzeo“. Beim ranghöchsten Wettbewerb auf dem Himmelsberg, dem A-Springen, landet die Seydaerin auf dem zweiten Platz. Gabi Zahn

Jessen - Die Stimmung auf dem Turnierplatz ist nach acht Stunden erstklassigen Pferdesports mit insgesamt acht Wettbewerben noch immer großartig – und das bei Hochsommer-Temperaturen mitten im September!

Um 16.45 Uhr schwillt der Beifall ein letztes Mal an: Die Zuschauer und Aktiven feiern die Siegerin des 10. Reitertages. Es ist die 14-jährige Melina Richter vom Reitverein (RV) Seyda. Sie hat das A-Springen, den ranghöchsten Wettbewerb, in einem Stechen für sich entschieden.

Steffi Schild, Vorsitzende des gastgebenden Himmelsberger Reitvereins, heftet die goldgelbe Siegerschleife an das Halfter von „X-Man 2“, Melina klopft dem muskulösen Wallach lobend auf den Hals. Mit dem zehn Jahre alten Württemberger Warmblut, eine Mischung aus Dressur- und Springpferd, hat sie den Parcours ohne Fehler gemeistert und somit den „Großen Preis vom Himmelsberg“ eingeheimst.

Reithof-Chefin gratuliert

Auf Platz zwei landet ihre um ein Jahr ältere Cousine Rosalie Richter auf „Monzero“ vor Astrid Gronewold, Chefin vom Jessener Heide-Reiterhof. Beim letzten Sprung im Stechen hatte „Amelies“ Huf eine Stange zu Boden befördert: „Die Zeit hätte gereicht, aber das gibt leider vier Fehlerpunkte“, kommentiert Preisrichter Achim Genennichen.

Viele Zuschauer hatten ihr als maßgeblicher Organisatorin Platz eins beim Jubiläumsturnier von Herzen gewünscht. Doch Astrid Gronewold freut sich über die weiße Schleife ebenso und gratuliert den beiden Mädchen: „Macht weiter so. Solchen Nachwuchs brauchen wir!“ Mit 17 von insgesamt 79 Reiter-Pferd-Paaren aus 19 Vereinen ist der Himmelsberger Reitverein beim Turnier stark vertreten.

Die Aktiven stammen aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen. Im Hinblick auf das Wetter hatten die Gastgeber gut vorgesorgt. Ein Wasserbottich spendet den Tieren willkommene Erfrischung. Vitaminhaltige Snacks gibt es in Form von knackigen Möhren, gesponsert von der Jessener Gemüsering GmbH.

Die Tiere scheinen die Temperaturen recht gut zu verkraften. Horst Lösche aus Seyda erklärt: „Schlimmer wäre ein plötzlich hereinbrechender Hitzeschub gewesen, aber da die Hochsommer-Periode schon eine Weile andauert, haben sich die Pferde daran gewöhnt.“

Der 63-Jährige ist der Opa von Preisgewinnerin Melina Richter. Gemeinsam mit seiner Frau Elke trainiert er die Enkelin und auch Rosalie Richter. Der Doppelerfolg freut den einstigen national und international erfolgreichen Reitsportler verständlicherweise sehr: „Am kommenden Wochenende starten die Mädchen in Bad Schmiedeberg. Dort geht es um die Platzierung bei der Kreismeisterschaft“, lässt er wissen.

Auch der neunjährige Emil Kwiatkowski aus Dabrun wird mit dabei sein. Beim E-Dressurreiten auf dem Himmelsberg belegt er Platz zwei und hat aufgrund seiner bisherigen Leistungen Chancen, auf Kreisebene den ersten Platz zu erkämpfen. Achim Genennichen erinnert: „Emil war mir schon im Frühling beim Erlangen des Reitabzeichens als aufgewecktes Nachwuchstalent aufgefallen, einer von ganz wenigen Jungen zwischen vielen Mädchen.“

Einmaleins des Reitens

Für den Führzügelwettbewerb sind elf Teilnehmer gemeldet - ausschließlich Mädchen. Begleitet von älteren Aktiven demonstrieren sie, wie gut sie das Reit-Einmaleins beherrschen. Über alle Pferderücken hinweg machen sie eine recht gute Figur.

Der Wettbewerb beginnt im Schritttempo, später wird auch etwas getrabt. Genennichen lobt einige Male die gute Haltung oder hilft, sie mit Hinweisen zu korrigieren: „Habt ihr Spaß am Reiten? Dann zeigt es und lächelt ein wenig“, ermuntert er, wenn jemand gar zu konzentriert die Vorführung absolviert.

Die vierjährige Annika Schmidt ist mächtig aufgeregt, und dennoch hat sie ihr Shetlandpony „Pinocchio“ gut im Griff. Manch einer überlegt, ob sie ihrer Mutti Claudia nacheifern möchte, die bei Turnieren als Springreiterin bis zur Klasse S erfolgreich ist. Am Ende freut sich Emilia Lena Gutewort (RV Flämingrand) über ihren ersten Sieg. Zweite wird Jessica Damm (PSG Lebusa), gefolgt von Melanie Böhme (RV Wiesengrund Bad Schmiedeberg).

Wenn die Besucher und Teilnehmer das zehnte Reiterfest auf dem Jessener Himmelsberg in guter Erinnerung behalten, dann ist das der hervorragenden Organisation des ansässigen Reitvereins in Zusammenarbeit mit dem Heide-Reiterhof zu verdanken – sowie den vielen Helfern und Sponsoren aus der Region. (mz)

Der Nachwuchs sitzt beim Führzügelwettbewerb gut im Sattel. Vorn: Emilia Lena Gutewort auf „Mountain Petter“ (RV Flämingrand), geführt von Kim Müller. Links: Alexa Krause auf „Nora“ (Himmelsberger RV), begleitet von Friederike Meinhof.
Der Nachwuchs sitzt beim Führzügelwettbewerb gut im Sattel. Vorn: Emilia Lena Gutewort auf „Mountain Petter“ (RV Flämingrand), geführt von Kim Müller. Links: Alexa Krause auf „Nora“ (Himmelsberger RV), begleitet von Friederike Meinhof.
Gabi Zahn