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Pferde- und Bauernmarkt Linda Pferde- und Bauernmarkt Linda: Paula Erausquin hat jede Menge zu erzählen

Von Andreas Richter 21.09.2015, 19:11
Wenn der Pferde- und Bauernmarkt in Linda stattfindet, ist eines gewiss: Es herrscht immer großer Andrang. Am Samstag war das schon zum 19. Mal zu erleben.
Wenn der Pferde- und Bauernmarkt in Linda stattfindet, ist eines gewiss: Es herrscht immer großer Andrang. Am Samstag war das schon zum 19. Mal zu erleben. Thomas Christel Lizenz

linda - Ins Auge fiel es nicht unbedingt, dass die Besucher des Lindaer Pferde- und Bauernmarktes in diesem Jahr eine besondere Einlasskontrolle passierten. Am Samstag sorgte nämlich eine junge Frau aus Argentinien mit dafür, dass die Besucherströme in geordneten Bahnen den Platz betraten beziehungsweise verließen. Zugleich war damit klar, wer die weiteste Anreise zur mittlerweile 19. Ausgabe dieses weit über die Grenzen des Landkreises Wittenberg hinaus beliebten Spektakels hatte.

Der Freund ist „schuld“

Zugegeben, extra angereist war Paula Erausquin nicht. Bis in die Nähe von Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires reicht die Strahlkraft Lindas nicht. Aber wie das Leben so spielt: Helmut Schmidts Sohn Peter - sein Vater ist der Organisator des Marktes - lernte die Argentinierin vor zwei Jahren kennen und lieben. Aus einem Flirt wurde eine Beziehung, die man nun intensiviert. Und dazu gehört natürlich, dass man die Familien besucht. So „geriet“ Paula Erausquin mitten hinein in den Markttrubel. Da sie die deutsche Sprache sehr gut beherrscht und eine gesunde Neugier besitzt, war es für Freund Peter Schmidt nicht allzu schwer, sie zum Mitkommen und Mitarbeiten zu bewegen.

Die junge Frau genoss es sichtlich, diese Seite der Familie ihres Freundes kennenzulernen. „Ja, das ist klasse hier.“ Nun kommt auch sie aus einem sehr landwirtschaftlich geprägten Land. Kennt sie solche Märkte aus ihrer Heimat? Nein, antwortete sie lachend. „Bei uns gibt es nur reine Pferdemärkte, wo die Tiere verkauft werden. Aber so etwas wie hier ist absolut neu für mich. Da habe ich zu Hause sehr viel zu erzählen.“

Derweil tauchte auch der potenzielle Schwiegervater auf. Helmut Schmidt musste sich in der Mittagszeit erst mal durch die Besuchermassen kämpfen. Es war voll, so richtig voll. Und darüber freute sich Schmidt natürlich. „Dafür machen wir das ja, wäre jetzt kein Trubel, wäre das bitter.“

Mit dem 19. Mal herrschte natürlich eine gewisse Gelassenheit, man hat Abläufe verinnerlicht und weiß stabile Partner und Helfer an seiner Seite. Schmidt ging auch sofort auf diese ein. „Ich sage nicht nur wieder der Agrargenossenschaft Dixförda Danke, auf deren Flächen wir wieder parken dürfen. Auch ohne alle anderen, die hier vor und hinter den Kulissen mitwirken, würde nichts stattfinden. Schließlich hat sich der Markt doch ziemlich entwickelt.“

Was man als Besucher sofort mitbekam, auch wenn man noch lange nicht auf dem eigentlichen Markt mitten im Wald angekommen war. Der sicherlich größte Andrang herrschte offensichtlich über die Mittagsstunden. Wer „Pech“ hatte und sein Auto weit hinten auf der großen Wiese abstellen musste, konnte schon mal bis zu einer halben Stunde brauchen, ehe er den Fußmarsch bis zum Einlass absolviert hatte. Es herrschte zudem ein ständiges Kommen und Gehen, Zeit zum Luftholen für die Helfer blieb kaum.

Und auch auf dem Gelände war Geduld von den Hunderten Besuchern gefordert. Jedenfalls dann, wenn man etwas essen oder auf die Toilette wollte. Zeitweise bildeten sich sehr lange Schlangen.

Fröhliche Stimmung

Das nahmen aber die meisten ohne Knurren in Kauf. Es herrschte eine fröhliche Stimmung. Die einen steuerten natürlich zuallererst die Mitte des Platzes an. Dort waren alle Tiere zu finden, die, wer wollte, erwerben konnte. Und wer sie nicht auf Anhieb fand, musste nur den Schreinen des Esels folgen, der unerlässlich auf sich aufmerksam machte. An anderen Ständen gab es eine Fülle an nützlichen Dingen für die Tierhaltung. Aber auch einige Trödler und andere Händler boten ihre Waren an.

Helmut Schmidt war jedenfalls schon am Mittag vollkommen zufrieden. Er sagt ja selbst von sich, „dass ich ein großer Idealist bin und daher jedes Jahr diesen Markt auf die Beine stelle“. Da aber dieser Idealismus sehr viel Arbeit bedeutet, ist Schmidt natürlich hoch erfreut über die Resonanz. „Die Leute kommen ja mittlerweile sogar bei schlechtem Wetter. Aber da hatten wir diesmal Glück.“ (mz)

Paula Erausquin, Freundin von Peter Schmidt, stammt aus Argentinien.
Paula Erausquin, Freundin von Peter Schmidt, stammt aus Argentinien.
Thomas Christel Lizenz
Natürlich wurden auch Pferde- und andere Tierliebhaber fündig.
Natürlich wurden auch Pferde- und andere Tierliebhaber fündig.
Thomas Christel Lizenz