Origami-Ausstellung Origami-Ausstellung: Faszinierendes mit Falten in Prettin

Prettin/MZ - Wie sollen die Blüten- kugeln nun hängen? Dicht zusammen oder auseinander? Angela Demele und Eva-Maria Glüer probieren verschiedene Varianten. Wichtig ist, dass die leichten und zarten Kunstwerke richtig zur Geltung kommen in der Ausstellung „Faszination Papier“. Denn alle Exponate der Schau, die am kommenden Dienstag um 10 Uhr in der 700-jährigen Stadtkirche Sankt Marien in dem Elbeort eröffnet wird, sind aus diesem Material.
Seit Monaten wird vorbereitet
Es ist die bislang größte Herausforderung für die Labruner Origami-Enthusiastinnen Eva-Maria Glüer, Angela Demele und Astrid Mählig. Seit Monaten arbeiten sie auf dieses Ereignis hin und haben im Laufe der vergangenen Monate etliche Mitstreiter gefunden, die wie sie viel Freude an der Papierfaltkunst haben.
„Wir bedanken uns, dass so viele Menschen, große und kleine, bereit waren mitzumachen und sich zum Teil erstmalig mit dem Thema Papierfalten beschäftigt haben“, sagt das Trio und lässt wissen, dass Gruppen aus Annaburg, Holzdorf, Jessen, Prettin, Wittenberg und Weimar gemeinsam gefertigte Arbeiten präsentieren werden.
Hinzu kommen wohl 25 Einzelaussteller aus Deutschland und den Niederlanden. Die vielen Einzelelemente hat bislang niemand gezählt. Aber Angela Demele und Eva-Maria Glüer rechnen mit etwa 500 Exponaten, von denen wohl ein Großteil die Besucher in Erstaunen darüber versetzen wird, was sich aus Papier alles so falten lässt.
Allein die Vielfalt an Sternen kann in der Hedwigs-Loge in der Stadtkirche bestaunt werden. Über 170 Exemplare haben hier bereits ihren Platz bekommen. Sterne, so bekennt Angela Demele, sind ihre Spezialstrecke. Wie sollen die Sterne in der Loge ins Licht gesetzt werden? Neben dem Befestigen der Exponate geht es auch um das Ausleuchten des kleinen Raumes. Und so wird im Laufe der Tage beim Umsetzen des Ausstellungskonzeptes sozusagen ein Baustein zum anderen gefügt. „Vitrinen müssen noch aufgestellt werden“, berichtet Eva-Maria Glüer. Origami-Arbeiten zu christlichen Symbolen werden in der Sakristei gezeigt, zur biblischen Geschichte im Turm. Und wie kommen die Tesselationen am besten zur Geltung. Es handelt sich dabei um flache Faltbilder. Der Begriff ist abgeleitet aus dem Englischen von tesseliated was so viel wie mosaikartig bedeutet. Auf der Orgelempore sollen sie ihren Platz bekommen. Aber wie werden sie wirken in der mächtigen Kirche?
Die Eröffnung der Origami-Ausstellung ist der erste Punkt in der Veranstaltungsfolge zum 700-jährigen Bestehen des Gotteshaus. Zugleich ist die Origami-Schau aber auch Vorbote für den fünften Mitteldeutschen Origami-Tag, der am 21. September in Labrun folgt.
Aktionen zum Mitmachen
Einen Vorgeschmack darauf und die Erkenntnis, dass Origami nicht allein etwas zum Aufhängen oder Hinstellen ist, wollen Petra Betscher aus Gifhorn und Ines Wewior aus Isenbüttel in der Eröffnungsveranstaltung am kommenden Dienstag vermitteln. Sie werden nämlich mit einem Origami-Mitmach-Theater in dem Elbeort erwartet. Auf die beiden Frauen waren die Labrunerinnen im Mai bei einem Origami-Treffen in Weimar aufmerksam geworden. Und die Kirche werde auch erfüllt von ungewöhnlicher Musik. Es handele sich um Improvisationen, erläutert Eva-Maria Glüer. „Auch das ist etwas zum Mitmachen.“ Lampenfieber hat das Organisationstrio nach eigenem Bekunden noch nicht. Schließlich ist langfristig für das Ereignis gefaltet worden.