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Öko-Steuer Öko-Steuer: Auswirkungen erst vage zu erkennen

Von Boris Canje 06.01.2003, 16:53

Jessen/MZ. - Für Ilona Wilke ändert sich an ihrem Tankverhalten mit der weiteren Stufe der Öko-Steuer nicht viel. Nach wie vor wird sie ihren Tank jedes Mal füllen, "wenn es im Portmonee auch weh tut". Wer auf sein Fahrzeug angewiesen ist, habe gar keine andere Wahl.

Etwas anders sieht dies Andreas Lademann. "Ich tanke immer so viel, wie ich muss", behauptet er. Mehr lasse sein schmaler Geldbeutel auch nicht zu, so seine Begründung. Wenn er Auto fahren wolle, bleibe ihm nichts weiter übrig. Wäre das Benzin wesentlich billiger, würde er auch lieber den Tank immer richtig voll machen.

Noch seien keine großen Auswirkungen erkennbar, meint Heidrun Thärigen von der TH-Tankstelle in Prettin. Das sei auch kein Wunder, hätten doch alle kurz vor dem Jahreswechsel noch einmal richtig getankt. Außerdem werde bei dem derzeitigen Wetter eh nicht so viel Treibstoff benötigt. Erst wenn jetzt in der angebrochenen Woche alle wieder zur Arbeit fahren, werde sich zeigen, ob eventuell weniger getankt werde.

Ähnlich vermutet dies auch Andrea Börner von der Q1-Tankstelle in Holzdorf. Sicher werde zurzeit etwas weniger getankt, doch wie sich das insgesamt auswirkt, müsse die nächste Woche zeigen. Sie habe Verständnis dafür, dass viele Kunden ihrem Unmut über die Preiserhöhung Luft machen. Sie sehe die Misere ja genau wie diese auch, könne aber nichts daran ändern.

Überraschendes hat Wilfried Pötzsch von der Elf-Tankstelle in Jessen zu berichten. Am 2. Januar 2003 wurde das Vorjahresumsatzergebnis um 50 Prozent übertroffen. Warum, kann auch er nicht erklären, zumal sich der Preis von anderen nicht unterscheidet. Möglicherweise trage das Bonussystem bei Elf etwas dazu bei, vermutet er.

Auch an der Aral-Tankstelle in Jessen war am Freitag nicht übermäßig viel los. Für Sigrun Müller nichts Ungewöhnliches. Der Januar sei immer etwas ruhiger. Viele Kunden hätten noch Urlaub. Deshalb neigt sie zu einer ähnlichen Vermutung, wie einige ihrer Kolleginnen: Die Woche nach den Heiligen-Drei-Königen wird erst zeigen, ob beim Tanken gespart wird oder alles beim Alten bleibt.