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MZ-Interview mit Olaf Däumichen MZ-Interview mit Olaf Däumichen: Unihockey-Schläger ruht als gutes Omen mit im Bett

12.04.2002, 14:30

Elster/MZ. - Der Unihockeycup von Sachsen-Anhalt und die Sekundarschule Elster sind seit dem ersten Mammutturnier 1999 das Traumpaar der Szene. Alle drei Veranstaltungen seit dieser Zeit, an denen sich immerhin Schulmannschaften aus dem ganzen Bundesland und Nordthüringen beteiligen, konnte Elster für sich entscheiden. Am Samstag, bei der Endrunde des 4. Unihockeycups in Dessau, ist der Titelverteidiger natürlich der Top-Favorit. Doch die Elsteraner Mädchen und Jungen sind nicht gerade glücklich, dass die Erfolge der Vergangenheit natürlich Begehrlichkeiten für die Gegenwart wecken. Der Druck ist enorm groß. Allein rund 100 Fans in zwei Sonderbussen werden die Spieler begleiten. MZ-Redakteur Dirk Skrzypczak sprach mit Trainer Olaf Däumichen über die Ausgangssituation.

Als dreifacher Sieger müsste das Selbstvertrauen doch groß sein. Wie ist die Stimmung im Team?

O. Däumichen: Wir sind nervös. Eindeutig. Die Anspannung ist zu spüren. Zumal wir mit einem Handicap leben müssen. Mit Ann-Christin Wildenhain fällt ein absoluter Leistungsträger aus. Ich merke schon, wie vor allem die Jungen jetzt das Flattern bekommen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, wie und ob wir sie ersetzen können. Man darf nicht vergessen, dass wir mit einer neuen Mannschaft antreten. Das erfolgreiche Team der letzten Jahre ist aus Altersgründen nicht mehr startberechtigt.

Apropos Mädchen. Wie klappt das Zusammenspiel mit den Jungen? In letzter Zeit hatte es da ja Defizite gegeben.

O. Däumichen: Ich kann nur an die Jungen appellieren, die Mädchen stärker mit in das Spiel einzubeziehen. Die Mädchen wiederum müssen sich mehr zutrauen. Sie können es doch und müssen sich nicht verstecken. Ich bin davon überzeugt, dass die Mädchen in Dessau generell über das Abschneiden der Teams entscheiden.

So kurz vor dem Turnier kann man nur noch Feinheiten ändern. Worauf legen Sie wert?

O. Däumichen: Im Training haben wir Penalty-Schießen geübt. Leider ist unsere Vorbereitung durch die Ferien und wegen krankheitsbedingter Ausfälle nicht optimal verlaufen. Deshalb will ich auch im psychologischen Bereich ansetzen und den Druck etwas von den Schülern nehmen. Die sind so ehrgeizig und heiß auf die Titelverteidigung, dass einer der Spieler sogar seinen Schläger mit ins Bett genommen hat. Ich spüre auch das Kribbeln. In den letzten Nächten habe ich schlecht geschlafen, weil ich mir den Kopf über Taktik und Aufstellung zerbreche.

Sollte es nicht zur Titelverteidigung langen, bricht für Elster dann eine Welt zusammen?

O. Däumichen: Für die Spieler und uns Trainer nicht. Hauptsache ist nur, dass wir unser Bestes geben. Mit dem nötigen Glück ist viel möglich. Freilich muss alles passen, weil auch die anderen Mannschaften stärker geworden sind. Uns ist klar, dass jede Serie einmal reißen wird. Es muss ja aber nicht gleich in Dessau sein.