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Mikrohotel soll in Jessen entstehen Moderne Herberge im Jessener Gewerbegebiet auf 34 Quadratmetern

Bis zum Jahresende könnte es vier nagelneue Zimmer in Jessen geben, die für Berufskraftfahrer und Monteure interessant sein dürften.

Von Klaus Adam Aktualisiert: 12.08.2022, 18:04
Tankstellenpächter Christoph Pötzsch (re.) erläutert dem Standortentwickler Thomas Ugowski (2. v. re.) und den Vertretern der bauausführenden Firmen aus der hiesigen Region, wo sie zum Beispiel Strom während  der Bauphase herbekommen könnten.
Tankstellenpächter Christoph Pötzsch (re.) erläutert dem Standortentwickler Thomas Ugowski (2. v. re.) und den Vertretern der bauausführenden Firmen aus der hiesigen Region, wo sie zum Beispiel Strom während der Bauphase herbekommen könnten. Foto: Klaus Adam

Jessen/MZ - Vier Zimmer passen nebeneinander in einen 45-Fuß-Überseecontainer. Der ist folglich 13,71 Meter lang. Bleiben knapp 3,40 Meter mal 2,49 Meter Fläche pro Raum zum Schlafen, Fernsehen, Körperhygiene. Und doch sind die kleinen Hotelzimmer mit allem ausgestattet, was ein Übernachtungsgast braucht. Einschließlich Klimatisierung.

Am Mittwoch trafen sich Auftraggeber und bauausführende Firmen plus Berater zur Bauanlaufbesprechung für das „Roatel“-Minihotel, das die gleichnamige GmbH an der hinteren Seite der Sprinttankstelle im Gewerbegebiet an der B 187 in Jessen errichten will (die MZ informierte bereits über das Projekt).

Fundament im September

Der Startschuss für das Vorhaben könnte schon in diesem September erfolgen, informiert Thomas Ugowski, verantwortlich für die Standortentwicklung bei der Roatel GmbH, bei der Bauanlaufberatung. Das bedeutet, das Vier-Streifen-Fundament für den Container könnte alsbald in den Boden gebracht werden.

Wann dann allerdings der Hotelcontainer angeliefert wird, vermag der Bauverantwortliche des Unternehmens nicht zu sagen. „Das hängt von mehreren Faktoren ab“, macht Thomas Ugowski deutlich. Ganz wesentlich dabei ist, ob der benötigte Überseecontainer zur Verfügung steht. Denn es werden gebrauchte Stahlbehältnisse aufgekauft und im Roatel-eigenen Produktionsstandort in Löningen in Niedersachsen als Hotel hergerichtet. Bedeutet, sie werden gedämmt, es werden Türen und Fenster eingebaut.

Und die gesamte Innenausstattung nebst Technik kommt hinein. „Lediglich die Spiegel werden nachträglich eingebaut. Sie könnten während des Transportes kaputt gehen“, ergänzt ein Kollege Ugowskis. Und die Satellitenschüssel wird noch angeschraubt.

Ausgerüstet sind die Container da auch schon mit der Kameratechnik und der Klimaanlage. Aber, wie gesagt, „wann der Container geliefert wird, ist derzeit noch vage“, wie Thomas Ugowski am Ende des Treffens für die MZ nochmal zusammenfasst. Dafür beraten die Vertreter der drei Baufirmen für Elektro, Sanitär und den Tiefbau (Fundament und Kabelgräben) mit den Investoren und dem Jessener Thomas Barthel einzelne Details des Ablaufes. Barthel betreut über seine Firma „Bau Plan Investment“ das Vorhaben und ist Verpächter der Fläche.

So oder zumindest so ähnlich sieht die Mikrohotelanlage  aus.
So oder zumindest so ähnlich sieht die Mikrohotelanlage aus.
Foto: Roatel

Von außen müssen ja lediglich Strom- und Wasseranschlüsse und die Abwasserentsorgung herangeführt werden. Tankstellenbetreiber Christoph Pötzsch weist auf einige Aspekte hin, die mit seiner Tankstelle zusammenhängen. Unter anderem führt er die kleine Gruppe zu einem Stromverteiler, der für den Betrieb der Selbstwaschanlage an der Tankstelle sorgt.

Buchung via Internet

„Wo findest du in der Umgebung ein Zimmer, das voll klimatisiert und mit Wlan ausgestattet ist, für diesen Preis“, weist Thomas Barthel noch einmal auf einen wesentlichen Aspekt hin. Christian Theisen, einer der Roatel-Geschäftsführer, nannte im Oktober 2020 gegenüber der Deutschen Verkehrszeitung einen Preis, der „unter 50 Euro liegen“ werde. Hoteübernachtungen an der Autobahn würden seinen Erfahrungen zufolge bei 89 Euro plus Frühstück liegen. Doch Kraftfahrer würden gar nicht Wert auf größere Zimmer und mehr Komfort legen, so der Geschäftsführer in dem Interview.

Zu buchen sind die Zimmer über die Internetseite von Roatel (www.roatel.com). Auch auf der Webseite booking.com seien sie buchbar. Nach der erfolgreichen Buchung gibt es, wie Thomas Ugowski und sein Kollege erklären, einen Link aufs Handy. Steht der Schlafgast vor der richtigen Tür, klickt er den Button „Tür öffnen“ und er kommt ins Zimmer.