Lesereise Liveschalte nach Newcastle - Sportmoderator Ulli Potofski stellt an Schule in Elster zwei Bücher aus seiner Locke-Reihe vor
Sportmoderator Ulli Potofski stellt an Sekundarschule Elster zwei Bücher aus seiner Locke-Reihe vor. Was zwei Mädchen passiert und Jungs Respekt einflößt.

Elster/MZ - Der Wechsel von der Schülerin zur Moderatorin erfolgt in Sekundenschnelle. Der bekannte Sportmoderator Ulli Potofski begrüßt „live“ aus dem Stadion in Newcastle Mia Block und bei der zweiten Vorstellung seiner Jugendbücher Johanna Markgraf von „Radio Elster“. Die Mädchen aus der fünften Klasse der Sekundarschule sind sehr aufgeregt, bekommen den Text sozusagen als Steilpass serviert und geben nach einer kurzen Anmoderation wieder nach England zurück. Potofski kommentiert die Schlussphase zwischen Newcastle United und einer Mannschaft aus Gelsenkirchen. Beim Stand von 3:3 in der Schlussphase setzt der Held des Buches, Locke, zum genialen Querpass an, Kumpel Mats gelingt das entscheidende 4:3. Nach dem Tor herrscht im Klassenzimmer Stadionatmosphäre, der Stargast fordert die Kinder zu Jubel und Applaus auf.
Für ihren Einsatz erhalten Mia Block (5 b) und Johanna Markgraf (5 a) jeweils eine CD und von den anderen Schülern eine Portion Anerkennung. „Über die CD wird sich mein kleiner Bruder Jakob freuen. Der ist totaler Fußballfan“, sagt Markgraf und ergänzt, dass Potofski sehr viel Spannung vermittelt hat. „Das war richtig cool“, erklärt Block, die in ihrer Freizeit ein bisschen Fußball spielt. „Nur aus Spaß. Nicht im Verein.“ Der Sportmoderator verrät, dass dieses Buch autobiografische Züge enthält und er sich als Kind des Öfteren solch magische Fußballschuhe gewünscht hat.

Gespannte Zuhörer
Mit seinem zweiten Schmöker „Locke und der Voodoo-Zauber“ zieht der 69-Jährige seine Zuhörer noch mehr in den Bann. Die Idee, sagt er, ist ihm nach einem Besuch einer 17-köpfigen Familie in Südafrika gekommen, die dort unter sehr ärmlichen Verhältnissen lebt. Die Kinder arbeiten auf einer Mülldeponie, damit sich die Familie Wasser und Strom kaufen kann. Trotz aller Armut sind sie Fußballfans. Zur Geschichte: Das Team West Coast Kids erwartet die Jugend-Elf des FC Schalke 04 und sieht keine Chance, dass Match zu gewinnen. Ein Junge erinnert sich an einen alten Mann, der sich mit Voodoo auskennt.
Sie vergraben drei blutige Herzen, drei weiße Knochen (von Hühnern) im gegnerischen Strafraum, ein Betreuer besitzt das letzte Puzzleteil, um den Zauber perfekt zu machen: einen pechschwarzen Tigerkopf als Tätowierung auf dem Oberarm. Es funktioniert - zumindest eine Halbzeit lang. Das Team aus Südafrika führt 3:0. Dann schlägt mal wieder Locke zu. Er bleibt mit dem Fuß im Untergrund hängen und legt die Untensilien frei. Aus der Voodoo-Puppe fallen die Nadeln, der Zauber ist deaktiviert, Schalke gelingt das 3:3. Das Ende verrät Potofski nicht. Dafür gibt es Verkaufsexemplare. Mittendrin treibt noch eine schwarze Mamba ihr Unwesen, die der Moderator mit viel Theatralik durch den Raum zischen lässt.

Sparsamer Junge
Der 69-Jährige freut sich, nach fast anderthalbjähriger coronabedingter Tour-Pause wieder auf Lesereise gehen zu können. Nach dem Auftakt am Mittwoch im Theater in Gelsenkirchen ist die Sekundarschule Elster die erste Station auf seiner Tour durch den Landkreis. „Die aktuelle Situation ist nicht schön“, so der Sportexperte, der sich deshalb über jeden Auftritt freut. Bei der Vorstellung seiner Bücher weist Potofski explizit auf jeden Gag hin. Denn in Bremen sei ihm vor Jahren folgendes passiert. Er erzählt zum Beispiel, dass er Voodoo-Puppen im Auto hat und Kinder diese zur Beeinflussung der Lehrer für 99 Euro kaufen können. Rote Nadeln in die Puppe heißt zum Beispiel keine Hausaufgaben. Ein Junge aus der Hansestadt hat diese Aussagen ernst genommen und über ein Jahr hinweg die nötige Summe zusammengespart. Er folgt dem Moderator, der zum zweiten Mal an der Schule gastiert, zum Auto und will die Puppe kaufen. „Ich musste ihm erklären, dass es nur ein Scherz war. Persönlich halte ich Voodoo für Hokuspokus.“

Die Geschichten kommen bei den Kindern an. „Das war eine super Stunde“, meinen Sarah Abt und Finn Wuschek, die beide Borussia Dortmund die Daumen drücken. Jayden Schwenke und Torben Löwe wollen der schwarzen Mamba niemals begegnen. „Das war ganz schön gruselig und spannend“, sagt Wuschek. „So eine Schlange ist schnell und giftig“, ergänzt Löwe. Auch in einem weiteren Punkt sind sich die Jungs aus der 5 a einig. „RB Leipzig ist ein super Team mit einem tollen Trainer.“
