«Lebensretter» hat Holzdorf verlassen
Holzdorf/MZ. - Oberstleutnant Karsten Hartung und seine Crew brachten den Helikopter nach Oberpfaffenhofen in der Nähe von München. Eine Firma, die zu den Vertragspartnern der Bundeswehr gehört, wird den Hubschrauber für eine zivile Nutzung umrüsten und zum Verkauf anbieten, erläuterte Oberstleutnant Bernd Teichmann, Technikchef in der Lufttransportgruppe.
Den Bundeswehrangehörigen war bewusst, dass ein geschichtsträchtiges Luftfahrzeug den Fliegerhorst Holzdorf verlässt und damit das schrittweise Platzmachen für den neuen Hubschraubertyp NH 90 einleitet. Der Hubschrauber 7045 wurde am 31. Januar 1968 in Dienst gestellt. Die Maschine war 8 790 Stunden in der Luft, davon 2 570 Stunden am Standort Holzdorf. Der Hubschrauber wurde am 12. Januar 1994 nach Holzdorf verlegt und war somit einer der Ersten vom Typ Bell UH-1 D, der in den neuen Bundesländern stationiert wurde. Doch Einsatzgebiet war nicht allein der deutsche Luftraum. Vom 2. Dezember 2003 bis 27. Mai 2004 war der 7045 im Rahmen eines internationalen Einsatzes im Kosovo stationiert und befand sich dort über 266 Stunden in der Luft.
Der Hubschrauber wurde im Laufe der Jahre "im SAR-Dienst der Bundeswehr (immerhin 2 728 Einsätze sind registriert), im zivilen Rettungsdienst, im nationalen Lufttransport sowie im Trainingsflugbetrieb eingesetzt", heißt es im "Lebenslauf". Besonders schwierige Aufgaben meisterte man mit der Maschine im Jahr 2002. Während der Katastropheneinsätze beim Hochwasser der Elbe wurden etwa 30 Personen gerettet und zirka 200 Tonnen Sandsäcke zur Sicherung der Deiche bewegt.
Bevor die Maschine zum letzten Flug in Bundeswehr-Regie abhob, wurde ihr besondere Ehre zuteil. Militärmärsche von einer CD schallten über den Platz.