Lebendiger Adventskalender Lebendiger Adventskalender: Jessener Spielmannszug erstmalig dabei

Jessen - Schon einmal, 2015, bemühte sich der Jessener Spielmannszug um Aufnahme in die Aktion „Lebendiges Adventskalender“ in der Elbaue. Damals jedoch waren alle Kalendertage schon besetzt. Um so mehr freute sich der Zug, in diesem Jahr endlich mitwirken zu dürfen.
Klassisch, mit einem zünftigen Marsch, hieß der Jessener Spielmannszug seine Gäste willkommen. Gut 30 Zuhörer hatten sich hinter der geöffneten Tür des Vereins- und Proberaums des Zuges eingefunden, um der Musikantentruppe beim Spiel zuzuhören. „Mit der Teilnahme des Jessener Spielmannzuges sind wir nun aktiv auch in der Kernstadt Jessen vertreten, nachdem wir bisher vorwiegend im Raum Prettin und Annaburg unterwegs waren“, freute sich Mitorganisatorin Almuth Heinze.
Zugleich hofft sie natürlich, dass dieses Beispiel auch andere Interessenten ermutigt, sich bei ihr zu melden. „In diesem Jahr hatten wir bereits tolle Standorte“, so die evangelische Gemeindepädagogin und nannte diesbezüglich das Schlösschen in Prettin, den Annaburger Kellerberg oder die Grundschule „Michael Stifel“. Besonders gespannt sei sie allerdings auf den 21. Dezember, wenn um 16 Uhr in der Last Nummer 9 (zwischen Dautzschen und Großtreben) die Schäferei Hissung besucht wird.
Die Kalendertüraktion war nicht nur eine gute Werbung für den Jessener Spielmannszug, sondern zugleich eine willkommene Probestunde für die Spielleute. Die üben derzeit intensiv für ihren letzten Auftritt 2017. Am 22. Dezember um 19 Uhr will der Zug auf dem Marktplatz Jessen aufspielen und sich damit von seinen Zuhörern für dieses Jahr verabschieden.
„Wenn wir dann inmitten von 100 Schafen stehen und singen, bekommt das Lied ,Kommet ihr Hirten‘ eine ganz andere Bedeutung“, blickte sich schmunzelnd voraus.
Weihnachtliches Liedrepertoire hatte auch der Jessener Spielmannszug zu bieten. „Zu gern hätten wir das unter freiem Himmel vorgetragen, aber angesichts des Regenwetters haben wir uns dann doch für die überdachte Variante entschieden“, sagte Vereinsvorsitzender Karl Kollmann. Dessen Stellvertreterin Jessica Seidel verwies mit Stolz auf den großen Anteil junger Musiker in den Reihen des Zuges. Während in den vergangenen Jahren kaum Zuwachs zu verzeichnen war, meldeten allein 2017 zwölf Kinder von sechs bis zwölf Jahren ihre Bereitschaft zum Mitspielen an.
„Den Älteren des Zuges obliegt es nun, ihnen das jeweilige Instrument beizubringen“, so Kollmann. Wie gut das inzwischen klingt, stellte der Nachwuchs unter Beweis. Sowohl beim Spiel in großer Formation als auch mit einem Solopart der Jüngsten. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sei ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit, verdeutlichte Seidel. Aus diesem Grund legt der Jessener Spielmannszug auch großen Wert auf die frühzeitige Nachwuchsgewinnung.
Ein Baustein dieses Handelns ist der gegenwärtige Aufbau einer entsprechenden Arbeitsgemeinschaft in der Max-Lingner-Grundschule Jessen. „Ich denke, da sind wir auf einem guten Weg“, fügte Kollmann an.
Zusammenkommen, gemeinsam Singen und zum Abschluss den Segen empfangen sind wichtige Eckpunkte jeder Station der Kalendertüraktion. „Auch Nichtchristen stehen der Sache offen gegenüber, kommen auf uns zu und fragen an, mitmachen zu dürfen“, freute sich Almuth Heinze. Gut möglich, dass der Jessener Spielmannszug deshalb in den nächsten Jahren wieder dabei ist. (mz)