Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Mosaik gelegt aus Pflastersteinen
PRETTIN/MZ. - Noch bevor die Hochwasserlage an der Schwarzen Elster akut wurde und auch die Prettiner Feuerwehr stark in Anspruch nahm, hatten sich die Kameraden um ihren Chef Mike Lange einer anderen Herausforderung gestellt. Sie betätigten sich als Freizeit-Landschaftsgestalter und verlegten in Eigenleistung als Ganztagsaktion auf der Fläche vor der eben erweiterten Fahrzeughalle ihres Gerätehauses Pflastersteine.
Über den gesamten Zeitraum, zwischen 8.30 und 19 Uhr, waren bei wechselndem Personal stets zwischen zwölf und 15 Leuten vor Ort, berichtete der Wehrleiter. Er zeigte sich hoch erfreut über die trotz permanenter Nässe rege Beteiligung. Etwa 250 Quadratmeter Betonpflaster wurden so fertig gestellt. "Wir sind als Feuerwehr dankbar, dass wir ein neues Objekt bekommen (Erweiterung Fahrzeughalle und Sozialtrakt - die Redaktion), und wollten uns dafür mit der Pflasterei ein bisschen revanchieren", hieß es. Übrigens hatten die Kameraden vor der jüngsten Aktion auch schon den Untergrund für die Pflasterfläche ausgehoben. Dabei waren sie von der Stadt mit Technik unterstützt worden.
Mike Lange betonte, die Pflaster-Eigeninitiative sei letztlich angekurbelt worden, um Geld zu sparen. Das sei gewiss im Interesse der Bürger, weil die so zurückbehaltenen Finanzen dann an anderer Stelle zum Wohle der Einwohner fließen können. Derartiges Engagement werde auch von der jüngst durch Feuerwehrvertreter und interessierte Bürger gegründeten Interessengemeinschaft Feuerwehr begrüßt und unterstützt, sagte Mike Lange, der diesem Verbund ebenso angehört wie Bürgermeisterin Helga Welz (parteilos). Sie sprach von einer Wertschöpfung um die 80 Euro pro Quadratmeter, die von den jungen Kameraden geleistet wurde. Einer der Helfer ist sogar 600 Kilometer gefahren, um bei der Aktion nicht zu fehlen. Es handelt sich um Christoph Weber, der gerade eine Lehrausbildung in Braunschweig absolviert.
Die Bürgermeisterin hob hervor: "Es zeigt sich immer wieder, dass es gut ist, dass der Wehrleiter auch im Stadtrat sitzt und im Bauausschuss." Überhaupt ließ die Stadtchefin keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie stolz ist auf "ihre" Feuerwehr. "Wenn's irgendwo Probleme gibt, sind die Kameraden immer bereit zu unterstützen."
In der Truppe stimmt auch die Chemie. So wurde nach Abschluss der Pflasterei gemeinsam gegessen. Die Leckereien aus dem Gemeinschaftshaus waren ein kleines Trostpflaster für den Muskelkater, der alle nach dem Einsatz plagte.