Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Mit «Orden» zum Duschen
HOLZDORF/MZ/GRO. - Er habe nicht gedacht, dass er solange in Holzdorf bleiben werde, bekannte Helmut Kapell. Er wechselt in das Lazarettregiment 31 nach Berlin-Gatow. Damit werde er in den in den letzten drei Jahren bis zur seiner Pensionierung heimatnah eingesetzt, stellte dazu Corinna Marina Huth fest.
Seit 1997 war Helmut Kapell im Sanitätszentrum tätig. In die Bundeswehr trat er im Januar 1981 ein. Seine erste Station nach der Ausbildung zum Sanitätsunteroffizier war das Jagdbombergeschwader 33 in Cochem. Von Holzdorf aus startete er dreimal in ausländische Krisenregionen. Und wenigstens fünfmal beteiligte er sich an Aktionen zur Kriegsgräberpflege außerhalb Deutschlands. Erst wenige Wochen liegt ein Einsatz in Frankreich zurück. Zehn Soldaten aus Holzdorf, berichtet der Stabsfeldwebel, seien dort tätig gewesen. Sie führten Pflegearbeiten an den Begräbnisstätten aus, kümmerten sich um die Instandsetzung von Fundamenten. Dieses Engagement will Helmut Kapell trotz seiner Versetzung unbedingt fortführen. Für ihn sei das wichtig. Schon als Schüler habe ihn das interessiert und er sei hier gern tätig. Zudem war er in Holzdorf Ortsstellenleiter des Bundeswehr-Sozialwerks. Im Jahre 2005 war er mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold ausgezeichnet worden.
Die Verabschiedung im Sanitätszentrum wird Helmut Kapell nicht allein wegen des Durchhalteordens, der die Zahl seiner Aufenthaltsdauer trägt, nämlich 4 993 Tage, in Erinnerung blieben, sondern auch wegen des Zeremoniells nach dem Appell. Da wurde der Stabsfeldwebel sozusagen im offenen Wagen an der Fliegerhorstfeuerwehr vorbeichauffiert, die ihn zum Abschied richtig nass spritzte.
Nachfolger von Helmut Kapell im Sanitätszentrum ist Hauptfeldwebel Holger Arndt. Geboren wurde er in Luckenwalde. Der Bundeswehr gehört er seit 1991 an.
Holzdorf, so bekannte Helmut Kapell, werde er vermissen. "Ich war gern hier tätig."