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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Fasziniert vom Rassegeflügel

Von Gabi Zahn 07.01.2013, 18:25

Gräfendorf/Annaburg/MZ. - Die Stars des Wochenendes brillieren nicht gerade mit harmonischem Singsang. Sie schnattern, gackern, gurren und krähen in einer Lautstärke, die das Publikum mitunter verstummen - und staunen lässt: 912 Hühner, Tauben, Gänse und Enten zeigten sich am Wochenende im Gräfendorfer Geflügelhof Schulte etwa 850 interessierten Gästen. Damit schreibt die Dreiländereck-Rassegeflügelschau des ortsansässigen Vereins mit Beteiligung aus Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt auch im 34. Jahr einen Besucherrekord. Freitag hatten zwölf gestrenge Preisrichter aus allen drei Bundesländern die Tiere bewertet. Das Ergebnis gibt den Züchtern Aufschluss über die Qualität ihrer Arbeit: 15-mal das Prädikat "vorzüglich" als höchste Note, 38-mal "hervorragend", die übrigen "sehr gut" oder "gut".

Den großen Jugendpokal und ihre preisgekrönte Lux-Taube kann die kleine Anna Neumann aus Gräfendorf bei der Siegerehrung nicht gleichzeitig tragen. Also hilft der 66-jährige Großvater. Er ist über die Auszeichnung von Annas Lux-Taube (gelb mit weißen Binden) vermutlich noch glücklicher als über seine eigenen Ehrungen. "Die Füße der Täubchen müssen immer sauber sein, und die weißen Federn, die mitunter am Bauch hervorsprießen, werden vorsichtig herausgezupft. Beides kann ich schon ganz gut", plaudert das Mädchen.

Wolfgang Schellenberg aus Annaburg stellt diesmal zwar nicht aus, doch "nach Gräfendorf komme ich gern, hier trifft man Zuchtfreunde aus allen Himmelsrichtungen", sagt er. Besonders begeistert ist er von den Doppelkuppigen Trommeltauben, den Farbtauben, Zwergwyandotten und der "riesigen Kollektion an King-Tauben". Er selbst habe momentan "nur etwa 100 Tauben". Gemeinsam mit Volker Nauck, ebenfalls aus Annaburg, fachsimpelt er mit Reinhardt Arandt, dem Vorsitzenden des Rassegeflügelzuchtvereins Gräfendorf (RGZV) über ein preisgekröntes Lachshuhn.

Relativ wenig über Rassegeflügelzucht weiß Holger Knobloch, der mit seinen Söhnen Max und Hannes die Ausstellung besucht. "Der Weg hierher lohnt sich auf jeden Fall - die Vielfalt von Tieren überrascht total", schwärmt Knobloch. Auch die Hühner von Joachim Lehmann aus Purzien - Italiener (schwarz-weiß gescheckt) und seine Cauchois-Tauben (blaufahl) ziehen viele Blicke auf sich. Zwischen den Käfigreihen herrscht fast zu jeder Stunde reger Besucherverkehr. Wem es zu eng wird, der gönnt sich eine Pause bei einem Imbiss. Das Federvieh bekommt freilich anderes Futter: "Vier bis fünf Zentner Getreide werden während der Ausstellung weggepickt", so Arandt.