Krankheit lässt Knochen knacken
Jessen/MZ. - Am Freitag, am 20. Oktober, war Weltosteoporosetag. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufe die Osteoporose inzwischen unter die zehn wesentlichsten Krankheiten der Menschheit ein, erklärte Dr. Cornelia Schmidt der MZ aus diesem Anlass. Frau Schmidt ist Orthopädin und Rheumatologin, Krankenhausärztin in Cottbus, und sie hält seit 13 Jahren einmal pro Monat eine Sprechstunde in Jessen (Ärztehaus) ab.
Etwa ein Viertel der Patienten in ihrer Sprechstunde leide an Osteoporose, wusste Cornelia Schmidt zu berichten. Die Bevölkerung werde immer älter, und so mehrten sich auch die altersbedingten Krankheitsbilder. In Deutschland gebe es sieben bis acht Millionen von Osteoporose Betroffene. Ein Problem sei, dass die Erkrankung zunächst stumm (unbemerkt) verlaufe. "Erst wenn eine Komplikation aufgetreten ist, also ein Knochen- oder ein Wirbelkörperbruch, gehen die Patienten zum Arzt." Die Krankheit könne heute mit medikamentöser, Physiotherapie und zum Teil mit Operationen behandelt werden. Der Patient müsse aber auch selbst etwas tun, sich kalziumreich ernähren und entsprechend bewegen.
In puncto Diagnostik und Behandlung von Osteoporose arbeitet Cornelia Schmidt in Jessen mit Holger Thelen, Facharzt für Gynäkologie, zusammen. Er hat sich ebenfalls auf dieses Krankheitsbild spezialisiert, und das bereits 1998. Seit Mai dieses Jahres steht in seiner Praxis ein modernes DXA-Messgerät zum Bestimmen der Knochendichte. Festgestellt wird damit der Mineralgehalt der Knochen. Vor dem DXA nutzte Holger Thelen ein Ultraschallgerät, das aber sei jetzt nicht mehr Standard. Die Messung, so der Arzt, werde nicht von der Kasse getragen, die gegebenenfalls folgende Behandlung schon.
Übrigens will Holger Thelen ab Januar 2007 auch eine reine Osteoporose-Sprechstunde anbieten. Gemeinsam mit Cornelia Schmidt führt er am 16. November eine Ärztefortbildung zu dem Thema durch, und ein Seminar für betroffene Patienten soll es in diesem Jahr (genauer Termin folgt) auch noch geben. Holger Thelen: Das Osteoporose-Risiko bei Frauen sei größer als jenes für Brust- oder Gebärmutterkrebs. Und bei Männern rangiere es vor dem Prostatakrebs.