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Krankenpflege an den Feiertagen Krankenpflege an den Feiertagen: Immer im Einsatz

Von Klaus Adam 31.12.2018, 08:59
Im Sommer feierte das Team der Häuslichen Krankenpflege Petra Schulze in Seyda sein 25-jähriges Bestehen.
Im Sommer feierte das Team der Häuslichen Krankenpflege Petra Schulze in Seyda sein 25-jähriges Bestehen. D. Mayer

Jessen - Halbe, halbe - so läuft während der Feiertage das Dienstprinzip in der Häuslichen Krankenpflege Petra Schulze (so heißt nach wie vor die Firma, privat heißt die Chefin inzwischen Petra Schulze-Rabe). Soll heißen, wenngleich die Schwestern und Pflegekräfte ihre Patienten über Weihnachten und Silvester natürlich nicht im Stich lassen, so teilen sie sich ihre Dienstzeiten doch in Weihnachten für die eine Hälfte und Silvester/Neujahr für die andere Hälfte ein. Wenn nicht krankheitsbedingte Ausfälle die Planung durcheinanderbringen, hat jede Mitarbeiterin im Team zumindest an einem der beiden Festivitäten frei.

Ansonsten gibt es keinerlei Abstriche an der Betreuung ihrer Patienten, bekunden die stellvertretende Pflegedienstleiterin Jana Posselt-Oehler und ihre Kollegin Schwester Karina Rohde im Gespräch mit der MZ. Dienste über Weihnachten und den Jahreswechsel sowie auch an den anderen Feiertagen gehört für sie einfach zum Berufsbild dazu, bekunden sie.

Apropos Mitarbeiterin: Seit mindestens einem Jahr gehören auch zwei Männer zum Team. Das führte nur am Anfang zu einigen Irritationen, insbesondere bei Patientinnen. Sich waschen zu lassen, ist für jedermann ein nicht unerheblicher Eingriff in die Intimsphäre. „Aber unsere Männer sind auch da sehr professionell“, meint Karina Rohde. „Das wird die Zukunft sein, dass auch Männer als Pflegende arbeiten. Weil es gar nicht anders geht“, ergänzt Jana Posselt-Oehler. Die Logistik der gegenseitigen Feiertagsvertretung zu stemmen, ist allerdings jedes Jahr eine Herausforderung für das Leitungsteam des Pflegedienstes.

„Über Weihnachten wird es auch mit den Rezeptierungen schwer“, schildert Jana Posselt-Oehler eine davon. Sie habe deshalb nach Weihnachten die Arztpraxen und Sanitätshäuser „abgeklappert“, um sicherzustellen, dass die Patienten benötigte Hilfsmittel und Medikamente auch über die Schließtage ausreichend zur Verfügung haben. „Nicht alle sind in dem günstigen Umstand, dass sie noch einen Familienhintergrund haben. Manchmal sind wir die einzigen Ansprechpartner“, erklärt die Vize-Pflegedienstleiterin.

Das schließt ein, dass sich die Schwestern und Pflegekräfte auch mal etwas mehr Zeit für eine Patientin oder einen Patienten nehmen, wenn sie merken, dass genau dies gerade gebraucht wird. „Wir haben es mit Menschen zu tun und keinen Gegenständen“, so Karina Rohde.

Belastend auf die gesamte Branche wirkt sich die Fachkräftesituation aus, schätzen die beiden erfahrenen Schwestern ein. Geschulte Mitarbeiter sind rar. Die Kapazität eines Pflegedienstes wie des Ihren gerät irgendwann an ihre Grenzen, so dass neue Patienten vorerst nicht aufgenommen werden könnten. Da freut es die erfahrenen Schwestern, wenn die Politik reagiert und starre Regelungen aufhebt.

(mz)

Schwester Karina Rohde (li.) und Jana Posselt-Oehler, sie ist die Stellvertreterin von Pflegedienstleiterin Petra Schulze, im Gespräch mit der MZ.
Schwester Karina Rohde (li.) und Jana Posselt-Oehler, sie ist die Stellvertreterin von Pflegedienstleiterin Petra Schulze, im Gespräch mit der MZ.
Kl. Adam