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Kommandoübergabe Kommandoübergabe: Mit dem Herzen noch lange in der Region

Von Frank Grommisch 21.09.2001, 18:29

Holzdorf/MZ. - "Meine Damen und Herren, ich melde mich ab." Mit diesen Worten beschloss am Freitag Vormittag Oberstleutnant Klaus-Dieter Rühl seine Ansprache aus Anlass der Kommandoübergabe. Nach viereinhalb Jahren als Chef der Holzdorfer Lufttransportgruppe wechselt er in das Luftwaffenführungskommando in Köln, wird dort als Dezernatsleiter Lufttransport arbeiten.

Somit bleibe er der großen Familie der Lufttransporter erhalten, stellte der Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62, Oberst Erich Siegmann, fest. Einer Kommandoübergabe zum jetzigen Zeitpunkt komme besondere Bedeutung zu, sagte der Kommodore. Er erinnerte an die Entscheidung des Bundestages zur Unterstützung der USA. Welche Auswirkungen das auf die Arbeit der Lufttransporter haben werde, "wissen wir noch nicht".

Siegmann bescheinigte Rühl eine ausgezeichnete Arbeit, auch "zur Einbettung des Standortes in die Region". Widerwillig habe der scheidende Kommandeur nur reagiert, wenn ihm Schonung verordnet worden sei. "Ich bin sehr froh, sie zur Seite gehabt zu haben", sagte der Oberst. "Ich hätte mir keinen besseren Kommandeur vorstellen können."

Klaus-Dieter Rühl erinnerte an die Schlagzeile in der Mitteldeutschen Zeitung bei seiner Kommandoübernahme und griff sein damaliges sprachliches Bild vom Dirigenten wieder auf. Der Dirigent gehe, das Orchester bleibe. Es müsse regelmäßig üben, aber Misstöne würden nicht ausbleiben. Der scheidende Kommandeur bescheinigte seinem Orchester, weit über die Fähigkeiten musiziert zu haben, leider habe sich dadurch nichts an der Gage geändert.

Holzdorf verlasse er nicht gern, sagte Klaus-Dieter Rühl. Mit seinem Herzen werde er noch lange am alten Arbeitsplatz und in der Region bleiben. Viele Erinnerungen, nehme er mit, die guten würden überwiegen.

Sein Vorgänger hinterlasse ihm einen breit ausgebauten Weg, an dem weiter zu bauen sei, sagte der neue Kommandeur der Lufttransportgruppe, Oberstleutnant Josef Wimmer. Viele gemeinsame Anstrengungen werden notwendig sein, um die nächsten Vorhaben, die Aufnahme der Heeresflieger aus Cottbus und das Umrüsten des Platzes für den neuen Hubschrauber NH 90 zu meistern.

Beim Empfang mit vielen Gästen gab es für den neuen Kommandeur und seinen Vorgänger viele gute Worte und vor allem einen Wunsch: eine friedliche Zukunft.