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Soldaten geben Fest für benachteiligte Kinder Kleine Gäste erobern den Fliegerhorst in Holzdorf

Soldaten organisieren für benachteiligte Kinder ein Fest zum Weltkindertag mit Eiswagen, Spielgeräten und Hubschrauber zur Begrüßung .

Von Sven Gückel 21.09.2021, 08:52
Besondere Begrüßung der Kinder  durch dieSoldaten der Lufttransportstaffel.
Besondere Begrüßung der Kinder durch dieSoldaten der Lufttransportstaffel. Foto: Sven Gückel

Holzdorf/MZ - Die geballte Kraft der Überraschungen ist immens. Drei Hüpfburgen sind aufgebaut und warten auf den Ansturm. Im Vorfeld und aus Anlass des Weltkindertages, der am Montag begangen wurde, lassen die Frauen und Männer der Einsatzführungsstaffel 31 am Fliegerhorst in Holzdorf nichts unversucht, um Kindern aus schwierigen Lebensverhältnissen einen erlebnisreichen und unvergesslichen Nachmittag zu bereiten.

Eingeladen hierzu sind 15 Jungen und Mädchen der Herzberger Tagesgruppe des Hauses „An der Elster“ des Awo Regionalverbandes Brandenburg Süd sowie 25 Kinder aus Migrationsfamilien. Diese sind bis zur Klärung ihres Bleiberechts in Holzdorf-Ost untergebracht. Das Programm, das Soldaten für ihre kleinen Gäste organisiert haben, kann sich sehen lassen: Ein Eiswagen verteilt kostenfrei kühle Gaumenfreuden, reichlich Kakao steht bereit und im Tiefflug überquert zur Begrüßung ein CH 53-Hubschrauber der ansässigen Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders 64 den Platz.

Zum Gelingen des Nachmittags trug auch die Feuerwehr des Fliegerhorstes bei.
Zum Gelingen des Nachmittags trug auch die Feuerwehr des Fliegerhorstes bei.
Foto: Sven Gückel

Viele Helfer

„Geplant hatten wir dieses Fest bereits im letzten Jahr, nur leider war es aus bekannten Gründen nicht realisierbar“, erläutert Hauptmann Anke Müller, bei der die Fäden der Organisation zusammenlaufen. Die zahlreichen Unterstützer ließen sich von ihrem Vorhaben jedoch nicht abhalten. Allen voran auf die Mitarbeiter der Militärseelsorge des Bundeswehrstandortes Schönewalde-Holzdorf, die Fliegerhorstfeuerwehr, das Sanitätszentrum und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung konnten sich die Ideengeber bei der Umsetzung ihres Vorhabens verlassen.

Eine der Maßgaben des Nachmittags, der ausschließlich über Spenden finanziert wurde, ist, dass alle beteiligten Helfer in Zivilkleidung erscheinen. „Den militärischen Bezug wollten wir so weit wie möglich fernhalten. Hier ging es einzig darum, den Kindern eine Freude zu bereiten, da spielt Uniform einmal keine Rolle“, verdeutlicht Anke Müller.

Allen Beteiligten wird dieser Nachmittag in guter Erinnerung bleiben.
Allen Beteiligten wird dieser Nachmittag in guter Erinnerung bleiben.
Foto: Sven Gückel

Gute Zusammenarbeit

Sichtbar begeistert zeigen sich auch die erwachsenen Begleiter der Kinder. „Die Einladung kam bei uns im Haus sehr gut an“, betonen Simone Barig und Winnie Kubeck, zwei der Erzieherinnen der Tagesgruppe des AWO-Hauses. Bereits in der Vergangenheit habe man durchweg positive Erfahrungen mit den Soldaten der Einheit gemacht, fügt Barig an. Dieser Nachmittag auf dem Gelände der Kaserne Holzdorf sei nach ihrer Aussage, „ein schöner sommerlicher Abschluss bei perfektem Wetter.“

Dankbar über die Einladung zeigen sich auch Stephan Dähnel, Sachgebietsleiter für soziale Betreuung beim Landkreis Wittenberg, und dessen Kollegin Daniela Wäsch. Sie begleiten die Kinder der Migranten, die aus Syrien, Afghanistan, Armenien, Tschetschenien, Indien, dem Iran und dem Irak stammen. „Für sie alle ist das eine dankbare Abwechslung. Man sieht ihnen die Freude über das Gebotene an“, unterstreicht er. Ob die Soldaten der Einsatzführungsstaffel 31 den Weltkindertag auch im nächsten Jahr in ähnlicher Weise begehen werden, darüber, so Hauptmann Anke Müller, wolle man in den kommenden Wochen entscheiden.