Kinderhaus Kunterbunt Kinderhaus Kunterbunt: Maulwürfe als Sankt Martin

Jessen - Wie gut es ist, Hilfe zu bekommen und Hilfe zu geben, lernen die Kinder im „Kinderhaus Kunterbunt“. Sie arbeiten an verschiedenen Projekten zum Thema „Teilen“. Die Ergebnisse stellen sie ihren Eltern und Geschwistern vor.
„Wir wollen heute Zeit, Raum, Wärme und Gesang miteinander teilen“, verspricht Doris Eßberger, Leiterin der Tagesstätte, bei der Eröffnung des Elternnachmittags. In den einzelnen Gruppenräumen begrüßen die Kinder ihre Gäste mit einem eigenen Programm. Die Kinder der Maulwurf-Gruppe, die nächstes Jahr in die Schule kommen, singen das Lied „Lichterkinder“ und betreten den Raum mit LED-Kerzen in der Hand.
Sie stellen sich Arm in Arm in einem Kreis auf. Dazu führen sie die Geschichte von Sankt Martin auf. Der Legende nach hat er seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt. Die Kinder stimmen das Lied „Teilen macht Spaß“ an und gehen durch die Reihen. Dabei verteilen sie Brot und Brötchen, die sie selbst gebacken haben. „Sie spielen Sankt Martin im wahren Leben“, freut sich Doris Eßberger. In den täglichen Frühstücksrunden habe sie bereits bemerkt, wie die Kinder ihr Essen teilen.
Im Anschluss an die Gruppenaufführungen versammeln sich die Anwesenden im Turnraum der Kindertagesstätte. Dort steht das Musiker-Duo „Accordina“ bereit. Die Musik- und Tanztherapeutin Ina Hohenwaldt und der Rock- und Soulmusiker Christian Koch gestalten seit 2004 Mit-Mach-Konzerte. „Accordina“ bezaubern mit ihren Liedern, die inhaltlich an Kinder gerichtet und musikalisch anspruchsvoll sind, die Zuschauer.
Das Duo geht der Frage nach, „Warum hat keiner Zeit für mich?“ und veranschaulicht die täglichen Streitigkeiten um das Zubettgehen. Dazu holen sich Ina Hohenwaldt und Christian Koch Unterstützung aus dem Publikum. Drei Freiwillige kommen auf die Bühne und stellen eine dreiköpfige Familie dar.
Das Kind quengelt, weil es noch nicht ins Bett will: „Ich bin noch nicht müde. Ich will draußen noch schaukeln.“ Die Eltern widersprechen: „Es ist Schlafenszeit. Morgen kannst du wieder spielen.“ Während die Musiker „Einschlafen find’ ich schwierig“ singen, versucht das Kind sein Zimmer zu verlassen.
Das bemerken die Eltern natürlich und bringen den Nachwuchs zurück ins Bett. Am Ende des Liedes, als sich auch die Eltern schlafen legen, schleicht sich das Kind in ihr Schlafzimmer und legt sich zwischen die beiden.
Nach dem Mit-Mach-Konzert versammeln sich alle Anwesenden im Außenbereich der Tagesstätte. Jedes Kind hat eine eigene Laterne dabei. Zusammen mit den Pädagogen stimmen sie „Kommt, wir woll’n Laterne laufen“, „Milli und Molli“ und „Ich geh mit meiner Laterne“ an. Begleitet vom Jessener Spielmannszug setzt sich anschließend der Laternenumzug in Bewegung und dreht eine kleine Runde durch das Wohngebiet. Dieser Zug beendet das farbenfrohe Laternenfest im Kinderhaus „Kunterbunt“. (mz)