Jubiläum bei Krankenpflege Jubiläum bei Krankenpflege: Betriebsparty vorgezogen

Seyda/Jessen - „Ich sehe mich ein bisschen als Botschafterin der Pflege“, sagt Petra Schulze-Rabe. „Auch wenn man in den Medien mitunter nicht viel Gutes hört über die Pflege, sie ist etwas Gutes. Pfleger ist ein schöner Beruf. Er macht Spaß, darin kann man seine berufliche Erfüllung finden. Jeder sollte ja in seinem Traumberuf arbeiten dürfen und ich möchte nichts anderes machen. Es ist ein Beruf mit Berufung, ähnlich wie auch Lehrer, Erzieher oder Arzt.“
Fast 200 Patienten
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Häuslichen Krankenpflege Petra Schulze - der Name ist so geblieben, auch wenn die Chefin seit einiger Zeit Petra Schulze-Rabe heißt - hatten sie und ihr derzeit 33-köpfiges Team alle mobilen Patienten ins Seydaer Schützenhaus eingeladen. Insgesamt betreut der in der Jessener Siedlung 24 ansässige Pflegedienst knapp 200 Patienten.
Sein Wirkungsgebiet ist der Altkreis Jessen. „Es soll auch nicht darüber hinaus gehen“, sagt die 55-jährige Inhaberin. „Wir haben gut zu tun.“ Und: „Die Qualität steht immer im Vordergrund“, auch wenn man betriebswirtschaftliche Aspekte nicht außer Acht lassen könne. „Wir arbeiten nicht open end, aber leisten durchweg, was geraucht wird.“
Ins Seydaer Schützenhaus hatte es Petra Schulze-Rabe zum Firmenjubiläum mit ihren Angestellten und Patienten gezogen, weil, wie sie ausführte, ihre allererste Patientin, Martha Arndt (1912 bis 1994), die Großmutter des heutigen Schützenhauswirts René Arndt war.
Rund ums gemeinsame Kaffeetrinken gab es natürlich Glückwünsche, aber auch Auftritte der Trachtengruppe aus der Seydaer Kindertagesstätte „Spatzennest“ und des Seydaer Frauenchores unter Leitung von Heinz Geisler. Außerdem hatte das Team von Petra Schulze-Rabe zum 25. Geburtstag des Pflegedienstes eine Verlosung organisiert.
In ihrer Begrüßung stellte die Chefin alle anwesenden Angestellten von Angesicht zu Angesicht vor. Und sie betonte, dass es nicht ihr Firmenjubiläum sei, das man hier begehe, „sonder unser“. Auch sei der eigentliche Gründungstag der 1. Juli. „Aber wegen der Sommerferien und der anstehenden Urlaubszeit haben wir die Party vorgezogen.“ Am 12. September solle es allerdings in der Siedlung 24 in Jessen noch einen Tag der offenen Tür geben, mit allen Firmen- und Geschäftspartnern, mit Programm, Vorstellung des Pflegedienstes sowie Essen und Trinken.
In die Selbstständigkeit startete Petra Schulze-Rabe am 1. Juli 1993 in Mark Zwuschen, wo sie vorher als Gemeindeschwester tätig war. „16 Gemeindeschwestern waren wir einst im Altkreis Jessen“, meint die 55-Jährige, sich an die Wendezeit zu erinnern. In den ersten zwei Jahren ihrer Häuslichen Krankenpflege arbeitete sie allein - „und das die ganze Woche hindurch“.
Per 1. Juli 1995 kam Schwester Jana Posselt-Oehler dazu. „Sie war die erste Angestellte, ist immer noch da und inzwischen stellvertretende Pflegedienstleiterin und meine rechte Hand“, freut sich Petra Schulze-Rabe sichtlich.
Büro in der Siedlung
Seit 1999 hat der Pflegedienst seinen Sitz in Jessens Siedlung 24, dem altersgerecht umgebauten einstigen Wehrkreiskommando. Zuerst diente hier eine Einraumwohnung als Büro. Seit 2013 befindet sich die Firmenzentrale in einer Zweiraumwohnung. „So haben wir etwas mehr Platz“, lobt die Pflegedienst-Inhaberin. Davon profitieren neben ihr auch die beiden Sachbearbeiterinnen.
Sie stellen u.a. sicher, dass das Büro werktags von 7.30 bis 16.15 Uhr besetzt ist, außerdem gibt es eine Rufbereitschaft rund um die Uhr. Die in der Siedlung 24 wohnenden Mieter werden auf Wunsch von der Häuslichen Krankenpflege Petra Schulze betreut. „,Wohnen mit Service’ nennen wird das“, sagt die Chefin und fügt an, dass dieser Service ziemlich weit gehe. „Unsere Tür ist immer offen. Das wird sehr gut angenommen.“
Sie weist zudem darauf hin, dass ihre Firma auch als Ausbildungsbetrieb fungiere. „Wir hatten bislang in fast jedem Jahr Azubis, direkt aus der Schule oder Quereinsteiger, auch aus dem eigenen Team“, bilanziert Petra Schulze-Rabe. So wird ab August 2018 wieder eine junge Frau aus den Reihen der ungelernten Angestellten eine Pflege-Ausbildung beginnen. Im Übrigen zeigt sich die Chefin von ihrem Team überaus begeistert: „Wir sind eine schöne altersgemischte Truppe, von 20 bis 60 Jahren.“
(mz)