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Hoffen auf „normales“ Fest Jessener Verein überweist Spende an Opfer der Flutkatastrophe in NRW - Und resümiert über Hilfsaktion

Verein überweist Spende an Opfer der Regenflutkatastrophe von Mitte Juli und zieht ein erstes Resümee über die eigenen Aktivitäten.

Von Frank Grommisch 21.10.2021, 08:45
So sah es in Schleiden unmittelbar nach der Flutkatastrophe aus.
So sah es in Schleiden unmittelbar nach der Flutkatastrophe aus. Foto: Familie Kruck/Schleiden

Jessen/MZ - Der Schul- und Heimatfestverein Jessen hat sein Versprechen eingelöst und eine Spende an Opfer der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen geschickt. Wie Vorsitzender Benno Loff informierte, seien 1.500 Euro nach Schleiden überwiesen worden. Zuvor habe es Absprachen mit der dortigen Stadtverwaltung gegeben, teilte er mit. Das Geld, so der Wunsch der Jessener, solle dort je nach den Erfordernissen eingesetzt werden, merkte er noch an. Er bedankte sich bei allen, die sich an der Aktion beteiligt hatten.

Das Geld war während der Sammlung beim 183. Schul- und Heimatfest im August in Jessen zusammengekommen. Entsprechende Spendenbehältnisse standen an den Veranstaltungstagen auf dem Schulfestplatz, auf dem zum Jahrmarkt eingeladen wurde, sowie im Sommergarten des Jessener „Schützenhauses“.

Der Festauszug am zweiten Sonntag im August musste coronabedingt kleiner ausfallen. An ihm durften sich allein Vereinsmitglieder beteiligen.
Der Festauszug am zweiten Sonntag im August musste coronabedingt kleiner ausfallen. An ihm durften sich allein Vereinsmitglieder beteiligen.
Frank Grommisch

Ähnliche Größe wie Jessen

Von Beginn an war klar, dass dieses Geld Betroffenen in der Stadt Schleiden zugute kommen soll. Schleiden ist in etwa so groß wie Jessen und war von der Naturkatastrophe stark getroffen worden. Zudem, so machte der Vorsitzende aufmerksam, hatten bereits vor der Sammelaktion innerhalb des Festes Mitglieder des Vereins für Betroffene auf anderen Wegen gespendet.

Die Spendenaktion war ein Thema in der ersten Mitgliederversammlung nach dem 183. Schul- und Heimatfest vor wenigen tagen. Das Treffen wurde genutzt, um die wegen Corona „etwas abgespeckten“ Feiertage auszuwerten. Die Resonanz auf diese Festvariante unter den erschwerten Rahmenbedingungen, so erklärte Benno Loff, sei sehr positiv ausgefallen. „Es hat uns gefreut, dass es so funktioniert hat, wie wir uns das vorgestellt haben.“ Die Mitglieder seien sehr zufrieden gewesen. Einen besonderen Dank richtete der Vorsitzende an die Stadtverwaltung Jessen, die „tatkräftig unterstützt hat“, so dass alles wie vorgesehen ablaufen konnte.

Ausblick 2022

In der Mitgliederversammlung habe Einigkeit geherrscht, dass die 184. Ausgabe des Jessener Schul- und Heimatfestes mit Schwerpunkt im August, der zweite Sonntag fällt auf den 14., möglichst wieder so wie in den Jahren vor Corona ablaufen soll. Unter dieser Vorgabe gehe es an die umfangreichen Vorbereitungen.

Einige Arbeitsgruppen im Festverein hätten da bereits recht klare Vorstellungen. Auch sei Kontakt zu einer Künstler-Agentur aufgenommen worden, um auszuloten, was im nächsten Jahr möglich sein könnte. Ob sich die jetzigen Vorstellungen dann so umsetzen lassen, könne derzeit natürlich niemand sagen. Benno Loff merkte noch an, dass in der Versammlung zwei neue Mitglieder aufgenommen werden konnten. Weitere Mitstreiter sind willkommen.

Benno Loff, Vorsitzender des Schul- und Heimatfestvereins Jessen
Benno Loff, Vorsitzender des Schul- und Heimatfestvereins Jessen
Foto: Frank Grommisch

Große Hilfsaktion

Apropos Schleiden: Der Ort ist den Lesern bereits bekannt aus einer sehr berührenden Aktion einer jungen Jessener Familie, über die die MZ Mitte August berichtete. Linda Kräter und ihr Lebensgefährte hatten mittels eines Facebook-Aufrufes versucht, über Spenden einer befreundeten Familie in diesem Ort wenigstens das Lebensnötigste zukommen zu lassen. Die ebenfalls junge Familie dort mit vier Kindern hatte so gut wie alles in der Flutkatastrophe verloren.

Diese Aktion hatte so „eingeschlagen“, dass Linda Kräter mit der Hilfe ihrer Eltern und weiterer Freunde und Verwandter mehrere vollbeladene Transporter nach Schleiden ins Katastrophengebiet chauffieren konnte. Was von dort mit großer Dankbarkeit honoriert wurde.

In diesem Beitrag berichtete die junge Initiatorin der Aktion auch sehr persönlich von ihren Empfindungen angesichts der unendlichen Verwüstungen, die das reißende Wasser in diesem Ort und anderen angerichtet hatte, die sie auf ihrem Weg dorthin passierten.