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Jessen Jessen: Hund zieht mehr als Katze

Von Detlef Mayer 26.09.2012, 17:03

Jessen/MZ. - Für Janine Passin aus Schweinitz steht es fest: Die Vorführungen mit den verschiedenen Hunden unterschiedlichen Alters haben ihr am besten gefallen. "Ich habe zu Hause selber ein solches Tier, einen weißen Schäferhund", erklärt sie begeistert. Deshalb könnte sich die Achtklässlerin der Sekundarschule Nord auch gut vorstellen, beim Sporthundeverein Jessen einen Schnuppertag zu absolvieren, mal mehrere Stunden am Stück dabei zu sein, wenn erfahrene Hundehalter ihre Vierbeiner trainieren. Janines Mitschülerin Jennifer Lustig aus Jessen geht es nicht anders.

Vier Hunde - zwei davon noch niedliche tapsige Welpen, hatten Hans-Jürgen Wolf und seine Mitstreiter vom Jessener Sporthundeverein am Mittwoch mitgebracht auf den Hof hinter der ehemaligen Poliklinik. Dort fand von 9 bis 16 Uhr die erste vom "Wir" e.V. veranstaltete Vereinsmesse statt. Im Stundentakt wurde die Schau - bei der sich acht hiesige Organisationen vorstellten und versuchten, den Nachwuchs für sich zu interessieren - am Vormittag von allen Klassen der Nord-Schule aufgesucht.

An der Station des Hundesportvereins demonstrierte ihnen Hans-Jürgen Wolf, der in Gerbismühle auch eine Hundeschule betreibt, neben anderem, wie junge Tiere spielerisch an künftige Aufgaben und Anforderungen herangeführt werden.

Zum Beispiel mit zwei Bällen an Leinen, denen ein Welpe nachjagen durfte, um sich anschließend auf sein Herrchen konzentriert eine Belohnung in Form eines Leckerlis abzuholen. "Wir wollen bei den Kindern ganz allgemein auch das Interesse an Tieren wecken", bemerkt Hans-Jürgen Wolf gegenüber der MZ. "Und da zieht ein Hund noch mehr als vielleicht eine Katze."

Christine Weihrauch zeichnet beim Verein "Wir - Landfrauen helfen sich selbst" verantwortlich für das Projekt "Aktiv für Jessen". In dessen Rahmen lief die Vereinsmesse am Domizil der Landfrauen am Mittwoch. Den Hintergrund erklärt die Frau, die seit zehn Jahren dem "Wir" e.V. angehört, folgendermaßen: Über das Bundesprogramm "Zusammenhalt durch Teilhabe" (siehe dazu "Initiative") werden unterschiedliche Projekte gefördert. Im Falle des "Wir"-Vereins, der sich bereits seit 1996 mit einer breiten Angebotspalette sozial engagiert, ist es besagtes "Aktiv für Jessen".

Dessen Anliegen lautet, Mittel und Wege zu finden, wie sich heute Jugendliche für eine aktive Beteiligung und eine ehrenamtliche Tätigkeit beispielsweise in Vereinen und Initiativen gewinnen lassen. Das können neben Vereinsmessen auch Ehrenamtsbörsen oder so genannte Freiwilligentage sein, bei denen die Mädchen und Jungen in ein Ehrenamt hineinschnuppern. So soll nach und nach ein Netzwerk für mehr Teilhabe entstehen, das Jugendliche zusammenbringt, ihnen einen Austausch ermöglicht und ihnen vor allem deutlich macht, dass sie in ihrem Engagement nicht allein dastehen.

Acht Vereine, der "Wir" e.V. eingeschlossen, präsentierten sich am Mittwoch. Bei einem Vorbereitungstreffen waren noch 13 oder 14 Organisationen zusammengekommen, erinnert Christine Weihrauch. "Das ist ein Anfang", kommentiert sie das letztlich etwas geschrumpfte Teilnehmerfeld. "Wenn die anwesenden Initiativen die Messe als Erfolg werten, soll es durchaus eine Wiederholung geben, vielleicht sogar in einem größeren Rahmen." Das allerdings lasse sich erst nach der gemeinsamen Auswertung sagen. So sei auch noch nicht abzusehen, ob daraus eine jährlich wiederkehrende Veranstaltung werden könnte.

Der Kreis der angesprochenen Jugendlichen blieb am Mittwoch im Wesentlichen auf die Mädchen und Jungen der Sekundarschule Nord beschränkt, die eine Kooperationsvereinbarung mit dem "Wir"-Verein hat. "Wir haben zwar auch andere Schulen eingeladen", macht Christine Weihrauch deutlich, "aber für die besteht meist ein Transportproblem". Außerdem lasse der Hofraum in der Robert-Koch-Straße 16 auch keine unbegrenzten Kapazitäten zu.

Um die Resonanz auf die erste Vereinsmesse besser auswerten zu können, verteilte der "Wir" e.V. einen Laufzettel unter den Jugendlichen. Darauf standen Fragen zu allen anwesenden Vereinen. Wenigstens fünf davon - je nach Interessenlage - sollte jeder Schüler abarbeiten und am Ende vermerken, welcher Stand es ihm besonders angetan hat und bei welchem Verein - neben den bereits genannten waren der Jessener Spielmannszug, das Graboer Super-Trabbi-Team, die IFA-Freunde Jessen, der Regionalverein Jessener Land, der Heimatverein "Swinze" sowie der Imker Manfred Altekrüger aus der Nordstraße (22 Wirtschaftsvölker) mit von der Partie - er gern einen Schnuppertag absolvieren möchte. Solche Freiwilligentage organisieren die angefragten Organisationen dann in eigener Regie, möglichst aber in den bevorstehenden Herbstferien.