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Jessen Jessen: Elsteraner küren neues Prinzenpaar

Von Boris Canje 11.11.2012, 16:53

Elster/MZ. - Nun haben sie wieder das Zepter übernommen, die Narren. Für die Elsteraner war es auch höchste Zeit, konnte man hören. Fleißig hatten sie in allen Gruppen geübt, schließlich sollte zur ersten Großveranstaltung am Sonnabend im Elsterlandsaal etwas Neues geboten werden. Und das in gewohnt guter Qualität. Allerdings schlich sich dann etwas Bedauern ein, denn der Saal war nur zu zwei Dritteln gefüllt. Aber Jürgen Kranepuhl, Präsident des Elsteraner Carneval Vereins (ECV), fand schnell eine Erklärung: "Die eigentliche Karnevalszeit beginnt ja erst morgen." Die gute Laune ließen sich die Jecken nicht vermiesen und der Funke sprang sofort auf das Publikum über.

Sängerin gleichzeitig Hofdame

Beim Einmarsch des Elferrates, angeführt von dem Noch-Prinzenpaar Chris I. und Silke II., sangen die Hofsänger die Hymne "In Elster ist heut' Karneval". Dabei wird sich so mancher im Publikum gewundert haben, dass nur die beiden Männer Sven Meihofer und Gerald Harrer auf der Bühne standen. Das Geheimnis wurde kurz darauf gelüftet. Denn jetzt wollte der Elferrat die Spekulationen darüber, wer in dieser Session Prinzenpaar ist, beenden und das Motto "Heute machen wir ein Fass auf" mit Leben erfüllen. Die Karnevalspolizei schob ein überdimensionales Fass in den Saal und heraus kamen ihre Lieblichkeit Prinzessin Susanne I. und seine Tollität Prinz Gerald II. Der Chef des Elferrates, Jürgen Kranepuhl, hatte selbst erst Sekunden vorher mittels eines Zettels die Namen erfahren. Sein Kommentar dazu: "Es ist uns wieder einmal gelungen, Elsteraner dafür zu finden." Zum Hofstaat gehören in Elster auch immer zwei Hofdamen. Es sind diesmal Katharina und Lisa. Und hier wurde auch klar, weshalb die Hofsänger zunächst nur zu zweit agierten, weil Lisa Wehner diese Session sozusagen in Doppelfunktion - Hofdame und -sängerin - absolviert.

Dann begann ein wahres Feuerwerk an Darbietungen. Schon bei den ersten und jüngsten Aktiven wurde deutlich, jeder Zeitplan ist hier zum Scheitern verurteilt, denn die Blau-Weißen Funken begeisterten das Publikum so, dass sie nicht ohne Zugabe das Parkett verlassen durften. Das gleiche Schicksal ereilte nacheinander alle anderen Gruppen. Dieser Abend sollte auch ein Abend der Überraschungen werden, denn es gab Gäste: das Männerballett aus Gebesee. Die Thüringer tanzten als Stewardessen, hatten aber auch einen Piloten dabei. Verteilt wurden allerdings keine Startbonbons, sondern Pfefferminzliköre. Bei der Zugabe jedoch nicht mehr, obwohl Moderator Karsten "Erpel" Röder etwas anderes erhofft hatte.

Die Funkengarde, die in ihre zweite Session geht, zeigte, dass sie im zurückliegenden Jahr allerhand dazu gelernt hat. Sie tanzte nach "Dance with somebody". Die Tanzmariechen standen zunächst nicht allein auf dem Parkett. Sie demonstrierten zu Beginn, wie ein Training abläuft. Dabei scheinen Nicole Müller und Diana Alder öfter auf ihre Schützlinge Vanessa Gütschow und Nadine Plath warten zu müssen. Die Mariechen brillierten dann aber nicht nur mit ihrer Gelenkigkeit, sondern zeigten sogar einen Handstandüberschlag von einem Tisch herunter.

Anschließend schlichen sich Bayern in den Saal. Sie hatten einige kleine Auseinandersetzungen auszutragen, wollten ihre Brotzeit nicht versäumen und nutzen die Bänke als Tanz-Utensilien. In den Lederhosen steckten natürlich die Hoch-, Weit- und Seitenspringer (HWS) des ECV.

Rheinländer im Publikum

Zum krönenden Abschluss zeigte sich erneut die Prinzengarde. Nach dem vorausgegangenen Marsch war jetzt ihr Showteil nach "Mambo Nr. 5" an der Reihe. Dabei wird so mancher seinen Augen nicht getraut haben, waren doch zumindest zu Beginn drei junge Männer dabei. Natürlich wurde auch das beste Kostüm des Abends ausgezeichnet. Dabei kam ans Licht, dass Rheinländer im Publikum saßen. Ein Kölner Teufel - seine Partnerin ist Wittenbergerin - erklärte: "In Elster ist es besser als in Köln, hier kann man mitmachen, dort gibt es nur Prunksitzungen." Als Rheinländer outete sich auch ein Lamm - es bzw. er kam mit einer Elsteranerin. Die Wahl fiel unentschieden aus, so dass beide Paare eine Flasche Sekt erhielten. Der zweite Preis ging an eine feurige Spanierin - Dagmar Kranepuhl aus Iserbegka, Frau des ECV-Präsidenten.