Jenny Zumpe Jenny Zumpe : Gern noch ein zweites Jahr

Jessen - Für Jenny Zumpe steht kurz vor dem Ende ihrer Ehrenamtszeit als 26. Jessener Weinprinzessin fest: „Wenn es die Möglichkeit gäbe, würde ich gern noch ein zweites Jahr dranhängen.“
Eigentlich sei ihr so, als habe die Kürung beim Weinfest des 180. Jessener Schul- und Heimatfests erst gestern stattgefunden, meint die mittlerweile 32-Jährige. „Aber leider liegt da schon fast ein Jahr dazwischen.“
Doch die vielen schönen Erlebnisse und wertvollen Erfahrungen sowie die zahlreichen neuen Freundschaften, die das Jahr bescherte, kann ihr keiner mehr nehmen. Davon wird sie noch lange zehren, wie die Kindergärtnerin, die neuerdings in der Tagesstätte von Leetza (Stadt Zahna-Elster) tätig ist, gegenüber der MZ versichert.
Und schon kommt die Mutter der kleinen, fünfjährigen Frieda richtig ins Schwärmen. Unter anderem über die gemeinsame Jungweinprobe von Sachsen und dem Anbaugebiet Saale-Unstrut des Landes Sachsen-Anhalt am 10. Mai in der Börse im sächsischen Coswig.
181 Weine und Sekte des Jahrgangs 2018 standen dort bereit, um die Gäste von ihren geschmacklichen Qualitäten zu überzeugen (die MZ berichtete bereits kurz).
Hobby-Rennradler begrüßt
Mehr oder weniger spontan traf Jenny Zumpe Ende Mai auf 15 Teilnehmer der „Internationalen Touristischen Friedensfahrt“, die es seit 1984 gibt. Die Hobby-Rennradler waren auf ihrer Etappe Berlin-Leipzig beim Jessener Weingut Hanke eingekehrt und wurden von der 26. Weinprinzessin im Tal der Schwarzen Elster herzlich begrüßt.
Die Rotkäppchen Sektkelterei in Freyburg hatte im Juni alle Weinhoheiten der Region zur Vorstellung ihres neuen Frucht-Seccos aus Schwarzen Johannisbeeren eingeladen.
Lea Theuring (Weinprinzessin von Großjena), Gina Maria Gräfe (Weinkönigin Saale-Unstrut), Florence Schneider (Weinprinzessin Laucha), Teresa Lustig (Weinprinzessin Freyburg), Ann-Kathrin Fischer (Weinprinzessin von Burgwerben und Kriechau), Laura Weber (Weinprinzessin Steigra) sowie Jenny Zumpe übernahmen es, die Gäste zu animieren, an zwei verschiedenen Sekt-Quizzen teilzunehmen.
Außerdem stellten sie eine kleine Wein-Talkrunde auf die Beine und begleiteten das Publikum durch verschiedene Spiele.
„Diese Veranstaltung in Freyburg war die erste in meiner gesamten Amtszeit, bei der es richtig stark geregnet hat“, erinnert sich die Repräsentantin des Jessener Weins, die in ihrer Freizeit auch als Fußballtrainerin für den Nachwuchs in Elster aktiv ist. „Seither besitze ich einen roten Rotkäppchen-Schirm mit goldener Aufschrift.“
Bei Schliebens Moienmarkt
Nicht fehlen durfte Jenny Zumpe beim 426. Moienmarkt am dritten Juni-Wochenende in Schlieben (Elbe-Elster-Kreis). Dort nahm Jessens Weinprinzessin gemeinsam mit der Schliebener Moie Lydia Radunz und einer Torgauer Katharina-von-Bora-Darstellerin an einem Drei-Länder-Fotoshooting (Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg) vor den historischen Weinkellern teil.
Übrigens wurden in einem der Keller auch Edeltropfen vom hiesigen Weingut Hanke ausgeschenkt. Nach dem Fototermin stürzte sich die damals noch 31-Jährige am 15. Juni in das bunte Markttreiben, warb für Jessen und seine Weine und beantwortete viele Fragen.
Nach Gleina bei Freyburg, zum dortigen Park- und Weinfest zog es Jenny Zumpe am ersten Juli-Wochenende. Im Weindorf Gleina sollte schließlich die neue örtliche Weinprinzessin gekürt werden. Da es aber an Kandidatinnen mangelte, verlängerte die amtierende siebte Gleinaer Hoheit Laura Herbel ihre Amtszeit um ein drittes Jahr.
Kurz darauf folgte die junge Jessenerin einer Einladung, der sie beim besten Willen nicht widerstehen konnte: Ein privater Gastgeber, der wie Jenny Zumpe am 10. Juli Geburtstag feiert, war durch Internet-Recherchen auf diesen Umstand gestoßen und hatte sie zu seiner Party auf die Rudelsburg nahe Naumburg gebeten.
Gemeinsam mit ihm zelebrierte sie eine beim dortigen Restaurant gebuchte Weinverkostung. „Da konnte ich das Angenehme mit dem noch Angenehmeren verbinden“, scherzt die Kindergärtnerin und führt aus: „Er ist 92 geworden und ich 32, dazwischen liegen genau 60 Jahre.“
Einmal an die Saale gereist, nutzte Jenny Zumpe den Tag obendrein für eine kleine Wanderung. „So etwas versuche ich, wo es geht, immer mit einzubauen.“
Im Weinkeller getanzt
Zum Schweinitzer Weinabend im Rahmen des 194. Schul- und Heimatfests der Stadt drehte sich Jenny Zumpe am 11. Juli mit dem frisch gekürten 15. Schweinitzer Weinprinzen Thomas Roeschke beim Ehrentanz.
Mitgebracht hatte sie ihm einen Kerner halbtrocken, verziert mit dem Schweinitzer Wappentier, einem Wildschwein. Übrigens spielt die Jessenerin selbst im Schweinitzer Spielmannszug, dessen Party-Ensemble traditionell alle Weinprinzen entstammen.
Vom 14. bis 19. Juli gönnte sich Jenny Zumpe einen kurzen Urlaub in Niederbayern, u.a. unweit von Landshut, wo ihr Bruder lebt. Selbst dort nahm sie einen Termin als Weinprinzessin wahr.
Die Hüttenfreunde wollten sie unbedingt in ihren Reihen begrüßen, da sie am Jessener Wein, mit dem ihr Bruder die Runde bereits mehrfach versorgte, Gefallen gefunden hatten. Also bot die 32-Jährige eine kleine Weinverkostung an. Sie stellte einen Rotwein („Fass No. 10“) und den ebenfalls im Fass gereiften Chardonnay-Goldwein von Hankes vor.
Die Hüttenfreunde, das versprachen sie, wollen künftig Jessener Wein reichen zu ihren Hüttentreffen und sobald wie möglich Jessen besuchen.
„Das war mal ein Termin außerhalb meines sonstigen Wirkungskreises und eine Erfahrung wert“, freut sich die Hoheit aus dem Elstertal, die ihren Urlaub zudem nutzte, um ihre Weinprinzessinnen-Zeit Revue passieren zu lassen und an ihrer Abschlussrede zu feilen.
Denn nach ihren Auftritten beim Air Force Beach Fest am 20. Juli am Brandiser Badesee und beim Wittenberger Weinfest am ersten August-Wochenende steht am 6. August schon die Abkürung an.
(mz)
