Jahreswechsel in Hohndorf Jahreswechsel in Hohndorf: Eine märchenhafte Silvesterparty

Hohndorf - Kinder flitzen durch den Saal, junge Elternpaare und ältere Erwachsene unterhalten sich angeregt, der Saal ist bunt geschmückt. Seit 30 Jahren organisieren engagierte Hohndorfer im Dorf eine Silvesterparty, die vor allem eines demonstriert - ein gelebtes Miteinander.
Es ist ein komplizierter Name, doch er drückt eindrucksvoll das aus, wofür er steht. Statt den kommunalen Treffpunkt von Hohndorf schlicht Dorfgemeinschaftshaus zu nennen, prangt an der Eingangstür eine Plakette, die den Besucher darauf hinweist, dass er jetzt eine „Generationenübergreifende Begegnungsstätte“ betritt.
Wer immer sich diesen Zungenbrecher ausdachte, in Hohndorf lag er thematisch damit richtig. Denn während vielerorts die Silvesterfeiern stilvoll und klassisch mit reichlich Essen und Tanz angehalten wurden, dominierte in Hohndorf die Familie.
Jung und Alt fanden im Saal zueinander, in lockerer Atmosphäre, Spaß erwartend und die Uhr im Blick. „Wir fühlen uns als eine große Gemeinschaft und wollen dieses Gefühl auch ausleben“, betonte Wolfgang Nachbar. Was den Silvesterabend betrifft, gilt er im Ort als Mann der ersten Stunde.
Nachbar zählt zu denen, die vor drei Jahrzehnten erstmalig einen beschwingten Abend für die Einwohner des Ortes und seine Gäste organisierten. Seither ist er diesem Organisationsteam treu geblieben und freut sich, dass inzwischen schon die Kinder der ersten Initiatoren am Programm mitwirken.
Im Unterschied zu den früheren Jahren, als vorwiegend Spiele das Abend füllende Programm bestimmten, gibt es heute ein Motto, dem sich die Unterhaltung unterordnet.
Am Silvesterabend 2016 wurde Hohndorf zum Märchenwald erklärt. Mit phantasievoll hergestellten Kostümen, jeder Menge Witz und Charme sowie einem begeisterten Publikum zur Seite brachten die 17 mitwirkenden Frauen, Männer und Kinder unter anderem deutsche Märchen kurzweilig zur Aufführung, aber auch Klassiker wie das Dschungelbuch und Biene Maja sowie einen Bauchtanz.
„Wir hatten bereits bei der Probe jede Menge Spaß und freuen uns, dass dieser Funke bei der Aufführung nun auf die Gäste übergesprungen ist“, ergänzte Simone Schulze, die als Rotkäppchens Großmutter an der Aufführung mitwirkte.
Besonders erfreut zeigt man sich im Dorf darüber, dass abermals eine Vielzahl Besucher umliegender Orte den Weg nach Hohndorf fand. Die meisten von ihnen bereits regelmäßig seit mehreren Jahren. Neben anderen Liane Fritzsche aus Axien. „Während des Hochwassers 2002 fanden wir in Hohndorf eine sichere Bleibe, wurden wohlwollend aufgenommen.
Seither hat sich zwischen unseren Orten eine Freundschaft entwickelt, die bis heute anhält. Ohne zu übertreiben - wir fühlen uns als eine große Familie“, betonte sie.
Da man das Jahr über aufgrund Arbeit und privater Termine nur wenig Zeit hat, ausgiebig miteinander zu feiern, sei der Silvesterabend eine treffliche Gelegenheit, die man nutzen wolle, so Fritzsche weiter.
Auf Tanz und für Silvester typische Traditionen wurde in Hohndorf dennoch nicht verzichtet. Dafür sorgte auch Silvio Mikosch, der die Veranstaltung traditionell als DJ begleitet. (mz)