Infrastruktur in LindaInfrastruktur in Linda: Grundstein für neues Gerätehaus in Linda

Linda - Erleichterung zieht am Montagvormittag über die Baustelle für das neue Feuerwehrgerätehaus in Linda. Seit dem 20. Juni wird der Gebäudekomplex unmittelbar neben dem Sportlerheim errichtet. Endlich ist der Zeitpunkt erreicht, an dem der Grundstein gelegt werden kann.
Im neuen Gebäude am Sportplatz in Linda wird es zwei Stellplätze für Einsatzfahrzeuge geben. Außerdem sind vorgesehen: Schulungsraum, Wehrleiterzimmer, Umkleiden und Sozialtrakt. Auch eine Zufahrtsstraße ist zu errichten. Jessens Bürgermeister Michael Jahn bedankte sich bei allen beteiligten Firmen, für die konstruktive Zusammenarbeit bis zu diesem Punkt. Die Baugenehmigung war im Februar erteilt worden.
Eine Hülse wurde versenkt, eine andere erregte Aufmerksamkeit. Denn für den Neubau des Gerätehauses musste ein kleiner Teil des Sportlerheims weichen und dort war eine Hülse entdeckt worden, berichtete Volker Oertel vom Planungsbüro Plantec Elsterland GmbH. Der Fund besteht ebenfalls aus Dokumenten und Zeitungsausschnitten. Als Datum auf einem Schriftstück vermerkt ist der 30. November 1993.
Erste im Landkreis Wittenberg, die spezielle Fördermittel erhalten
Ortswehrleiter Hartmut Lange kommt die Aufgabe zu, die Hülse mit verschiedenen Dokumenten, einschließlich einer Kopie der Baugenehmigung, einer Mitteldeutschen Zeitung und einer Gedenkmünze 800 Jahre Jessen im Fußboden zu versenken. Enthalten ist darin auch eine Ablichtung des Fördermittelbescheids, der vor wenigen Tagen in der Jessener Stadtverwaltung eingegangen ist. Dieses Papier besagt, dass dieses Projekt mit 707.000 Euro aus dem Förderprogramm Stark V (finanziert von Bund und Land) realisiert werden kann.
„Das ist eine 100-prozentige Förderung“, hebt Siegfried Borgwardt hervor, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt. Jessen sei damit die erste Kommune im Landkreis Wittenberg, die aus diesem Topf etwas zugeteilt bekommt. Er freue sich sehr, bekennt Siegfried Borgwardt, dass auf diese Weise das Ehrenamt unterstützt wird. Auch im Bereich der Feuerwehren müsse in dieser Hinsicht weiter gearbeitet werden. Ein Lob zollt er der Jessener Stadtverwaltung für die vollständigen Unterlagen. Das sei längst nicht überall so, lässt er anklingen.
Es geht endlich voran, das ist die wichtigste Botschaft für die Jessener Stadtverwaltung und die Lindaer. Michael Jahn erinnert an die Redewendung „Gut Ding will Weile haben“. „Und eine Weile hat es gedauert.“ Da können die Lindaer Feuerwehrleute nur zustimmend nicken. Seit 2004, da noch auf Initiative des einstigen Wehrleiters Wilfried Viehof, bemühen sich die Lindaer um ein neues Domizil.
Das Alte, einige Straßen entfernt, stamme wohl aus dem Jahre 1955. Mehrfach wurde es erweitert, erinnert Ortswehrleiter Hartmut Lange. Im Jahre 2011 wurde es dann akut, als die Unfallkasse das Gebäude bemängelte. Und der Schlauchturm wurde gesperrt. Mit Beharrlichkeit und Ausdauer ist es den Lindaern schließlich gelungen, dass nach zwölf Jahren ihr Wunsch Realität wird.
Dass die Lindaer solange durchgehalten haben, dafür bedankt sich auch Jessens Stadtwehrleiter Hans-Peter Schaefer. Es sei schön, nun ein Ziel vor den Augen zu haben. Auch in anderen Orten gebe es entsprechende Wünsche, so in Klöden und Seyda, erinnert er. Nicht allein bei Gerätehäusern, sondern auch für den Fahrzeugpark. Er wisse aber auch, wie schwierig es sei, solche Projekte in dieser Zeit zu verwirklichen.
Einweihung in Linda im Mai geplant
Michael Jahn kann es bestätigen. Seit dem vergangenen Jahr sei intensiv daran gearbeitet worden. Dabei habe es einige Änderungen und Überraschungen gegeben. Dass nun die Grundsteinlegung erreicht ist (und bei dem Baufortschritt sich das Richtfest bereits andeutet), sei vor allem dem Engagement von Bauamtsleiter Silvio Becher zu danken. Das Feuerwehrgerätehaus, das unmittelbar neben dem Lindaer Sportlerheim entsteht, soll im Mai nächsten Jahres fertig sein.
Einmal die Woche sei er wenigstens auf der Baustelle, sagt Hartmut Lange, um nach dem Rechten zu sehen. Und Fotos macht er dann auch für die Feuerwehrchronik. (mz)