Hundeschule Wolf in Gerbismühle Hundeschule Wolf in Gerbismühle: Feine Nasen für gefährliche Minen
Gerbismühle/MZ. - Der Chefinstrukteur des MDC Afghanistan (Mine Detection and Dog Center - Minensuch- und Hundezentrum) und sein Mitarbeiter wollten dabei nicht versäumen, die Einrichtung kennen zu lernen, die jene Hunde ausbildet, die sie in ihrer Heimat zur Suche von Minen und nichtexplodierten Kampfmitteln einsetzen. Rund hundert Sprengstoff-Hunde, die die Schule von Hans-Jürgen Wolf durchlaufen haben, sind bislang nach Afghanistan gegangen (80 über IHS nach Kambodscha, elf in den Jemen und 14 Schutzhunde für die Polizei in den Kosovo).
Begleitet wurden die beiden weitgereisten Gäste bei ihrem Abstecher nach Gerbismühle von Olaf Reppin und Mario Boer. Olaf Reppin ist Haupttrainer bei der IHS (Gesellschaft für integrierte Sicherheitssysteme) in Frankfurt / Main. Auch Mario Boer gehört dieser Firma an, hält sich aber seit 1998 als Instrukteur der IHS in Afghanistan auf. Seit diesem Jahr nämlich betreut der große deutsche Sicherheitsdienstleister den MDC, und das im Auftrag des deutschen Auswärtigen Amtes. "Afghanistan völlig zu entminen, ist illusorisch", sagte Mario Boer der MZ. Geräumt seien laut Uno inzwischen 50 Prozent der Flächen mit Priorität. "Das MDC hat bisher 10 000 Minen gefunden und 80 000 andere nichtexplodierte Gegenstände."
Die Organisation konzentriere sich bei ihrem mitunter langwierigen Aufspüren von Personal- und Panzerminen (oft willkürlich verteilt) sowie nichtexplodierten anderen Kampfmitteln auf öffentliche Wege, Zugänge zu Wasserstellen und Farmland, führte Olaf Reppin aus. Täglich, so Mario Boer, seien zwölf bis 15 Tote oder Verletzte, meist Frauen und Kinder, durch Minen und nicht beräumte Kampfmittel zu beklagen. Das MDC habe in seiner 14-jährigen Arbeit zehn Leute und sieben Hunde durch Explosionen verloren. Das komplette Minensuchprogramm für ganz Afghanistan beschäftige etwa 8 000 Leute. Insgesamt habe es dabei bislang 74 Tote und 577 Verletzte gegeben.