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Hunde-Pension in Gerbisbach Hunde-Pension in Gerbisbach: Urlaub ohne Fiffi, Bello und Pluto

25.07.2002, 18:05

Gerbisbach/MZ/ach. - Dies ließen sich auch dieses Jahr viele Hundehalter nicht entgehen, so dass die Hunde-Pension voll ausgelastet, ja fast überfüllt war. Alle 45 zur Verfügung stehenden Plätze wurden genutzt, damit die Hunde auch wirklich in besten Händen waren und sind.

In der Regel gibt es für jeden Hund eine Einzelunterbringung, was bei besonders geselligen und toleranten Tieren auch auf Dreier- oder Vierergruppen ausgeweitet werden kann. Aber trotz Einzelunterbringung und einer neuen Umgebung gewöhnen sich die Neuankömmlinge sehr schnell ein, so dass keiner länger als einen Tag Trübsal bläst und sein Herrchen vermisst, versichert Hundeschulbesitzer Hans-Jürgen Wolf. Wichtig dafür ist auch die Ablenkung durch zweimaliges Spazierengehen täglich und das Zusammensein mit anderen. Man könnte also sagen, das immer etwas los ist.

Auch schwierige Fälle mit besonderen Futtervorlieben oder Medikamentenbedarf können problemlos versorgt werden, sofern alles mitgebracht wird. Wichtig ist nur, den Tierpflegern Bescheid zu geben. Dazu gehört natürlich auch mitzuteilen, ob der Hund eher zutraulich ist oder aggressiv reagieren könnte bei unbekannten Personen. Das erfahrene Personal weiß dann schon aus der Erfahrung heraus, wie man sich darauf einstellen kann, auch weil sich der Charakter aus dem Verhalten her ableiten lässt. "Ausreißer" werden so kurzerhand in etwas solideren Unterkünften und Krawallmacher vorsichtshalber nicht Gassi geführt sondern in größeren Gehegen mit mehr Auslauf untergebracht. So kann sicher gegangen werden, dass trotzdem jeder Hund seine Bewegung und Beschäftigung bekommt.

Auch wenn dafür extra Leute angestellt werden oder Praktikanten damit beschäftigt sind, ist das Hauptanliegen in der Hundeschule die gute Ausbildung vieler verschiedener Spezialhunde. So ist es durchaus interessant zu erfahren, wie Drogen- und Sprengstoffsuchhunde aus dem natürlichen Spieltrieb heraus und mit entsprechendem Training handeln. Wenn ein Hund nach Drogen sucht, hält er eigentlich Ausschau nach seinem Spielzeug was im Training auch immer so gerochen hat. Dabei werden die Hunde selbstverständlich nicht drogenabhängig gemacht wie manche tatsächlich denken, stellt Mitarbeiterin Martina Ullrich klar. Schließlich wären solche Hunde nicht im geringsten zu gebrauchen. Alles wonach sie suchen, ist der vertraute Geruch ihres Spielzeugs und die Belohnung vom Tiertrainer, die es beim Finden gibt.

Auch wenn die Zahl der ausgebildeten Hunde mit 300 sehr groß erscheint, wird bei weitem nicht jeder Hund in den Genuss so einer Ausbildung kommen. Das wichtigste sind bestimmte Charaktereigenschaften und eine felsenfeste Gesundheit, immerhin werden die Hunde irgendwann mal in Kambodscha, Afghanistan, Südafrika, Vietnam oder Südamerika zum Beispiel eingesetzt als Minensucher. Da können dann durchaus schon mal 40 Grad im Schatten herrschen. Unter diesen Voraussetzungen ist es schon schwieriger, gute Hunde herauszufiltern, von denen es nach Angaben der Fachleute in Gerbismühle eher weniger gibt. Allerdings gibt es Rassen, die von vornherein eher zu solchen Aufgaben taugen, wie der deutsche Schäferhund, der gleichzeitig der am meisten ausgebildete Hund ist, der belgische Schäferhund oder auch der Labrador.

Dass die Hunde, die in Gerbismühle ausgebildet werden, gut sind, hat sich allein durch Mundpropaganda herumgesprochen. "Es wollen Leute unsere Hunde aus den entlegendsten Winkeln Deutschlands, dass man sich fragt woher die wissen dass es uns gibt" wundert sich Hans-Jürgen Wolf. Aber dennoch haben sie bereits jetzt alle Hände voll zu tun, "das mit zusätzlich Werbung es wohl kaum noch zu schaffen sein würde".

Gekürzte Fassung - Den Originaltext lesen Sie in der Lokalausgabe Jessen vom Freitag, 26.07.2002.