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Holzdorf Holzdorf: Gebäudekomplex «Schraube» wird abgerissen

Von Frank Grommisch 26.11.2012, 18:43

Holzdorf/MZ. - Ob der Abriss bis zum Jahresende erfolgt ist, kann der Vorstandsvorsitzende des DRK-Kreisverbandes, Karsten Pfannkuch, noch nicht sagen. Das sei abhängig von der Witterungslage, merkt er an. Aber eine Alternative hierzu wurde in der Wohlfahrtsorganisation nicht mehr gesehen. Schließlich sei der Gebäudeeigentümer für die Sicherheit verantwortlich, fügt er an.

Zum anderen stehen die Häuser schon seit langem leer und mehrfach haben Vandalen darin gewütet. Türen wurden aufgebrochen, Mobiliar und Elektroanlagen demoliert. So neben anderem geschehen im September 2007. Die MZ hatte damals darüber berichtet.

Ohne Verwendung steht das Gebäude bereits seit Ende 2000. In den Jahren zuvor, genau seit dem 5. April 1994, wurde es als Aussiedlerheim genutzt. Zuweilen lebten über 50 Leute in dem Objekt. Doch die Zahlen der Zuwanderer gingen zurück, so dass die Kreisverwaltung Wittenberg den Vertrag mit dem DRK nicht mehr verlängerte. Danach war nach einem Käufer für das Haus gesucht worden, doch das blieb erfolglos.

Derzeit ist nicht vorgesehen, das Areal unmittelbar an dem kleinen Flüsschen Kremitz zu veräußern, sagt Karsten Pfannkuch. "Grund und Boden bleiben in unserem Besitz." Konkrete Vorstellungen zur Nutzung des Geländes gibt es aber nicht.

Errichtet wurde der Gebäudekomplex in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Gaststätte. Nach 1871 hieß sie "Zum Deutschen Kaiser", nach dem Ersten Weltkrieg etwa "Zum Deutschen Haus". Auch zu DDR-Zeiten wurde die Gaststätte noch betrieben, danach wurde das Objekt als Ferienlager genutzt. Die Einheimischen sprachen von der "Schraube", da es zum Finsterwalder Draht- und Schraubenwerk gehörte.