Hinter den Kulissen in Jessen Hinter den Kulissen in Jessen: Schnelles Schwitzen im Fitnessstudio

Jessen - Eine Stunde vor Dienstbeginn wusele ich herum und überlege, welche Sachen ich mitnehme. Ein Arbeitstag im Fitness-Studio steht auf dem Plan, da muss ich alle Eventualitäten einplanen. Also packe ich lieber ein paar Klamotten mehr ein. Man weiß ja nie.
Dann stehe ich im Jessener Studio Family Gym, und, kaum dass ich zur Tür herein bin, ruft Sarah Weiner: „Andreas, übernimm doch mal bitte den Anmeldebereich, ich bin noch allein und habe Kundschaft.“ Das fängt ja gut an. Aber Hemmungen kann ich nicht zeigen. Ich streife mir meine weiße Trainingsjacke über und platziere mich laut Anweisung zwischen Computer, Abwaschbecken und Wasser-Zapfanlage.
Als erstes verschaffe ich mir dort einen Überblick. Mit dem Computer habe ich zum Glück nichts zu tun, die Anmeldung läuft heutzutage per Karte und elektronisch. Und noch ist so kurz nach dem Öffnen des Studios nicht so viel Verkehr, so dass ich ein paar Minuten zum Eingewöhnen habe und nicht etwa gleich in Verlegenheit komme, ein Erfrischungsgetränk zusammenstellen zu müssen. Derweil werde ich bereits mit großem Interesse von einer Truppe rüstiger und bestens gelaunter Damen beobachtet.
Konzentriert bei der Sache
Die haben aber nicht so viel Zeit, um sich mit mir zu beschäftigen. Ihr Kurs „Tanz einfach mit“ steht auf dem Plan, Chefin Roswitha Wendt duldet keine Bummelei. Aus dem hinteren Kursraum klingt kurze Zeit später Musik. Mich packt die Neugier, ich schleiche mich hinein. Die 18 Damen lassen sich nicht verunsichern, machen eifrig weiter. Ich ziehe meinen Hut. In dem Alter noch so flott auf dem Parkett unterwegs zu sein und sich dabei so viele Schrittfolgen zu merken, ist bemerkenswert.
Als ich das begeistert Studio-Chefin Heike Schumann-Fahl berichte, ist die nicht verwundert. „Unsere Senioren sind allesamt sehr rüstig und flott unterwegs.“ Dies fällt mir an dem Tag auch selbst immer wieder auf. Fitness-Studio, damit verbindet man zuerst immer den Gedanken an junge Nutzer, die ihren Körper stählen und Muskeln aufbauen wollen. Sicher, auch die kommen im Laufe des Tages vorbei, um Gewichte in die Höhe zu hieven.
Aber der Anteil der Älteren ist nicht gering im Family Gym. Für Chef Werner Fahl ist das eine logische Entwicklung, auf die man sich einstellen muss. „Hätten wir nur die Jüngeren im Auge, würde das in unserer Region nicht klappen“, merkt er während eines längeren Gespräches mit mir an. „Der Fitness-Markt hat sich in den vergangenen zehn Jahren stark verändert. Heute kommen viele, denen es um die Gesundheit und nicht um stählerne Muskeln geht. Und die Leute werden natürlich älter, wollen aber mit 60 oder 70 fit bleiben. Auch darauf muss man sich einstellen.“
Neue Geräte erzeugen Interesse
Während ich an der Theke im Eingangsbereich Geschirr abwasche (so etwas muss in einem Fitness-Studio ebenfalls gemacht werden), merke ich, dass die neuen Geräte im Studio großes Interesse erzeugen. Hightech-Maschinen der jüngsten Generation sind vor vier Wochen eingetroffen. Schick, natürlich alles per Computer gesteuert. Sind sie fertig eingestellt, kann der Trainierende sogar mit Hilfe einer speziellen App auf seinem Smartphone loslegen.
Mitarbeiterin Sarah Weiner macht daher bereits die ersten Termine zur Einweisung. „Da werden wir die nächsten Wochen gut zu tun haben. Denn, sich einfach an die Maschinen ranzusetzen und loszulegen, ist nicht. Es wird alles individuell auf jeden eingestellt.“
Ich bekomme mit, dass der Zeitaufwand für eine solche Einweisung groß ist. Circa eine Stunde plant man dazu ein. Da muss auch Trainingsbetreuerin Maud Dittmann in den kommenden Wochen anpacken. Die junge Jessenerin komplettiert das Mitarbeiterteam der Schumann-Fahls.
Derweil schnappe ich mir die Chefin. Ich will mich jetzt auch mal ausprobieren, teste persönlich die Gerätschaften. Das allerdings mehr im Schnelldurchlauf. Bevor der Schweiß in reichlichen Strömen an mir herunter rinnt, stoppe ich meine Übungen und schließe mich Sarah Weiner an. Die studierte Fitnessökonomin hat am Abend noch einen Ernährungskurs.
Am Ende das Thema Ernährung
Draußen ist es mittlerweile dunkel, nun heißt es langsam für mich, meine Sachen zu packen und mich zu verabschieden. Bevor ich aber gehe, äußern die Damen des Studios noch einen Wunsch, Werner Fahl nickt zustimmend: „Ein Mann in unserem Team wäre nicht schlecht. Vielleicht hätte ja jemand Lust, anderen beim Sporttreiben hilfreich zur Seite zu stehen.“
In Jessen gibt es mehrere Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen. Neben zwei reinen Fitnessstudios gibt es weitere Anbieter plus natürlich diverse Sportvereine. Eine Übersicht zu allen Varianten findet sich neben anderem im Internet auf www.jessen.de. (mz)