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Heidefest mit neuer Königin Heidefest mit neuer Königin: Die Schwester macht Mut

Von Sven Gückel 03.09.2019, 09:35
Detlef Wimmer hatte in diesem Jahr die Ehre, die neue Hoheit Sara Löbnitz zum Heidefest in Schweinitz zu fahren.
Detlef Wimmer hatte in diesem Jahr die Ehre, die neue Hoheit Sara Löbnitz zum Heidefest in Schweinitz zu fahren. Sven Gückel

Schweinitz - Auch wenn die Kürung der Glücksburger Heidekönigin wohl nicht mehr auf der Hirtenwiese stattfinden wird, so stößt die Veranstaltung doch nach wie vor auf reges Interesse. Mehr als 450 Besucher wollten am Sonntagnachmittag miterleben, wer die neue Hoheit ist, die den Heimatverein Glücksburger Heide ein Jahr lang bei öffentlichen Veranstaltungen vertritt.

Noch während die Besucher im Garten der Schweinitzer Gaststätte „Zur Weintraube“ auf die Einfahrt der künftigen Glücksburger Heidekönigin warteten, wurde allen Anwesenden einmal mehr bewusst, dass die Verlegung der Kürung nach Schweinitz richtig war. Gleich zweimal wurde Feueralarm ausgelöst, mussten die Kameraden in umliegende Wälder zur Brandbekämpfung ausrücken.

„Die Hirtenwiese schreit förmlich nach der Ausrichtung einer solchen Veranstaltung. Aber die Natur macht uns da einen Strich durch die Rechnung“, begründete Detlef Polzenhagen, zweiter Vorsitzender des Heimatvereins Glücksburger Heide, die im Vorjahr getroffene Entscheidung.

Gespannt auf die Neue

Doch auch außerhalb der Heide verliert die Kürung nichts an Charme. Wenn die Elbaue-Musikanten zum Tanz auffordern, Jessener Wein gereicht wird oder die Annaburger Line-Dancer ihr Können zeigen, finden Geselligkeit und Frohsinn ihren Platz, egal, ob im oder außerhalb des Waldes. Doch vor allem wollten die Gäste erfahren, wer die 26. Glücksburger Heidekönigin wird.

Detlef Wimmer hatte die Ehre, die neue Hoheit mit seinem Oldtimer auf den Festplatz zu fahren. Noch sichtlich nervös angesichts der kommenden Aufgabe, winkte Sara Löbnitz dem Publikum zu und wurde kurze Zeit später von ihrer Amtsvorgängerin Lara Krampe in Empfang genommen und zum Festzelt geleitet. Für Lara Krampe war es ein wehmütiger Moment.

„Die Zeit verging leider viel zu schnell“, blickte sie zurück. Vor allem jetzt, wo man das Amt mit etwas Routine und durchaus professioneller ausübt, hätte sie gern weitergemacht, betonte die angehende Luftverkehrsmanagerin, die in Frankfurt/Main lebt und studiert. Ihrer Nachfolgerin kann sie auf jeden Fall nur Gutes berichten. „Es gibt viele schöne Events, beginnend vom Schlittenhunderennen bis hin zu den Festivitäten im Umland, zu denen man eingeladen wird“, schwärmte sie.

Sara Löbnitz habe anfänglich etwas gezögert, bevor sie dem Heimatverein zusagte. „Ich hatte die Befürchtung, dem nicht gewachsen zu sein und auch zeitlich Schwierigkeiten zu bekommen“, sagte sie. Doch nicht zuletzt ihre ältere Schwester Sabrina habe ihr Mut gemacht. Intensiv hat sich die 19-Jährige, die gegenwärtig nach ihrem Abschluss als Sozialassistentin eine Ausbildung zur Erzieherin beginnt, nach eigener Aussage in den Sommermonaten auf das neue Amt vorbereitet.

Die drei obligatorischen Fragen zur Glücksburger Heide, die Polzenhagen den Kandidatinnen jedes Jahr vor Publikum stellt, konnte sie daher vor den Besuchern mit Bravour beantworten.

Auf Sara Löbnitz aufmerksam geworden ist einmal mehr Ursula Nachtigall. Sie kannte die junge Frau aus Seyda, da sie einst ihre Lehrerin war, und sprach sie daraufhin an. In den zwölf Monaten bis zum September 2020 werden die beiden Frauen öfter miteinander zu tun haben, wenn etwa gemeinsame Reisen zur Grünen Woche oder zu umliegenden Festen anstehen.

Jahrzehnte militärisch genutzt

„Was der Heimatverein hier auf die Beine stellt, ist überaus lobenswert“, hob Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD) hervor. Er erinnerte daran, dass am Tag der Kürung, dem 1. September, sich der Kriegsbeginn zum 80. Mal jährte. „Die Glücksburger Heide hat über viele Jahrzehnte unter der militärischen Nutzung gelitten. Wir sollten dankbar sein, nun in Frieden leben und den Wald mit seiner Tier- und Pflanzenwelt zur Erholung nutzen zu dürfen“, fügte er an.

Das Anlegen zahlreicher Brandschutz- und Sicherheitswege sei angesichts anhaltender Feuergefahr weiter unablässig, so Jahn. Dem pflichtete Detlef Polzenhagen bei. Er erwähnte aber auch, dass der Heimatverein sich mittelfristig neu ausrichten müsse. „Viele Dinge, die in unserer Satzung verankert sind, etwa der Wegebau oder die Entmunitionierung, sind abgeschlossen.

Jetzt gilt es, neue Aufgaben festzulegen, derer man sich annimmt“, betonte er. Seyda und seine Vereine spielten in diesen Überlegungen eine große Bedeutung. Um so mehr freut sich Polzenhagen, dass auch Sara Löbnitz aus Seyda stammt und hier bleiben will. (mz)

Nach der Kürung beim Heidefest in Schweinitz: Die 26. Heidekönigin der Glücksburger Heide, Sara Löbnitz
Nach der Kürung beim Heidefest in Schweinitz: Die 26. Heidekönigin der Glücksburger Heide, Sara Löbnitz
Sven Gückel
Viele Besucher fanden sich an der „Weintraube“ in Schweinitz ein, um sich zunächst am Programm zu erfreuen und dann dabei zu sein, wenn der Staffelstab der Königinnen weitergegeben wird.
Viele Besucher fanden sich an der „Weintraube“ in Schweinitz ein, um sich zunächst am Programm zu erfreuen und dann dabei zu sein, wenn der Staffelstab der Königinnen weitergegeben wird.
Sven Gückel