Grundschule Mühlanger Grundschule Mühlanger : Eltern kämpfen für den Erhalt

Mühlanger/Zahna - Das Schicksal der Grundschule Mühlanger treibt nicht nur die Pädagogen der Bildungseinrichtung um, sondern auch die Eltern der Schüler. Deshalb hatte der Vorsitzende des Elternrates, Olaf Tröstrum, den Vorsitzenden des Sozial- und Kulturausschuss, Ralf Wroblewski, angeschrieben und um Rederecht bei der Sitzung des Gremiums in Zörnigall gebeten. Diesem Anliegen stimmten die Ausschuss-Mitglieder einstimmig zu.
Die Eltern hatten eigentlich bei der Rats-Abstimmung über eine Änderung der Schuleinzugsbereiche (die Bülziger Kinder statt nach Zahna nach Mühlanger) ein positives Ergebnis erwartet, so Olaf Tröstrum. Bislang sei davon die Rede gewesen, alle drei Grundschul-Standorte (Elster, Zahna und Mühlanger) der Stadt Zahna-Elster zu erhalten. Das Votum im Stadtrat (eine Patt-Situation, die gleichbedeutend mit einer Ablehnung war) sorgte unter den Eltern für Überraschung.
Aber sie wollen sich dem Schicksal nicht einfach ergeben und initiierten eine Unterschriftensammlung, bei der sich bereits über 200 Einwohner für den Erhalt der Schule in Mühlanger aussprechen. Eine Schließung der Bildungseinrichtung wäre für den Ort jedenfalls ein herber Verlust. „Ist die Schule erst einmal zu, wird sie nie wieder aufgemacht,“ so Olaf Tröstrum. Er gab zu bedenken, dass Grundschule und Kindertagesstätte wichtige Kriterien sind, wenn sich Zuzugswillige für einen Ort entscheiden. Natürlich spiele auch die Zuwegung eine Rolle, aber die sei in Mühlanger durch die Bundesstraße gegeben. Er wollte nun wissen, wie der Ausschuss dazu stehe.
Der Ausschussvorsitzende erklärte, auch weiterhin für den Erhalt der Grundschule zu sein. Dazu habe er sich immer bekannt und das werde er auch in Zukunft. Ähnlich äußerten sich Sabine Hoffmann (Fraktion der Freien Wähler) und Peter Schulze (CDU-Fraktion). Beide hoffen, dass es noch eine Chance gebe. Der Zahnaer Uwe Dietrich (CDU) gab zu bedenken, dass die Bülziger Schüler bei einem Wechsel Freunde verlieren würden und auch nicht mehr am gewohnten Vereinsleben teilnehmen könnten. Deshalb habe er im Stadtrat gegen die neuen Schuleinzugsbereiche gestimmt. Heinz Wehmeier (SPD) meinte, dass ja vielleicht über Flüchtlinge und ihre Kinder Mühlangers Schule gerettet werden könne.
Eckhardt Krause, Ortsbürgermeister von Zörnigall, der selbst als Lehrer tätig war, meinte, dass kaum eine Schule im Landkreis so gute Möglichkeiten wie jene in Mühlanger aufweisen könnt. Schule, Turnhalle und Sportplatz, alles nebeneinander gelegen.
Bürgermeister Peter Müller zeigte sich zuversichtlich, dass bezüglich einer Sicherung der Grundschule Mühlanger noch nicht alle Messen gelesen sind. Im Juni solle der Beschluss noch einmal aufgerufen werden. Dann hofft er auf eine andere Mehrheit. Das Argument mit den Vereinen ließ er übrigens nicht gelten. „Die Jungen und Mädchen besuchen doch wie jetzt auch die Horte in den Heimatorten und können von dort zum Training und anderem mehr fahren.“ Und sicherlich werden auch ihre Freunde im Hort sein. Im Übrigen, so eine Frau aus dem Elternrat, seien die Zörnigaller vormals nicht gefragt worden, ob sie mit einem Wechsel von Abtsdorf nach Mühlanger einverstanden seien. Sie waren damit nicht glücklich, aber die Befindlichkeiten seien verschwunden, es habe sich alles eingespielt.
Ralf Wroblewski regte an, noch einmal das Gespräch mit den Bülziger Eltern zu suchen und dabei auch jene, die ihre Kinder erst in einigen Jahren einschulen, auf die Möglichkeiten in Mühlanger hinzuweisen. Olaf Tröstrum meinte noch, dass Schulleiterin Ellen Fitzner-Jaskowiak bereit sei, interessierten Eltern die Einrichtung jederzeit zu zeigen. (mz)