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Großeinsatz in Schweinitz Großeinsatz in Schweinitz: Haus am Markt geht in der Nacht in Flammen auf

Von Detlef Mayer 12.07.2015, 09:08
Da das Wohngebäude am Schweinitzer Markt schon kurz nach Mitternacht bis hinauf zum Dach in Flammen stand, konnten die Feuerwehren den Brand anfangs nur von außen bekämpfen.
Da das Wohngebäude am Schweinitzer Markt schon kurz nach Mitternacht bis hinauf zum Dach in Flammen stand, konnten die Feuerwehren den Brand anfangs nur von außen bekämpfen. Thomas Christel Lizenz

Schweinitz - Ein Großbrand trübte die Schweinitzer Heimatfestfreude am Wochenende gehörig. Kurz nach Mitternacht vom Samstag zum Sonntag - auf den Straßen waren noch etliche Festbesucher unterwegs - wurden die Feuerwehren von Schweinitz, Jessen und Holzdorf zum Markt beordert. In einem Wohngebäude, das sich gerade in Umbau und Sanierung befand, war Feuer ausgebrochen und hatte sich ziemlich schnell über das ganze Haus - auch wegen des Fachwerks unter der Verkleidung und der Lehmdecken - ausgebreitet. Die Flammen beschädigten das Objekt so stark, dass Einsturzgefahr besteht. Auch die beiden angrenzenden Wohnhäuser der Bebauungsreihe wurden im Dachbereich teilweise in Mitleidenschaft gezogen. Der Sachschaden beläuft sich laut Polizeibericht auf circa 40 000 Euro. Personen wurden weder durch das Feuer noch bei den Löscharbeiten verletzt. Zur Brandursache gab es gestern noch keine Angaben.

Gemeldet hatte das Feuer der auswärtige Eigentümer des Einfamilienhauses, der, wie vor Ort zu hören war, in dieser Nacht dort campieren wollte. Auf ihn ging auch die Feststellung zurück, dass sich in dem Gebäude keine weiteren Personen befanden.

Bewohnt ist hingegen das Obergeschoss vom Nachbarhaus rechts neben dem Brandobjekt. Dort drohte sich das Feuer im Giebel durchzufressen, so dass ein Löschtrupp in das Gebäude vordringen und es unter dem Dach gegen ein Übergreifen der Flammen sichern musste. Dabei entstand natürlich beträchtlicher Wasserschaden. Weniger dramatisch stellte sich laut Einsatzleiter Stefan Ziehe, Ortswehrleiter von Schweinitz, die Situation im ebenfalls bewohnten linken Nachbarhaus dar. Auch dorthin war ein Trupp geschickt worden, aber es gab bei wiederholten Erkundungsgängen mit einer Wärmebildkamera keine beunruhigenden Feststellungen.

„Als wir eintrafen, schlugen die Flammen schon aus dem Dach“, sagte Stefan Ziehe der MZ. Seine Schweinitzer Wehr war die erste am Ereignisort. Da ein Innenangriff unter diesen Bedingungen zu riskant erschien, beschloss die Einsatzleitung, die Flammen erst einmal nur von außen zu bekämpfen. Wobei es insbesondere galt, das Übergreifen des Feuers auf die angrenzende Bebauung zu verhindern, was weitestgehend gelang. Der Löschangriff wurde dabei sofort von der Marktseite aus geführt, anfangs mit Wasser aus mehreren Strahlrohren auf das Dach, später zudem durch die Haustür und durch mehrere Fenster, auch im Obergeschoss, zu denen man sich per Leiter Zugang verschaffte. Parallel dazu bezog der Hubsteiger der Jessener Wehr auf dem rückwärtigen Kirchplatz Position. Sein Ausleger wurde über die hinter dem brennenden Haus befindliche Garage geschwenkt und so konnten Kameraden unter Atemschutz von oben ebenfalls das Dach und die Nachbarhäuser ins Visier ihrer Strahlrohre nehmen. Im Weiteren verschafften sich die Einsatzkräfte obendrein Zugang durch die Garage zu dem Brandgrundstück. Dann konnten neben anderem Schläuche auf das als Terrasse genutzte Garagendach gelegt und von hier aus die Flammen bekämpft werden.

Für zusätzliche Aufregung sorgte die zwischenzeitlich gemachte vermeintliche Sichtung zweier Gasflaschen in dem brennenden Objekt. Dieser Verdacht bestätigte sich jedoch nicht.

Das komplette Ablöschen des Brandes nahm die Feuerwehren bis gegen 8 Uhr am Sonntagmorgen in Anspruch. Auch danach wurden die Schweinitzer Kameraden noch mal verständigt, wegen neuerliche Rauchentwicklung. Stefan Ziehe: „Es war schwierig, alle Glutnester auszumerzen, weil es sich um ein Fachwerkgebäude mit teilweise Lehmdecken handelt. Deshalb musste auch der Jessener Hubsteiger mehrfach umgesetzt werden, von der Hinterfront zum Markt und zurück auf den Kirchplatz.“ Letztlich wurde das Objekt aber von der Polizei versiegelt. Ihre Ermittlungen dauern an. (mz)