Gestüt Prettin Gestüt Prettin: Ein Engel auf dem Einhorn

Prettin - So ein Weihnachtsfest im Gestüt will geplant und organisiert sein. Erika und Hans-Joachim Krüger haben zwar mit Veranstaltungen schon reichlich Erfahrung, aber in diesem Jahr sollte das Weihnachtsfest im Gestüt am Weinberg noch schöner und besinnlicher werden. Nicht zuletzt, weil Erika Krüger sich vorgenommen hatte, einen Teil des Erlöses für die Einrichtung eines Hospizes in Wittenberg zu spenden.
Die Idee stammte von Almut Heinze, die gleichsam die Mitarbeit der Kirchgemeinde an der Gestaltung und Organisation anbot. So kam am Vierten Advent in der Reithalle des Prettiner Gestüts ein schönes Programm zustande, das die Zuschauer begeisterte. Eingestimmt mit Weihnachtsliedern, natürlich zum Mitsingen, konnte man anschließend beim Freispringen einige Pferde bewundern. So auch „Araldikuss“.
Dem vierjährigen Wallach aus eigener Zucht machte es ganz offensichtlich Spaß, durch die Halle zu preschen und verschiedene Sprünge zu absolvieren. Angesichts dessen meinte der Moderator: „Der hat Temperament. Wer noch ein passendes Weihnachtsgeschenk sucht, der sollte hier zufassen. Natürlich passt der nicht unter jeden Weihnachtsbaum.“
Erst recht galt das für „Mambo“. Das weiße Einhorn aus der Fabelwelt wurde sogar von einem Engel geritten, der Ähnlichkeit mit Natalie Christel (16) hatte. Für die Kinder an der Hallenbande war das klar ein echtes Einhorn. Und wer hat schon mal so etwas gesehen? Nicht wenige Gäste hatten sich bereits vor Showbeginn an den Pferdeboxen die Vierbeiner angeschaut, wo auch ein kleiner Trödelmarkt zum Kaufen einlud.
Dort standen Mitarbeiter den Pferdeliebhabern bei Fragen zu den einzelnen Tieren, zum Umgang mit Pferden, ihrer Pflege und dem Turniersport Rede und Antwort. Anka Voll, Berlinerin auf Weihnachtsbesuch, befand: „Solche Veranstaltungen stärken den Zusammenhalt der Menschen. Ich lese, so oft ich sie bekomme, die Mitteldeutsche Zeitung. Da gefällt mir der Regionalteil sehr gut. Genau das interessiert doch.“
Neben den Longe-Vorführungen der Reitschülerinnen auf „Mixy“, Kinderreiten und Springvorführungen sorgten zwei Reitbegeisterte Franken aus Bamberg für den Höhepunkt des Tages. Die Freunde der Familie Krüger, Isabell Scharf und Daniel Zapf, hatten eine Überraschung vorbereitet, deren Vorgeschichte bis ins Jahr 2001 zurück reicht. Damals musste Joachim Krüger sein Erfolgspferd „Challenger K“ verkaufen mit dem er reichlich Preise gewonnen hatte. Dass eine solche Trennung nicht nur den Menschen schmerzte, bestätigte Isabell Scharf: „Der Hengst ist bei uns nie richtig heimisch geworden.“ Seit einem Jahr steht er als Pensionsgast wieder im alten Stall in Prettin. Dort hat er sogar seine alte Box wieder „erobert“. Der inzwischen 21-Jährige beanspruchte genau diese. Er ist der Chef im Stall, wo an seiner Box noch die alten Erfolgsplaketten zu lesen sind. Am Sonntag überreichten die Bamberger Joachim Krüger vor großem Publikum die Papiere seines Lieblings, der sie sichtlich bewegt in Empfang nahm. Ein besonderes Weihnachtsgeschenk auch für „Challenger K“, der seine offizielle Heimkehr freudig wiehernd zur Kenntnis nahm. (mz)