Friseursalon in Jessen Friseursalon in Jessen: Annett Nopper übernimmt "Haarstudio 90"

Jessen - „Es war eine ganz friedliche Übernahme“, sagt Annett Nopper und betont, dass sie Wert auf diese Feststellung legt. Die 43-Jährige ist seit 1. Juli Chefin vom „Haarstudio 90“ in der Jessener Straße der Jugend. Ihre Mutter Edith Philipp hat sich Ende des Jahres 2016 entschieden, in Zukunft beruflich etwas kürzer zu treten.
„Eigentlich“, gibt Annett Nopper zu, „habe ich auf dieses Gespräch gewartet. Ich wollte das 1990 gegründete Geschäft meiner Mutter erfolgreich weiterführen.“ Die Chefin schätzt ihr Team. Trotz unterschiedlicher Charaktere stimmt die Chemie, alle sind Meister ihres Fachs und gehen auf die Wünsche der vielen Stammkunden ein.
Aktuell pendelt die Blondine zwischen Wittenberg und Jessen. In der Lutherstadt betreibt sie einen Salon mit Nagelstudio, den gleichen Service bietet sie in der Elsterstadt an. „Ich bin jetzt zehn Jahre selbstständig“, sagt Nopper und fügt an, dass sie diesen Schritt nie bereut hat. Die 43-Jährige verrät, dass sich Mann Stefan von ihr persönlich die Haare schneiden lässt.
„Er droht immer damit, in einen anderen Salon zu gehen, und bekommt dann sofort einen Termin“, meint sie scherzhaft und ergänzt im gleichen Atemzug, dass sie ihrem Mann aber nicht die Nägel verschönert. Die Friseurmeisterin liebt die Herausforderung. Vor allem, wenn bei den Kunden zu Hause „etwas ziemlich schief gegangen“ ist. „Das passiert meist bei Farbexperimenten. Aus Blond wird manchmal Gelb.“ Dann heißt es: In der Gruppe einen Schlachtplan schmieden und das Unmögliche möglich machen.
Im „Haarstudio 90“ wird alles erledigt, was mit Haren und Fingernägeln gemacht werden kann. Frisuren, Haarverlängerung, Haarverdichtung und Nageldesign, erklärt Salonleiterin Doreen Andrä und erzählt weiter, dass sich die Männer schon längst nicht mehr mit Rund- oder Fassonschnitt zufrieden geben. Der Herr von heute ist modebewusst und will das Geschäft im Endeffekt adrett verlassen.
Die Jungs lieben die Frisuren ihrer Fußballhelden und möchten wie Ronaldo und Co. aussehen. „Da müssen wir stets auf dem Laufenden sein“, sagt Doreen Andrä. Dauerwelle ist dagegen völlig aus der Mode. Dies, so die Salonleiterin, sei in den 1980er Jahren mal schick gewesen. Heute besitzen solche Wünsche eher Seltenheitswert.
Der Salon ist fünf Tage in der Woche geöffnet. Von Dienstag bis Sonnabend ab 8 Uhr, Montag ist Ruhetag. Vier Mitarbeiter bemühen sich, den Wünschen ihrer Kunden jederzeit gerecht zu werden. „Qualifizierte Verstärkung können wir immer gebrauchen“, sagen Nopper und Andrä unisono. Die neue Chefin berichtet, dass ihre 66-jährige Mutter trotz der Geschäftsübergabe die Hände nicht in den Schoß gelegt hat.
Sie schwingt im zweiten „Haarstudio 90“, das sich am Jessener Markt befindet, die Schere. „Der Namen des Salons bleibt. Das habe ich meiner Mutter bei der Übergabe versprochen“, sagt die 43-Jährige. (mz)