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Sterne aus Papier Frauengruppen der Annaburger Volkssolidarität basteln für Weihnachten - Was ihnen Sorge bereitet

Die Frauengruppen der Annaburger Volkssolidarität starten in die Adventszeit und basteln weihnachtliche Dekoration. Was ihnen dabei Sorge bereitet.

Von Annette Schmidt 26.11.2021, 09:08
Für etwas Weihnachtstimmung  basteln die Seniorinnen der Annaburger Volkssolidarität  große und kleine Sterne.
Für etwas Weihnachtstimmung basteln die Seniorinnen der Annaburger Volkssolidarität große und kleine Sterne. Foto: Annette Schmidt

Annaburg/MZ - In den Räumen der Annaburger Volkssolidarität weihnachtet es sehr. Über den mit Räuchermännchen, Weihnachtskugeln und Kerzen geschmückten Tischen baumeln große weiße Sterne. Aus den Lautsprechern über dem Schrank spielt leise Musik und im Nebenraum, mit den gemütlichen Sofas, steht das Weihnachtsgebäck für die Kaffeerunde schon bereit.

Gut einen Monat vor Heiligabend hat Sabine Elß, die Leiterin der Begegnungsstätte, die Frauen der unterschiedlichen Gruppen eingeladen, in großer Runde gemeinsam Weihnachtssterne zu basteln. „Einige von ihnen sind im Chor, andere gehören der Kreativ-Gruppe an oder den Kartenspielern“, zählt Sabine Elß auf und fügt noch die Kaffeekränzchen-Gruppe hinzu.

Eine Gruppe fehlt

Nur die Frauen der Sportgruppe fehlen heute, die Gruppenmitglieder haben bereits am Vortag gemeinsam gebastelt . Es ist zwar etwas schade, dass die Sportfrauen nicht mit von der Partie sind, aber so kann Sabine Elß die Weihnachtsaktion etwas entzerren. Eine Maßnahme, die in Zeiten steigender Inzidenzzahlen nicht verkehrt ist. Denn obwohl alle Damen vollständig geimpft sind, bleibt doch ein mulmiges Gefühl. Nicht nur, weil die Frauen schon etwas älter sind, sondern vor allem, weil sie sich die Frage stellen: Können wir uns nächste Woche noch treffen? Eines möchte in dieser Runder keine mehr, wieder auf die sozialen Kontakte verzichten müssen, so wie im vergangenen Jahr.

„Ich versuche, sie zu beruhigen und sage: Macht euch keine Sorge, wir sind alle geimpft“, sagt Sabine Elß. So lange wie nur irgend möglich werden sie und die Frauen das Beste aus der Situation machen, bekräftigt Elß. Deswegen hat sie auch beschlossen, in diesem Jahr das Weihnachtsbasteln wieder aufleben zu lassen. Vor zwei Jahren hatte sie mit der Aktion begonnen, die sehr gut ankam und zum Bedauern aller bereits ein Jahr später coronabedingt ausfallen musste.

Buntes Bastelpapier liegt in verschieden große Quadrate geschnitten auf den Tischen. Daraus sollen kleine Sterne werden, die sich gut als dekorativer Ersatz für Schleifenbänder oder als kreative Geldscheinverpackung verwenden lassen. Schritt für Schritt erklärt Sabine Elß die Falttechnik. Nach den ersten Anlaufschwierigkeiten, bei denen freundliche Neckereien nicht zu kurz kommen, haben die Frauen den Trick schnell raus. Die folgenden Sterne gehen ihnen rasch von der Hand, während am Nachbartisch das Rommé-Quartett mit viel Freude versucht, seine Karten loszuwerden. Die ungeschlagene Spitzenspielerin ist auch an diesem Tag die 90-jährige Irene Heinz. Beim Neuzugang Eveline Schmelzer will sich hingegen das Anfängerglück einfach nicht einstellen. Die vier Frauen sind sich einig, fürs Basteln wollen sie nicht auf ihren geliebten Kartenspielnachmittag verzichten.

Das Rommé-Quartett, Edith Stetz (v.l.), Eveline  Schmelzer, Irene Heinz und Eva Ihrke, spielt leidenschaftlich, während die anderen Damen basteln.
Das Rommé-Quartett, Edith Stetz (v.l.), Eveline Schmelzer, Irene Heinz und Eva Ihrke, spielt leidenschaftlich, während die anderen Damen basteln.
Foto: Schmidt

Das Tütengeheimnis

Die Weihnachtsstern-Bastlerinnen wenden sich der nächsten Herausforderung zu. Endlich wird das Geheimnis hinter den Butterbrot- und Papierabfalltüten gelüftet, die in mehreren Packungen auf den Tischen liegen und nicht so richtig zur festlichen Dekoration passen wollten. Unter Zuhilfenahme von Klebstoff und einer Schere entstehen aus diesen unscheinbaren Tüten die großen Sterne, die so dekorativ von der Decke hängen.

Als Sabine Elß die Kaffeemaschine anstellt, unterbricht Eva Ihrke die Kartenrunde. Die rüstige Seniorin setzt sich eine blinkende Weihnachtsmannmütze auf und rezitiert mit viel komödiantischem Gespür ein Gedicht, welches für viel Gelächter und weihnachtliche Stimmung sorgt.