1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. «Flaschen-Poker» geht in die nächste Runde

«Flaschen-Poker» geht in die nächste Runde

Von H.-Dieter Kunze 03.01.2006, 15:40

Jessen/MZ. - Das Fahrzeug wurde, ohne entladen zu werden, durch den zuständigen Disponenten vom Hof geschickt, berichtete der Fahrer, der dafür auch Zeugen benennen kann.

Jessener verärgert

Thorsten Kuhl kann das alles nicht nachvollziehen. Er hatte der Äußerung von Daniela Göbel, Produkt- und PR-Managerin der Unternehmensgruppe Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG (MEG) mit Sitz in Leißling, zu der auch "Himmelsberger" gehört, vertraut. Sie hatte auf MZ-Nachfrage versichert, dass die MEG an die definierten Rücknahmebedingungen für Leergut im Rahmen der Richtlinien der Genossenschaft deutscher Brunnen (GDB) gebunden sei (die MZ berichtete am 30. Dezember 2005).

Thorsten Kuhl verwies darauf, dass es bereits mehrfach Probleme bei der Rücklieferung von Glasflaschen gab, nachdem die MEG am Produktionsstandort Jessen auf Einweg-PET-Flaschen umgestellt hatte. Auf eine erneute Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung reagierte Daniela Göbel gereizt. Wieso Kuhl erneut die Presse eingeschalten habe, stellte sie als Frage in den Raum. Der Händler solle doch solche Probleme auf direktem Weg mit der MEG klären.

Thorsten Kuhl winkte nur ab und versicherte: "Das habe ich bereits vor der Veröffentlichung des MZ-Artikels getan. Von mir gibt es sowohl ein Schreiben als auch ein Fax nach Leißling, in denen ich eindringlich auf die Probleme hingewiesen habe. Eine Reaktion blieb allerdings aus."

Anwalt soll klären

Dem Jessener Getränkehändler reicht es jetzt. Er werde seinen Anwalt einschalten, der auch die entstandenen zusätzlichen Kosten, beispielsweise für das umsonst getätigte Be- und Entladen der Pfandflaschen der MEG berechnen soll. Außerdem wolle er endlich sein Lager beräumen, erklärte Thorsten Kuhl gegenüber der MZ.