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Feuerwehreinsätze in Annaburg Feuerwehreinsätze in Annaburg: Brand und Unfall sorgen für eine anstrengende Nacht

Von Klaus Adam 10.04.2014, 22:38
Hoch lodern die Flammen über dem Nebengelass eines Wohnhauses.
Hoch lodern die Flammen über dem Nebengelass eines Wohnhauses. Privat/Danny Mietzsch Lizenz

Annaburg/MZ - Das Knallen in der Nachbarschaft kommt Carolina Dreu ungeheuerlich vor. Als sie und ihr Lebensgefährte Danny Mietzsch gegen 22.40 Uhr von der Terrasse ihres Hauses aus herüberschauen, fällt ihnen ein rötlicher Feuerschein auf. „Im ersten Moment haben wir noch gedacht, das könnte mit dem Fußballsieg der Bayern in der Champions League zu tun haben. Das Spiel war gerade zu Ende“, schildert Mietzsch das Erleben. Doch lange dauert dieser erste Moment nicht, schon erblicken die beiden die Flammen als Ursache des Feuerscheins. Nur wenige Meter vom eigenen Haus entfernt im Nebengelass der Nachbarn. Einer Art Scheune, in der, wie beide wissen, Autos und Mopeds sowie zahlreiche Fahrzeugteile untergebracht sind. Es vergeht keine Minute, da hat Mietzsch die Leitstelle alarmiert.

Im Gerätehaus Fußball geschaut

Insgesamt 56 Einsatzkräfte aus Annaburg, Löben, Jessen und Prettin rücken jetzt den Flammen zu Leibe. Die Annaburger sind bereits wenige Augenblicke nach dem Alarmruf am Brandort in der Mühlenstraße. Und das nicht nur, weil das Grundstück lediglich 200, 300 Meter entfernt liegt. Viele der Wehrleute haben gerade gemeinsam den Fußballsieg der Bayern gegen Manchester im Gerätehaus am Fernseher verfolgt. Dass ihnen eine lange Nacht bevorsteht, können sie da noch nicht ahnen.

Erschwert wird der Einsatz, wie Stadtwehrleiter Roland Karthäuser am Donnerstagvormittag resümiert, da die brennenden Nebengelasse auf dem Hof des Grundstückes sehr verwinkelt und damit unübersichtlich sind. „Als wir ankamen, haben sie schon lichterloh gebrannt“, schildert Karthäuser am Donnerstag die Situation vom Vorabend.

Danny Mietzsch fährt gleich nach dem Anruf bei der Leitstelle sein Auto, das in der Einfahrt vorm Haus parkt, auf die Straße. Auch den zweiten Wagen, der in der Garage steht, soll er auf Geheiß der Feuerwehr herausfahren, berichtet er am Donnerstag. Während die Einsatzkräfte der Feuerwehren schon unter Atemschutz gegen die Flammen vorgehen, bekommen Mietzsch und seine Partnerin von Nachbarn das Angebot, zu ihnen zu kommen. Doch zumindest Mietzsch bleibt mit draußen, er hofft, dass sein Haus unbeschadet bleibt. Das Überspringen des Feuers auf die Nachbargrundstücke zu verhindern ist jetzt auch das erste Anliegen der Einsatzkräfte. Der Hauptbrandort, die Scheune mit den Fahrzeugen, ist kaum zu retten.

Für die Wehrleute ist die Nacht noch lange nicht zu Ende, selbst wenn die Flammen zunächst bekämpft sind. Jetzt beginnt die auch körperlich anstrengende Arbeit. Auf der Suche nach Glutnestern reißen sie jede Verkleidung ab, räumen viele Balken beiseite, schauen in jeden Winkel. „Die Funken flogen überall hin“, so Karthäuser im Nachklang. „Dass es die Nacht durchregnete, war deshalb gar nicht schlecht.“ Allerdings fachte der heftige Wind die Flammen immer wieder an. Erst gegen 2 Uhr am frühen Morgen ist der Einsatz für die Feuerwehren beendet. Eingedenk der Nachbereitung - die Fahrzeuge sind wieder einsatzbereit zu machen - sind die meisten seiner Kameraden gegen 3.50 Uhr im Bett, veranschlagt der Stadtwehrleiter.

Eine kurze Nachtruhe

Lange schlafen können die Mitglieder der Annaburger Feuerwehr und ihre Kameraden aus Prettin und Groß Naundorf dann nicht. Um 6.25 Uhr ruft sie die Alarmsirene erneut in die Gerätehäuser und an die Fahrzeuge. Zwischen den Orten Naundorf und Kolonie gibt es einen schweren Verkehrsunfall. Ein Fahrer ist im Auto eingeklemmt.

Nur noch verkohlte Rester sind am Donnertsgamorgen von den Nebengelassen des Annaburger Grundstückes übrig. Die Polizei ermittelt.
Nur noch verkohlte Rester sind am Donnertsgamorgen von den Nebengelassen des Annaburger Grundstückes übrig. Die Polizei ermittelt.
Klaus Adam Lizenz