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Feuerwehr Linda Feuerwehr Linda: Lieber einmal mehr geübt als zu wenig

Von Evelyn Jochade 19.02.2017, 20:21
Pierre Richter „opferte“ sich in der Jahreshauptversammlung als „Unfallopfer“ und Vizewehrleiter Klaus Unger zeigte die neuesten Handgriffe für die stabile Seitenlage.
Pierre Richter „opferte“ sich in der Jahreshauptversammlung als „Unfallopfer“ und Vizewehrleiter Klaus Unger zeigte die neuesten Handgriffe für die stabile Seitenlage. Evelyn Jochade

Linda - „Übung macht den Meister“ - diesen Spruch kennt jeder. Bei der Feuerwehr gilt er doppelt und dreifach. Vor allem, weil es hier oft um das Leben der betroffenen Personen geht. Die Lindaer Kameraden von der Freiwilligen Feuerwehr haben da so ihre eigene Art, ihr Wissen aufzufrischen.

Am Freitag, zu ihrer Jahreshauptversammlung, die dieses Mal in der alten Schule stattfand, gab es neben der üblichen Rückschau auf das vergangene Jahr, gleich noch eine Lektion über die vereinfachte Art, einen Menschen in die stabile Seitenlage zu bringen.

Klaus Unger leitete die Auffrischung und achtete auf jedes Detail. Ein Grund für diese Aktion, so der stellvertretende Wehrleiter, sind die besonderen Aufgaben, vor denen die Floriansjünger stehen.

Feuerwehr Linda: Bei den Wittenberger Elbwiesen im Einsatz

Der Evangelische Kirchentag wird für viele Wehren der Region eine Herausforderung werden. Die Lindaer freuen sich allerdings auch darauf, dabei zu sein und hautnah den Hauch der Geschichte zu spüren.

Speziell den Gottesdienst auf den Wittenberger Elbwiesen werden sie mit absichern, also ganz nah dran sein am Geschehen und die Ersten sein, die im Notfall Hilfe leisten.

Selbstverständlich fahren nicht alle Kameraden in die Kreisstadt. Schließlich muss hier in Linda die Einsatzbereitschaft ebenso gesichert bleiben. So wie im vergangenen Jahr auch.

Feuerwehr Linda: Mehrfachbelastungen in 2016 erlebt

Wehrleiter Hartmut Lange erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht zu 2016 an acht Einsätze. Angefangen vom 13. April, dem Tag als in Holzdorf-Ost eine Wohnung brannte und sieben Lindaer Kameraden ausrückten, über den Großbrand in Mügeln, wo am 26. Juli eine Scheune in Flammen stand und zu dem fünf Feuerwehrleute fuhren, bis hin zum letzten Einsatz 2016, einer technischen Hilfeleistung auf dem Sportplatz im Ort. Hier halfen sieben Kameraden beim Ausleuchten des Landeplatzes für den SAR-Hubschrauber.

Insgesamt waren 2016 - statistisch gesehen - 43 Kameraden im Einsatz, was für Mehrfachbelastungen spricht, denn zur Wehr gehören nun mal „nur“ 25 Aktive.

Feuerwehr Linda: Feuerwehrleute nehmen Aus- und Weiterbildungen wahr

Geht man von den 43 aus, so habe, laut Rechenschaftsbericht, jeder von ihnen sieben Stunden geleistet. Ebenso belegten mehrere Feuerwehrleute Ausbildungen auf Landesebene.

So qualifizierten sich Matthias Fuchs und Marko Mehlis in 37 Stunden zum Truppführer. Letzterer bildete sich auch in acht Stunden zum Sicherheitsbeauftragten einer Feuerwehr weiter.

Darüber hinaus leisteten die Kameraden bei der theoretischen und praktischen Ausbildung, u.a. bei der Kraftfahrer-, Bereichs- und Maschinisten-Ausbildung innerhalb der Wehr sowie einer Einsatzübung in Wittenberg und einem Fahrsicherheitstraining in Linthe insgesamt über 186 Stunden.

Feuerwehr Linda: Über 103 Stunden bei Arbeitseinsätzen aktiv

Und wenn von geleisteten Stunden die Rede ist, dürfen auch die nicht vergessen werden, die notwendigerweise zur Arbeit eines Feuerwehrmannes gehören: Da waren 2016 zum Einen die Wartung der Technik, die der TÜV abnehmen sollte, zum Anderen die Überprüfung der Ausrüstungen und die Erneuerung von PA-Geräten und Masken.

Mit dem Tausch der Batterie des LF8 und der Erneuerung seiner Auspuffanlage plus der Überprüfung der Elektrik wurden dafür immerhin 28 Stunden aufgewandt.

Weit mehr Zeit beanspruchten die Arbeitseinsätze, nämlich über 103 Stunden, bei denen Brunnen überprüft, Gartenabfälle auf der Mülldeponie verbrannt, im Gerätehaus aufgeräumt und die Endpunkte der Trinkwasserleitung gespült wurden.

Feuerwehr Linda: Konkrete Nutzungsmöglichkeiten des neuen Gerätehauses offen

Die Lindaer Feuerwehr sicherte über fast 76 Stunden zudem Veranstaltungen wie das Osterfeuer, das Kindergartenfest, den Radwandertag, den Fackelumzug und den Weihnachtsmarkt ab und unterstützte derart auch seine Sponsoren. Für 2017 wird bei den theoretischen und praktischen Weiterbildungen vor allem die Digitalfunk-Ausbildung im Vordergrund stehen.

So manche Schulung könnte dann im neuen Gerätehaus stattfinden. Wie aber dessen genaue Nutzung aussehen wird, ob das Gebäude, wie einmal gedacht, auch als Dorfgemeinschaftshaus genutzt werden kann, das konnte am Freitag noch niemand sagen. (mz)