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Feuerwehr Klöden Feuerwehr Klöden: Aufgaben fordern heraus

Von Sven Gückel 02.09.2016, 04:00
Beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Klöden führt Jugendwart Danilo Mölbitz Besuchern die Ausrüstungsgegenstände der Wehr vor.
Beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Klöden führt Jugendwart Danilo Mölbitz Besuchern die Ausrüstungsgegenstände der Wehr vor. Sven Gückel

Klöden - Die Zahlen stimmen, die Technik ist auf dem neuesten Stand. 25 Aktive zählt die Freiwillige Feuerwehr Klöden, deren Altersdurchschnitt bei gerade einmal 30 Jahren liegt. Und trotzdem schrillen bereits die Alarmglocken. Ein solch junges, dynamisches Duo wünscht man sich in manch anderer Wehr auch.

Ernste Sorgen um Einsätze

Alexander Lindner und Danilo Mölbitz bilden seit November 2014 die Leitung der Feuerwehr Klöden. Lindner (32) als Ortswehrleiter, Mölbitz (32) als dessen Stellvertreter und gleichzeitiger Jugendwart. Beiden macht die Arbeit Spaß, die Stimmung in der Truppe ist gut, die Kameraden sind motiviert. Und dennoch plagen sich beide mit ernsten Sorgen.

„Von den 25 Kameraden der Einsatzgruppe sind beruflich bedingt viele unterwegs, so dass sie uns bei Alarmierungen nicht zur Verfügung stehen“, erläutert Mölbitz. Sechs Einsätze fuhr die Wehr im vergangenen Jahr, 2016 wurde sie noch nicht gerufen. Zwar sei noch nie der Fall eingetreten, dass Klöden bei einer Alarmierung mangels Personal nicht ausrücken konnte, aber garantieren könne man nichts, untermauert Lindner.

Zumal für die zwei Fahrzeuge der Wehr, ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 und ein Rüstwagen RW1, lediglich drei Kameraden die entsprechende Fahrerlaubnis besitzen. „Diese Lücke werden auch die sechs Jungen nicht schließen, die demnächst aus der Jugendwehr zu den Aktiven wechseln“, unterstreicht Danilo Mölbitz die Problematik.

Wo und wann immer möglich, betreiben die Klödener Kameraden deshalb Werbung in eigener Sache. Am vergangenen Samstag initiierten sie am eigenen Gerätehaus erstmalig einen Tag der offenen Tür. Alle verfügbare Technik wurde dabei ausgestellt, auf die Kinder wartete eine Hüpfburg, während sich ältere Besucher an feuerwehrtypischen Spielen wie dem Stiefelweitwurf oder dem Schlauchkegeln ausprobieren konnten.

Etwas Hoffnung schöpfen die Kameraden aus der Tatsache, dass zunehmend mehr junge Leute nach Klöden ziehen und dort Häuser bauen. Dank dieses Trends fand auch Leon Wiegandt in die Wehr. Der 13-Jährige zog unlängst mit seinen Eltern aus Wittenberg in den Ort und bringt bereits Erfahrung als THW-Helfer mit.

„Auch sein Vater ist nicht abgeneigt, uns in unserer Arbeit zu unterstützen“, wagt Mölbitz einen vorsichtigen Ausblick. „Vielleicht macht dieses Beispiel ja Schule und unsere Bemühungen um mehr Mitglieder und Nachwuchs tragen endlich Früchte“, ergänzt Wehrleiter Lindner.

Zu gern würden die beiden auch mehr Kinder bei sich aufnehmen, zumal die Mitgliederzahl der Jugendwehr weiter schrumpft. Das Problem dabei ist aber die Gesetzgebung.

Belastung gestiegen

Am nötigen Ehrgeiz lassen es die Kameraden der Wehr Klöden nicht mangeln. Während sie 2014 noch 487 Ausbildungs- und Einsatzstunden verzeichneten, waren es 2015 bereits 1 283. „In diesem Jahr haben wir die 1000 schon überschritten“, betont Lindner stolz. Diesen Elan wollen sie nun endlich auch bei der Nachwuchsgewinnung aufweisen. Den dazugehörigen Erfolg hätten sie wahrlich verdient. (mz)

Beim Schlauchkegeln konnten nicht allein aktive Kameraden ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
Beim Schlauchkegeln konnten nicht allein aktive Kameraden ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen.
Sven Gückel