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Feier Festliche Atmosphäre in der Weinmanufaktur in Jessen

Zweiter Weihnachtsmarkt an Weinmanufaktur Zwicker ist gut besucht. Was die Standbetreiber erzählen und warum der Chef fünf Stunden am Herd gestanden hat.

Von Thomas Tominski Aktualisiert: 29.11.2021, 11:08
Stand-Betreiber  Holger  Scheil  (rechts) stellt  Johannes  Zwicker die  Schwibbögen mit  Motiven aus  Jessen, Seyda  und  Schweinitz  vor.
Stand-Betreiber Holger Scheil (rechts) stellt Johannes Zwicker die Schwibbögen mit Motiven aus Jessen, Seyda und Schweinitz vor. Foto: Thomas Tominski

Jessen/MZ - „Das Wetter passt“, sagt Winzer Johannes Zwicker und holt sich zur Bestätigung ein wohlwollendes Kopfnicken von Axel Winde ab. Der Musiker aus Wittenberg, der früher als Kraftsportler Rekorde am Fließband geknackt hat, nimmt an seinem Instrument Platz und stimmt die Besucher des zweiten Weihnachtsmarkts an der Weinmanufaktur auf die besinnliche Zeit ein. „Ich spiele auch Lieder von Joe Cocker, Amy Winehouse oder Robin Williams“, so der Musiker, der im angrenzenden Weinhaus das Publikum schon bei verschiedenen Partys unterhalten hat.

Gastgeber Zwicker stuft es in die Rubrik „lockere Lounge-Musik“ ein. „Ich bin froh, dass der Markt so gut angenommen wird. Nach den vielen coronabedingten Absagen haben die Leute Lust auf Feiern“, ist der Küfermeister überzeugt. Diese Aussage kann Horst Köhle aus Jessen nur bestätigen. „Ist doch wirklich eine super Sache. In der Corona-Zeit ist nicht viel los.“

Kim Bischoff und Willi Giffey erfüllen am Glühweinstand erste Kundenwünsche. Beide erzählen, dass sie bei Bedarf im Weinhaus als Servicekräfte aushelfen und ihnen die Arbeit am Stand trotz frostiger Temperaturen viel Spaß macht. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagen sie, die Enge im Stand biete immer noch Raum, sich aus dem Weg zu gehen. „Glühwein ist zudem lecker“, fügt Kim Bischoff scherzhaft hinzu.

Holger Scheil hat seinen Stand mit Schwibbögen und Co. direkt daneben aufgebaut. Er erzählt, dass die Ideen im örtlichen „Blumeneck“ gesammelt - Chefin ist dort Ehefrau Bettina - und direkt an eine Firma im Erzgebirge übermittelt werden. Die Schwibbögen mit Motiven aus Seyda und Schweinitz sind zwar ein wenig „feuerwehrlastig“, doch insgesamt fantastisch gelungen. Im Jessener Stück bildet die Kirche einen zentralen Punkt. Scheil betont, dass die Landesregierung die Corona-Krise mit viel Fingerspitzengefühl meistert und trotz der derzeit hohen Inzidenzzahlen Weihnachtsmärkte nicht generell abgesagt werden. Die Schwibbögen sind zwar nicht billig, aber die Menschen wollen sich ein Stück Heimat in die Stube stellen.

Eingespieltes Team. Willi Giffey  und Kim Bischoff (links)  schenken für die  Besucher der zweiten Auflage den Glühwein aus.
Eingespieltes Team. Willi Giffey und Kim Bischoff (links) schenken für die Besucher der zweiten Auflage den Glühwein aus.
Foto: Thomas Tominski

„Wir haben unser 30-köpfiges Team in vier Schichten zu je zwei Stunden eingeteilt“, sagt Jan Schindler aus der zwölften Klasse des örtlichen Gymnasiums, der für die Schiene basteln mit den kleinen Besuchern zuständig ist. „Wir verkaufen unter anderem Waffeln oder selbstgemachte Marmelade an unseren Stand“, ergänzt Mitschülerin Lea Nenne, die gesamten Einnahmen fließen in die Ausrichtung des Abschlussballs. Wir hoffen, heißt es aus der Runde, dass Corona zu diesem Zeitpunkt Geschichte ist.

Gastgeber Johannes Zwicker rührt die Erbsensuppe um. Daran, sagt er, habe ich gestern zusammen mit meiner Freundin fünf Stunden gearbeitet. „Die Suppe muss einfach schmecken.“ Das weihnachtlich geschmückte Areal am Gorrenberg füllt sich langsam. Die Besucher schauen sich die Angebote an und kommen schnell ins Gespräch. Mancher trägt einen Kiste Wein zum Auto, damit er während der baldigen Feiertage nicht auf dem Trockenen sitzt. Der Eingangsbereich ist teilweise abgesperrt. Wer den Markt betreten will, muss entweder geimpft, getestet und genesen sein. (MZ)