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Fest Fest: Winken mit der Erntekrone

Von Ute Otto 09.09.2019, 17:04
Transport- und Ladetechnik stand im Mittelpunkt. Peter Schulze auf dem T 157/1, Baujahr 1951, schwenkte den Hut und die Erntekrone.
Transport- und Ladetechnik stand im Mittelpunkt. Peter Schulze auf dem T 157/1, Baujahr 1951, schwenkte den Hut und die Erntekrone. Ute Otto

Zahna - Beschaulich gehts zu Samstagvormittag auf dem Festgelände rund um das Zahnaer Bauernmuseum. In der Scheune stöbern Besucher in den Kisten ausgesonderter Bücher aus der Stadtbibliothek. Kinder und Erwachsene malen und rätseln mit Bibliotheksleiterin Lisette Schade oder sie sehen den Akteuren vom Jugendrotkreuz beim Erste-Hilfe-Training zu.

Im Festzelt wird mit kühlem Blonden angestoßen, man labt sich an Gegrilltem, Kartoffeln mit Quark und Leinöl oder goldgelben Kartoffelpuffern. Die Zerbster Blasmusikanten haben schon die ersten Tänzer auf die Bohlen gelockt. Doch plötzlich, das Stadt- und Erntefest ist gerade einmal zwei Stunden alt, herrscht Aufbruchstimmung. Zu Highnoon, also 12 Uhr Mittag, ist die Technikparade angekündigt.

Die Straße vor dem Museum ist binnen weniger Minuten dicht von Menschen gesäumt, wer den Überblick behalten will, erklimmt die Friedhofsmauer. Doch die Parade der Krane und Traktoren - der Schwerpunkt der Schau liegt in diesem Jahr auf landwirtschaftlicher Transport- und Ladetechnik - lässt auf sich warten.

„Die sind wohl erstmal im Gasthaus zum Gabrinus eingekehrt“, scherzt Peter Klotz, der das Defilee der rund 60 Fahrzeuge zünftig vom Führerstand eines Traktors „Aktivist - RS 03“ , Baujahr 1949, kommentiert. Die älteren Zahnaer wissen, welches längst nicht mehr existente Gasthaus gemeint ist. „Bei Knolls“, sagt einer, „da konnte man die besten Geschäfte machen.“

Dann wird das Blubbern und Tuckern der Motoren immer lauter, Abgasschwaden werden sichtbar und endlich rücken die Maschinen ins Bild, angeführt von einem Kranwagen T 157/1 aus dem Jahr 1951. Den lenkt Peter Schulze, Vorsitzender des Fördervereins „Bauernmuseum“ und somit heute der Chef vom Ganzen. Fröhlich schwenkt er seinen Hut und lässt mit dem Greifer die Erntekrone über den Köpfen der Zuschauer schweben.

Als Landwirt im staubtrockenen Fläming hat Schulze wie auch sein Berufskollege und Vereinsmitstreiter Hartmut Steiner hinsichtlich des Ertrages keinen Grund zu feiern. „Es war zwar besser als im vergangenen Jahr, aber nicht zufriedenstellend“, sagt Steiner. „Aber wir sind Landwirte und leben mit der Natur, man muss das Beste daraus machen“, so der Chef der Agrofarm „Flämingrand“ Zahna GmbH.

Das Zahnaer Erntefest als Veranstaltung liege ihnen so am Herzen, „weil es uns wichtig ist, das agrarhistorische Erbe zu bewahren. Dazu brauchen wir jede Unterstützung und wir freuen uns, wenn die Bevölkerung das so rege annimmt“. (mz)

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