Ferienfreizeit in Strehla Ferienfreizeit in Strehla: Warum einige Jugendliche seit Jahren Stammgäste sind

Jessen - Silvia Rick legt den Finger auf die Lippen. „Pssst! Gleich ist es wie im Kino“, sagt die Schulsozialarbeiterin aus der Schule Jessen-Nord, die zusammen mit ihren IB-Kolleginnen Susann Engelhardt (Sekundarschule Annaburg) und Anja Wiesinger (Gymnasium Jessen) sowie insgesamt 18 „Azubis“ aus den drei Bildungseinrichtungen eine tolle Ferienfreizeit in Strehla (Landkreis Meißen) erlebt hat. Die Teenager der Klassenstufen sieben bis zehn freuen sich auf die Präsentation der Bilder und lassen diese auf sich wirken. Als das erste Foto auf der Leinwand erscheint, erfüllt lautes Gelächter den Jugendclub an der Jessener Max-Lingner-Schule. Einige in der Runde geben Kommentare ab, andere halten sich die Hände vor das Gesicht.
Interessante Angebote überzeugen die Jugendlichen
Lena Schmidt aus Annaburg gehört zu den Stammgästen des Freizeitangebotes, das unter dem Motto „Elbaufwärts - Grenzen überwinden - Neues entdecken“ steht. „Es hat mir erneut sehr viel Spaß gemacht. Die Stimmung ist gut, alle sind locker drauf“, sagt die Zwölfjährige, die wie viele andere Teilnehmer die Woche Anfang Juli in Strehla ebenfalls genutzt hat, um neue Freundschaften zu schließen. Nachrichten werden künftig in sozialen Netzwerken oder Chatgruppen getauscht, damit jeder weiß, wer 2018 wieder mit im Boot sitzt.
Kevin Mietzsch besucht wie Lena Schmidt die Sekundarschule in Annaburg und gehört auch zum Kreis der „Dauerkartenbesitzer“. Er mag Dinge wie Abenteuer plus Gemeinschaftsgefühl, sagt er und findet es zudem spannend, andere Menschen kennenzulernen. Die Woche in Strehla sei „super ausgefüllt“ gewesen, ergänzt der 14-Jährige. Von Drachenboot fahren über Lagerfeuer bis Wanderungen sei alles dabei gewesen. In den Sommerferien nur zu Hause sitzen, ist nicht sein Ding.
Freundschaft fürs Leben in Strehla geschlossen
Laura Schubert aus dem Gymnasium Jessen hat die Luftveränderung gesucht. „Sechs Wochen zu Hause ist doch langweilig“, so die 13-Jährige. Nach der Vorstellung des Projektes in der Schule habe sie Vater Denny in Sachen Entscheidungsfindung begleitet. „Ich habe es keine Sekunde bereut und in Strehla eine tolle Freundin gefunden. Im nächsten Jahr fahre ich wieder mit.“ Diese Worte hört Freundin Celine Mück aus der Sekundarschule Nord der Elsterstadt gern.
„Ich war das erste Mal dabei und habe Laura kennengelernt. Mein zweites Highlight war das Bällebad auf dem Indoorspielplatz in Riesa“, erzählt die Zwölfjährige und deutet mit verschiedenen Körperbewegungen an, wie schön kuschelig es gewesen ist. Beide halten täglich Kontakt und tauschen Nachrichten aus. „Fotos auf Instagram“, so Celine Mück, die von ihrer Freundin Laura Schubert spaßeshalber „meine Mücke“ genannt wird.
Die Vorführung ist zu Ende. Applaus schallt durch den Raum. Schulsozialarbeiterin Silvia Rick schlägt den Teilnehmern vor, sich in den Herbstferien zur nächsten „Schnatterrunde“ zu treffen. „Es hat allen unheimlich viel Spaß gemacht“, meint sie und deutet auf die blauen beziehungsweise rosa T-Shirts, die an die Woche in Strehla erinnern. Einige haben auf der Rückseite sogar fleißig Autogramme von ihren Mitstreitern gesammelt.
Rick betont, dass dieses Bildungsangebot seitens des Internationalen Bundes stets in Kooperation mit den Schulen durchgeführt wird und die Zusammenarbeit reibungslos funktioniert. Zudem sei es das Ziel, dass sich die Kinder aus der Region besser kennenlernen. „Das Thema Nachhaltigkeit steht mit im Vordergrund.“ Deshalb sind die drei Schulsozialarbeiterinnen stolz, dass sich viele Freundschaften entwickelt haben.
(mz)