1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Extreme Maschinen beim Bikertreffen

Extreme Maschinen beim Bikertreffen

Von H.-Dieter Kunze 25.05.2008, 18:10

Plossig/MZ. - Die weiteste Anfahrt hatten Roland Patzelt aus Lippstadt (475 Kilometer) und Silvio Lasch aus Nördlingen (465 Kilometer). Trotz der explodierten Spritpreise war den Bikern Plossig noch immer eine Reise wert. Klaus Hoffmeister, President der Prettiner Biker, und seine Mitstreiter freuten sich natürlich über die große Resonanz.

50 Fahrer starteten am Samstag mit ihren Maschinen zur großen Ausfahrt. Sie führte über Jessen, Herzberg, Torgau und Prettin zurück nach Plossig. Das Camp glich bald einem Heerlager, Zelte waren aufgeschlagen worden, und man saß entspannt in lockerer Runde beisammen, fachsimpelte oder tauschte bei herrlichem Frühlingswetter Erinnerungen aus. Originell wie immer die Bikerspiele. Da war zunächst das Axtwerfen. Es war nicht ganz einfach, mit dem Streitbeil die Luftballons auf einer hölzernen Zielscheibe zu treffen. Nicht jedermanns Geschmack war das Weitspucken von Schweineaugen. So um die acht Meter flogen die weitesten. Natürlich waren sie in Alkohol eingelegt.

Für Aufsehen sorgte eine totale Spaßmaschine. Rainer Daniel aus Gehmen hatte das Unikum zusammengeschraubt. Weil der Gehmener Elektromeister ist, stand für ihn fest, dass es für das Monster nur eine Antriebsart gibt, nämlich über ein Notstromaggregat. Verkabelt war es mit der riesigen Hinterachse, in der ein Elektromotor schnurrte. Das Aggregat war einst eine Antriebstrommel eines großen Förderbandes. Auf der Achse ein riesiger und sehr breiter Reifen. Der stammte von einem Lkw-Sattelauflieger. Ja, natürlich, die Maschine hatte auch einen Tank. Darin war aber kein Sprit, sondern die "Schaltstation" für das Elektromonster. "Nicht sehr bequem, aber originell der Sitz. Rainer Daniel machte es sich auf einer Schippenmulde so gut es ging bequem. Seine Füße stützte er auf Holzpantinen ab. Allerdings, eine Straßenzulassung wird er dafür niemals bekommen. Ein anderes Extrem war ein Minimotorrad aus China, eine Jincheng, abgekupfert von einer japanischen Honda Monkey. Besitzer Michael Aris hatte es mit diesem Spielzeug geschafft, von seiner Heimatstadt Leipzig nach Plossig zu schnurren. Wie weh ihm die Knochen danach taten, wollte er aber nicht verraten. Ein weiteres Extrem war eine russische Ural. Bei dieser Maschine wird sogar das Rad des Seitenwagens angetrieben. Darin hatte es sich Tochter Melanie bequem gemacht. Ihr Vater Ulli Herrmann brachte sie und Mutter Ines auf dem Sozius sicher von Riesa ans Ziel.