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Erfolgsstory in Zellendorf Erfolgsstory in Zellendorf: Es wird gern in die Luft gegangen

Von hans-Dieter Kunze 02.01.2015, 19:39
Reger Flugbetrieb herrschte bereits am ersten Tag des neuen Jahres bei der Fläming Air in Zellendorf. Zum Auftakt dabei waren auch Motorkunstflieger Norman Thinius aus Dahme, seine (verhüllte) Tochter Nina, Fluglehrer Dietmar Kunitz und sein Kollege Jens Einführ.
Reger Flugbetrieb herrschte bereits am ersten Tag des neuen Jahres bei der Fläming Air in Zellendorf. Zum Auftakt dabei waren auch Motorkunstflieger Norman Thinius aus Dahme, seine (verhüllte) Tochter Nina, Fluglehrer Dietmar Kunitz und sein Kollege Jens Einführ. H.-Dieter Kunze Lizenz

Jessen/Zellendorf - Der Flugplatz der Fläming Air in Zellendorf ist längst zu einer festen Größe für Flugsportler und Gäste, auch aus Sachsen-Anhalt, geworden. Anlässlich des traditionellen Neujahrsbrunches blickten Monika Hackel und Martin Eckardt von der Geschäftsführung zufrieden zurück. Zahlreiche Piloten nutzten bereits den ersten Tag zum Genießen der Umgebung aus der Vogelperspektive bei ansprechendem Flugwetter und guter Sicht. Es herrschte ein reger Luftverkehr über und auf dem Platz.

Für Dietmar Kunitz aus Wittenberg ist der Start am Neujahrsvormittag ein absolutes Muss. „Dieses wunderbare Gefühl lasse ich mir auf keinen Fall nehmen“, sagte er. Dietmar Kunitz ist Vorsitzender vom Aeroclub Wittenberg. Zellendorf ist quasi seine zweite Heimat. Am Platz arbeitet er als Trainer auf Segel- und Motorflugzeugen. „Das macht schon Spaß hier. Zumal die Fläming-Region eine der thermik-reichsten im deutschen Flachland ist“, schildert er seine guten Erfahrungen in Bezug auf den Segelflug.

Zellendorf ist auch Treff- und Anlaufpunkt für Flugenthusiasten aus kleineren Clubs, die nicht über solche Bedingungen verfügen. So haben sich freundschaftliche Beziehungen zu einem Flugsportverein in Hamburg, aus Brandenburg und Sachsen-Anhalt sowieso entwickelt. Zahlreiche Gäste nutzen die Gelegenheit, um einen Wochenend- oder gar den Jahresurlaub mit ihren Familien auf dem Flugplatz Zellendorf zu verbringen. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Bungalows oder Ferienwohnungen direkt vor Ort. Die gastronomische Versorgung übernimmt das Team der Gaststätte „Stolpervogel“. Sie ist 365 Tage im Jahr geöffnet.

Mit den Sport- und Gästeflugzeugen werden nicht nur Ziele in Brandenburg unter die Tragflächen genommen. Auch die sachsen-anhaltische Region an Elbe, Elster und im Raum Wittenberg wird gern angesteuert. Dietmar Kunitz verweist auf einen Höhepunkt: „Im Herbst gibt es seit Jahren einen Luther-Rundflug. Er führt von und nach Zellendorf über Wittenberg, Zerbst und Köthen. „Dafür haben wir uns als Aeroclub stark gemacht.“

15 fest angestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in Zellendorf ihren Arbeitsplatz, weiterhin Stundenkräfte. Einer der Festen ist Maik Mähler aus Holzdorf. Seit Jahren bereits arbeitet der Prüfer und Mechaniker für Fluggeräte hier. Der in der Nähe zu Zellendorf liegende Luftwaffenstandort Holzdorf stellt kein Problem dar. „Wir melden unsere Überflüge dort an, Probleme gibt es keine. Wir arbeiten auf kameradschaftlicher Basis schon lange gut zusammen“, sagt Monika Hackel. Auch Bedienstete und sogar Hubschrauberpiloten kämen gern nach Zellendorf, um hier ein Fluggefühl der etwas anderen Art zu spüren.

Besonders stolz sind die Zellendorfer auf ihre „Peregrine SL“ (Wanderfalke), die hier konstruiert und in der Werft produziert wird. Als Exportschlager fliegt das motorkraftgetriebene Ultraleicht-Flugzeug bereits in zahlreichen Ländern der Welt.

Der Fläming Air-Platz ist auch für Kunstflugpiloten ein Ausbildungsort. Einer von ihnen ist der Dachdeckermeister Norman Thinius aus Dahme/Mark. 2011 erwarb er seine Lizenz, in diesem Jahr will er in der dritthöchsten Klasse „Advancend“ starten. Im vergangenen Jahr wurde er in der Kategorie „Intermediate“ Vierter bei den Deutschen Meisterschaften in Dinslaken. Schmunzelnd räumt er allerdings ein: „Mehr war nicht drin. Ich hatte nur eine Stunde Flugzeit. Den Rest der Meisterschaft mussten alle wegen äußerst schlechtem Wetter am Boden bleiben.“

Trainiert wird der Dahmenser vom mehrfachen deutschen Vizemeister im Motorkunstflug, Uli Pade aus Berlin. Er ist Fluglehrer bei der Lufthansa, spult aber über der Glücksburger Heide mit seiner „Extra 330 S“ noch immer gern seine Figuren ab. Beim traditionellen Flugtag der Fläming Air im Juni sind er und seine Kollegen wieder mit ihren atemberaubenden Vorführungen zu erleben. (mz)