Einwohnerversammlung in Seyda Seyda diskutiert über die Zukunft des Ortes - Was dabei zur Sprache kam
Einwohner von Seyda diskutieren über die Zukunft des Ortes. In der Einwohnerversammlung waren die erneuerbaren Energien ein zentrales Thema.
Seyda/MZ. - Das Interesse an der Einwohnerversammlung in Seyda war am vergangenen Freitag groß. Schnell waren die 80 bereitgestellten Plätze belegt. Weitere Stühle wurden in den Saal des Schützenhauses geholt. Ortsteilbeiratsvorsitzender Matthias Wegener zählte knapp 100 Einwohner, die sich über die Zukunft von Seyda und aktuelle Probleme austauschen wollten. Mit seinem Wunsch: „Wir wollen alle, dass Seyda ein Fleck zum Wohlfühlen bleibt und in dem wir ein faires Miteinander pflegen können“, war der Ton für den Abend gesetzt. Bevor zukünftige Projekte und Pläne zur Debatte standen, blickten die Einwohner auf das vergangene Jahr zurück.
Rückblick auf 2023
Im Jahr 2023 hatte es viele große Ereignisse gegeben. Zu den herausragendsten zählen die Jubiläumsfeiern des Diest-Hofes und der Freiwilligen Feuerwehr. Die beiden Institutionen können jeweils auf eine über 100-jährige Geschichte zurückblicken. Zu den Fortschritten beim Straßenbau entlang der Jüterboger Straße (L 39) wurde von einigen Bewohnern die Sorge geäußert, ob die finanziellen Mittel auch für die gesamte Strecke ausreichen würden. Diesbezüglich zeigte sich Matthias Wegner optimistisch. Es gäbe kein Anlass, zu vermuten, dass die Arbeiten mittendrin abgebrochen werden könnten.
Zum Thema Bauarbeiten in Seyda kündigte der Ortsteilbeiratsvorsitzende eine Abrissparty für die Sporthalle des Ortes an. Die Feier soll am 6. April stattfinden, über Details soll in der Beiratssitzung am 7. März gesprochen werden. Der Abriss des Gebäudes ist für den 15. April terminiert.
Ralf Donath von den Seydaland Vereinigten Agrarbetrieben verriet, dass er sich derzeit mitten im Auswahlverfahren für die künftige Spargelprinzessin befinde, die zum traditionellen Spargelfest im Mai gekürt wird.
Der von vielen Seydaer mit großem Interesse erwartete Tagesordnungspunkt war jedoch die Vorstellung der Pläne der Seyda Erneuerbare Energie GmbH. Das Unternehmen wurde von den Leipziger Stadtwerken und Seydaland Vereinigten Agrarbetrieben gegründet. Um die Ziele des in Seyda angesiedelten Unternehmens zu erläutern, waren Kai Sporleder von den Leipziger Stadtwerken und Ralf Donath anwesend. Das Hauptaugenmerk des Unternehmens werde bei zukünftigen Projekten in den Bereichen Photovoltaikanlagen und Windrädern darauf liegen, dass die Anlagen nicht auf Feldern errichtet werden, die für die Landwirtschaft von zentraler Bedeutung sind. So sollen Bereiche, die für die Bewässerung der Felder wichtig sind, im Vorfeld ausgeklammert werden.
Geld soll in Region bleiben
Durch das Unternehmen vor Ort sollen darüber hinaus die zukünftigen Einnahmen durch die Gewerbesteuer in der Stadt Jessen verbleiben. Matthias Wegener nutzte diesen Punkt, um dafür zu werben, dass ein Einwohner aus Seyda sich als Stadtrat für die kommende Wahl aufstellen sollte. Ein Vertreter im Stadtrat könnte sich stärker für die Belange des Ortes einsetzen.
Jana Dalichow äußerte die Sorge, dass neben Seydaland als größtem Flächeneigentümer für die kleineren Landbesitzer kein Mitspracherecht bliebe. Ralf Donath versicherte, dass alle Eigentümer über die Pläne informiert seien.
Die Vorteile eines solchen Poolmodells würden mögliche Nachteile überwiegen. Das gemeinsame Unternehmen ermöglicht allen ein Mitspracherecht. Kai Sporleder betonte, dass man sich erst in der Planungsphase befände. Insbesondere in Bezug auf Windräder würde Seyda aktuell nur zum Suchgebiet zählen. Der Bundeswehrstandort in Holzdorf werde in den Überlegungen zu Windrädern in der Gegend um Seyda ein Entscheidungsfaktor werden. Doch genauere Informationen erwartet der Experte aus Leipzig frühestens Ende dieses Jahres oder Anfang 2025.