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Nächster Coup in Planung Deutsche Meisterschaften im Schlittenhunde-Wagenrennen finden in Leipa statt

Deutsche Meisterschaften im Schlittenhunde-Wagenrennen finden Mitte November in Leipa statt. Was es für Teilnehmer und Besucher zu beachten gibt.

Von Thomas Tominski 11.10.2021, 09:06
Mitte November gehen in Leipa,  hier  ein früherer  Wettkampf,  die Deutschen Meisterschaften im Schlittenhunde-Wagenrennen über die  Bühne.
Mitte November gehen in Leipa, hier ein früherer Wettkampf, die Deutschen Meisterschaften im Schlittenhunde-Wagenrennen über die Bühne. Fotos: T. Tominski

Leipa/MZ - „Wir werden die Veranstaltung in Leipa groß aufziehen“, verspricht der Chef des Sächsischen Schlittenhundesportvereins (SSVS), Marcel Kreuzig, der nach der coronabedingten Absage der Deutschen Meisterschaften im November 2020 optimistisch ist, dass die Titelkämpfe über die Bühne gehen. Kreutzig betont, dass er mit dem Heimatverein Glücksburger Heide in Sachen Vorbereitung und Durchführung einen starken Partner an seiner Seite hat, der den Teilnehmern Top-Bedingungen bietet.

Als Dankeschön hat der SSVS-Chef beim Weltverband die Bewerbung für die Ausrichtung einer Europameisterschaft in Leipa abgegeben und verrät, dass sich Vertreter des Verbandes das Wettkampf-Areal schon angesehen haben. „Es steckt viel Herzblut in der Bewerbung“, so Kreuzig, dessen ganz großer Traum eine WM in der Glücksburger Heide ist.

Silvio Spruth  geht diesmal  mit seinen Vierbeinern nicht  an den Start. Der Musher  aus  Schleesen absolviert  in Leipa  ein Praktikum als Rennrichter.
Silvio Spruth geht diesmal mit seinen Vierbeinern nicht an den Start. Der Musher aus Schleesen absolviert in Leipa ein Praktikum als Rennrichter.
Foto: Sven Gückel

Sicherheitskonzept steht

Der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins, Detlef Polzenhagen, erzählt, dass die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen und lobt ebenfalls die perfekte Zusammenarbeit mit Veranstalter SSVS. „Im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam bis kurz vor Toresschluss auf die Durchführung der Wettkämpfe gehofft“, so der 68-Jährige, immerhin hatten sich für die Meisterschaften 289 Teilnehmer angemeldet. Wenn nicht die nächste Corona-Welle anrollt, finden die Titelkämpfe im Schlittenhunde-Wagenrennen am 13. und 14. November statt. Der Startschuss an beiden Tagen fällt um 9 Uhr und wird von Heidekönigin Lilli Giffey abgefeuert. Die Anreise der Aktiven mit ihren Vierbeinern beginnt ab Freitag.

Am gesamten Wochenende gelten für Teilnehmer und Besucher die 3G-Regeln (geimpft, genesen, getestet). Das Sicherheitskonzept ist laut Polzenhagen so ausgelegt, dass es auf dem Gelände einer inneren (Starter) und äußeren Ring (für Gäste) gibt, um den Sicherheitsabstand zu gewährleisten. Derzeit feilt der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins noch an einer Variante, dass die Zuschauer wenigstens im Start- und Zielbereich die direkte Wettkampfatmosphäre spüren. Auch im Zelt der Wettkampfrichter, so der stellvertretende Vorsitzende, gilt Maskenpflicht.

Trotz der noch fehlenden offiziellen Ausschreibung seitens des Dachverbands Deutscher Schlittenhundesport Vereine (VDSV) haben sich laut Kreuzig für die Titelkämpfe bereits 107 Teilnehmer angemeldet. Da es eine offene Meisterschaft ist, kann sich der Vorsitzende des SSVS vorstellen, dass auch Musher aus Österreich nach Leipa kommen. Der Hauptsponsor, ergänzt er, reist im Übrigen mit viel Equipment aus Schweden an. Kreuzig schätzt sprichwörtlich auch den kurzen Dienstweg zwischen ihm und dem Heimatverein. Die 70 Kilometer Anreise aus Riesa schafft er „in weniger als 90 Minuten“. Manche Dinge, sagt er, müssen vor Ort abgesprochen werden. Dazu zählt auch der erwähnte Besuch der Verbandsvertreter. „Das Waldgebiet bietet ideale Bedingungen“, schätzt der Vorsitzende ein.

Polzenhagen ergänzt, dass die Strecke sechs Kilometer lang und nach jetzigem Anmeldestand von Einzelhund bis Zwölfer-Gespann alles dabei ist. Für die Vorbereitung der deutschen Titelkämpfe ist die Gruppe Leipa des Heimatvereins zuständig, die Durchführung stemmt ein 35-köpfiger Helferstamm. Darin integriert sind viele Kameraden der freiwilligen Feuerwehren Arnsdorf, Ruhlsdorf und Leipa, die einerseits das Gespür für Gefahrensituationen besitzen und andererseits schnell handeln und reagieren.

Am 2020 erstellten Sicherheitskonzept muss der  stellvertretende  Vorsitzende des Heimatvereins. Detlef  Polzenhagen,  kaum Veränderungen vornehmen.
Am 2020 erstellten Sicherheitskonzept muss der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins. Detlef Polzenhagen, kaum Veränderungen vornehmen.
Tominski

Praktikum als Rennrichter

Silvio Spruth aus Schleesen geht mit seinen Vierbeinern im November nicht auf Titeljagd. Der Musher, der zudem Sport- und Jugendwart beim SSVS ist, befindet sich in der Ausbildung zum Rennrichter und wird in Leipa weiter praktische Erfahrungen sammeln. „Ich arbeite sozusagen als Praktikant mit“, sagt er. Nach der coronabedingten Pause, so Spruth, sei es schwer, die Meisterschaften aus sportlicher Sicht zu bewerten. Vielen Vierbeinern fehlt die Wettkampfpraxis, ob die Leithunde schon ordentlich laufen, bleibt abzuwarten. Spruth ist überzeugt, dass es tolle Titelkämpfe werden. „Die Leute wollen raus, sich treffen und fachsimpeln. Jeder ist froh, wenn überhaupt ein Rennen über die Bühne geht.“ Der Sport- und Jugendwart sieht gute Chancen, dass die EM in Leipa durchgeführt wird. Die Zusammenarbeit zwischen Heimatverein und SSVS funktioniert hervorragend. Davon hat auch der VDSV „Wind bekommen“ und wird laut seiner Einschätzung „die Bewerbung unterstützen.“

Mitorganisator Polzenhagen weist darauf hin, dass am Wettkampfwochenende verschiedene Wege im Waldgebiet zwischen Arnsdorf und Leipa von 9 bis 16 Uhr gesperrt sind. „Welche das sind, darüber informieren wir spätestens Anfang November in der Mitteldeutschen Zeitung.“ Der Eintritt zu den Deutschen Meisterschaften kostet fünf Euro. Darin enthalten ist die Parkplatzgebühr. „Diese Titelkämpfe sind ein Aushängeschild für die gesamte Region“, meint er.