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Der Ton wird schärfer Der Ton wird schärfer: Immer noch kein Arzt für Prettin

18.03.2015, 17:49

Prettin - Noch immer gibt es keinen Arzt für Prettin und Umgebung und der Ton wird schärfer. Die Stadträte und die Verwaltung in Annaburg sind nicht gewillt, sich länger vertrösten zu lassen. „Alle bisherigen Bemühungen liefen völlig ins Leere“, sagte Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos) im Stadtrat und das hat er auch mit deutlichen Worten an die Kassenärztliche Vereinigung in Magdeburg geschrieben.

Extreme Wartezeiten

Dass die Patienten nach dem Tod des bisherigen Prettiner Arztes je nach Wohnsitz anderen Praxen zugewiesen wurden, „kann und darf nur eine Übergangslösung darstellen“. Extreme Wartezeiten, von über drei Stunden ist da die Rede und nicht ausreichenden Stühlen im Wartezimmer, seien unzumutbar. Die Patienten fühlen sich im Stich gelassen, stellte Neubauer fest. Der Unmut in der Bevölkerung wachse.

„Das ist unhaltbar“

„Als Stadt Annaburg haben wir von Beginn an unsere Mitarbeit und Hilfe angeboten, Besichtigungen vor Ort zu möglichen Räumlichkeiten der Stadt für die Nutzung als Praxis, gegebenenfalls nötige Anpassungs- und Umbauarbeiten wurden zugesagt.“ Doch getan hat sich nichts. „Das ist unhaltbar“, sagte Michael Grafe (Interessengemeinschaft für Feuerwehr und Bürgerwohl). „Das können wir nicht hinnehmen“, fügte er an. Und seine Fraktionskollegin Helga Welz, Ortsbürgermeisterin in Prettin, vertrat den Standpunkt: „Wir müssen mehr tun und ans Gesundheitsministerium ran.“ Auch Neubauer plädierte für diesen Schritt. Und Gerhard Böhme mahnte, in diesem Bemühen trotz der bislang unbefriedigenden Ergebnisse nicht aufzugeben.

Die medizinische Versorgung sei nicht gesichert, deshalb müsse der Druck erhöht werden, so das Resümee am Dienstag im Stadtrat. Gar die Möglichkeit, mit einer Demonstration auf den gravierenden Missstand aufmerksam zu machen, kam im Stadtrat zur Sprache. (mz/gro)