Bauarbeiten in Zahnas Innenstadt : Bauarbeiten in Zahnas Innenstadt : Händler kämpfen gegen Rückgang der Laufkundschaft

Zahna - Zwei Herzen schlagen derzeit in der Brust der Gewerbetreibenden in Zahnas Innenstadt. Zum einen sind sie froh, dass die Straßen endlich saniert werden. „Die Jüterboger Straße“, da ist sich Bianca Nerenz vom Fläminger Ziegenhof sicher, „wird richtig schmuck werden.“ Die Bauarbeiter seien sehr nett, würden auch jederzeit helfen, wenn es mal erforderlich ist.

Die Bauarbeiten in der Jüterboger Straße in Zahna gehen zügig voran. Der Abschnitt zwischen der Breitenteichstraße und der Brücke über die Zahna wird in Kürze abgeschlossen. Danach geht es weiter in Richtung Kirchplatz. Bis Ende des Jahres, so sieht es die Planung vor, soll die Jüterboger Straße fertiggestellt sein. Dann kommen der Kirch- und der Rathausplatz an die Reihe, ehe die Bauarbeiter die Friedrich-Engels-Straße in Angriff nehmen. Die Geduld der dort ansässigen Gewerbetreibenden wird also noch auf eine längere Probe gestellt.

Doch in die Freude mischt sich auch die Angst, durch die Folgen des Straßenbaus überfordert zu werden. Dabei ist die Rede nicht von Lärm oder Dreck, sondern von ausbleibender Kundschaft. Insbesondere haben die Zahnaer Händler einen enormen Rückgang der Laufkundschaft zu verzeichnen, da Fahrzeuge die Baustelle nicht passieren können, durch die Breitenteichstraße um sie herum geführt werden. Sie selbst habe, so erklärt Bianca Nerenz, Umsatzeinbußen von bis zu 90 Prozent mit ihrem Hofladen zu verzeichnen gehabt. Deshalb suche sie sich auch eine Möglichkeit, ihre Produkte in einem etwas günstiger gelegenen Laden in der Straße Am Rathaus anzubieten. Anderen scheint es zumindest ebenso zu gehen. „Bislang haben wir noch nicht einen Radtouristen zu Gesicht bekommen“, erzählt Bianca Nerenz noch.

Doch nur zu klagen, hilft keinem, sagte sie sich gemeinsam mit Antje Krey-Paulisch vom Friseur Familiy-Hair. Vielmehr müsse man auf sich aufmerksam machen, zeigen, dass man noch da sei und es auch bleiben wolle. So wurde die Idee vom ersten „Entdeckersamstag“ in der Zahnaer Altstadt geboren. Dieser findet nun am 2. Mai von 10 bis 14 Uhr statt.

Entdecken können die Interessenten dabei nicht nur die 13 dort ansässigen Geschäfte. Ebenso haben sich die Teilnehmer allerhand einfallen lassen. Rabatte, Verkostungen, Aktionen oder einfach nur nette Gespräche gehören dazu.

Und Bianca Nerenz geht noch weiter: „An diesem Tag kann man getrost das Kochen von Mittagessen zu Hause vergessen.“ Es wird gegrillt und es gibt Kaffee und Kuchen. Das Unternehmen Fläming Tours hat extra seine Feier zum 25-jährigen Bestehen um eine Woche vorverlegt.

Der Ziegenhof bietet Erdbeerbowle an. Kinder können sich bei Family-Hair schminken oder sich Haarsträhnchen machen lassen. Aufgebaut wird zudem eine Bastelstraße und die Hüpfburg (beides vom Spielmobil der Stadt Zahna-Elster). Kostenlose Lose, auf denen der Besuch in allen Geschäften per Stempel bestätigt wird, gibt es in der Kreativ-Papeterie. In der Apotheke wird Blutdruck gemessen beziehungsweise die Höhe des Blutzuckers bestimmt.

Für die beiden Ideengeberinnen geht es jedoch bei diesem Entdeckersamstag nicht um kurzfristige Effekte. Vielmehr soll verhindert werden, dass die Geschäfte, die an den Straßen liegen, die noch saniert werden, einen ähnlichen Kundenabbruch wie in der Jüterboger Straße ertragen müssen. Deshalb mischen auch die Händler aus der Friedrich-Engels-Straße und der Straße Am Rathaus tüchtig mit bei der Aktion.

Dass die Organisatorinnen in einem Info-Blatt vom 1. Entdeckersamstag schreiben, lässt vermuten, dass es weitere geben könnte. Und genau das möchten Bianca Nerenz und Antje Krey-Paulisch tatsächlich. Doch alles hängt nun erst einmal von der Resonanz auf diese neue Idee ab. Vorbereitet ist alles. Nun müssen nur noch die Zahnaer und die Einwohner umliegender Ortschaften dieses Angebot auch annehmen. (mz)