Backofenfest mit großem Spaßfaktor
Mönchenhöfe/MZ. - Acht große Bleche Kuchen und 66 Brote zauberten sie für die hungrigen Mäuler ihrer Gäste. Doch es hätten weit mehr sein können, so groß war der Ansturm. Aber auch wer kein Brot mehr abbekam, musste sich nicht grämen und hungern. Der leckere Kuchen entschädigte allemal.
Dazu kam der Spaßfaktor, denn alsbald hieß es: "Feuerwehrleute aufgepasst! Es geht los!" Gäste, Feuerwehrmänner und -frauen strömten in Richtung Sportplatz, wo sich die Feuerwehrmannschaften aus mehreren umliegenden Orten im Wettkampf messen wollten. Dafür hatten die Mönchenhöfer allerdings nicht gerade die olympischen Sportarten ausgesucht. Doch genau das machte für das Publikum den Reiz aus, auch wenn beim Stiefelweitwurf das Geschoss bei einigen Athleten etwas aus der Bahn kam und Richtung Zuschauer flog. Was so einfach aussah, war im wahrsten Sinne des Wortes keinesfalls leicht. Denn die Stiefel hatten eine "Einlegesohle" aus bestem Beton. Hatten die Organisatoren bei einer Weite von zehn Metern einen Strich gezogen, so flogen die besten "Stiefel" doch weiter. Taktgefühl mussten die Mannschaften, die neben den Gastgebern aus Kleinkorga, Großkorga und Klossa kamen, beim Sackhüpfen beweisen. In Big Packs gezwängt, versuchten jeweils vier Personen die rettende Linie zu erreichen. Angefeuert von den Umstehenden hopsten einige wild drauflos, was zwingend zum Sturz führte. Andere wiederum fingen geordnet an und fielen erst im Ziel übereinander, was besonders bei den gemischten Sackhüpfern delikat anzusehen war. Den Zuschauern jedenfalls gefiel's.
Es gehörte schon viel Fantasie dazu, bei diesen Temperaturen Skilanglauf als Disziplin anzusetzen. Wer aber nun an ganz normale Ski dachte, lag in Mönchenhöfe völlig falsch. Nicht auf zwei, sondern auf drei Brettern sollten die Feuerwehrleute vorwärts kommen. Dafür standen jeweils sechs in einer Mannschaft und auf dem gleichen Ski. Wer da nicht vorher einen "Kommandeur" bestimmt hatte, war verloren. Nur zwei Teams schafften den Weg bis ins zehn Meter entfernte Ziel ohne mit dem Rasen Bekanntschaft zu machen. Dabei sah das Ganze auch noch urkomisch aus, da ja die Füße der Läufer in den Schlaufen auf den Brettern fest hingen. So mancher Zuschauer ließ sich angesichts der sportlichen Leistungen zu ungewollt offenen Anmerkungen über seine eigenen sportiven Erfahrungen hinreißen. Eine ältere Dame am Rande grübelte halblaut, aber vernehmlich: "Ich konnte nie Laufen und Hochspringen." Ihr Mann konterte augenzwinkernd: "Aber Seitenspringen!" und hatte die Lacher auf seiner Seite. Beim anschließenden Löschangriff per extra aus Klossa "eingeflogener" alten Spritze dachten viele schon an den inzwischen verführerisch duftenden Mutzbraten, den Hubert Sachse im selbst gebauten Ofen brutzelte. Woraus Mutzbraten besteht, ist eigentlich ein Geheimnis. Nur soviel sei an dieser Stelle verraten: Mutze kommen hauptsächlich in den oberen Lagen des Thüringer Waldes vor und dürfen nur von amtlich vereidigten Mutzjägern geschossen werden. Bei Vollmond natürlich. Mutzfleisch stärkt die Manneskraft und verleiht den Damen ein rosiges Aussehen. Am Ende des Feuerwehrausscheides hatten die Aktiven schon vor dem Genuss des Bratens ordentlich Farbe bekommen.
Leider konnten die Sportler aus Mönchenhöfe den Heimvorteil nicht nutzen. Sie belegten hinter den siegreichen Großkorgaern und den auf Platz zwei eingekommenen Kleinkorgaern den dritten Rang. Die Klossaer nahmen den vierten Platz ein.