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Ausbildung bei der Bundeswehr Ausbildung bei der Bundeswehr: Unterschrieben in Holzdorf

Von Gabi Zahn 16.04.2014, 16:44
Florian Wiegand aus Prettin unterschreibt gemeinsam mit seinem Vater Marcel das begehrte Dokument.
Florian Wiegand aus Prettin unterschreibt gemeinsam mit seinem Vater Marcel das begehrte Dokument. zahn Lizenz

Holzdorf/MZ - „Unterschrieben, ich hab’s geschafft!“, jubelt Kevin Lang aus Zahna und hält einen von 23 Ausbildungsverträgen hoch, die von der Bundeswehr im Holzdorfer Fliegerhorst übergeben wurden. Dreieinhalb Jahre lang erlernen Kevin und weitere elf Jugendliche den Beruf eines Elektronikers für Geräte und Systeme in der standorteigenen Ausbildungswerkstatt unter Leitung von Hans-Jürgen Wiechmann. Insgesamt zwölf Mädchen und Jungen aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin wollen Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, Industriemechaniker, Verwaltungsfachangestellte, Medizinische, Zahnmedizinische oder Fachangestellte für Bäderbetrieb werden. Die Karriereberatung der Bundeswehr in Wittenberg hatte viele der Jugendlichen im Vorfeld auf diese Berufsbilder aufmerksam gemacht.

Stellenwert steigt noch an

Zur Übergabe der Verträge begrüßt Regierungsamtfrau Anja Damian, zuständige Ausbildungsbeauftragte, die künftigen Auszubildenden und ihre Eltern. Damian versichert: „Sie haben heute noch Gelegenheit, alle Informationen einzuholen, die für den Anfang notwendig sind.“ Oberstleutnant Michael Pössel, stellvertretender Kommandeur der Lufttransportgruppe des Hubschraubergeschwaders, ermuntert die Jugendlichen: „Gehen Sie mit offenen Augen nicht nur durch ihren Bereich, schöpfen sie alle Möglichkeiten aus.“ Über den Tellerrand hinauszublicken sei wichtig für die spätere berufliche Aufstellung. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie das Richtige gewählt haben und jeden Tag gern hierher kommen.“

Vertragspartner für die Auszubildenden ist das zuständige Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Doberlug-Kirchhain. Als dessen Leiter übernimmt Regierungsoberamtsrat Peter Schenck die Aufgabe, den Jugendlichen das begehrte und im strengen Auswahlverfahren errungene Dokument zu überreichen. Begleitet wird er dabei von den jeweils zuständigen Meistern der Ausbildungswerkstätten bzw. den Ärzten des Sanitätszentrums. Ihr herzlicher Händedruck ist gewissermaßen der Willkommensgruß, während Schencks Worte einen Rahmen für die gemeinsame Zeit setzen: „Die Bundeswehr erlebt gegenwärtig viele Reformen. Fest steht, dass die Aus- und Weiterbildung dabei einen noch höheren Stellenwert erlangt. Wir sehen aber die gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit und bilden nicht nur für den eigenen Bedarf aus, immerhin kommt das Geld vom deutschen Steuerzahler“, erläutert Schenck.

Der Bund befinde sich, was die Einstellung von Fachkräften betrifft, dennoch im Wettbewerb mit der gewerblichen Wirtschaft. Kluge Mitarbeiter, die für „Made in Germany“ Maßstäbe setzten, seien zwingend erforderlich.

Noch nie zuvor habe es nach erfolgreichem Abschluss der Lehre so gute Chancen für eine Übernahme gegeben. Hervorragende Bedingungen und exzellente Ausbilder betrachte er als Basis für weiterführende Bildungswege: „Meister, Beamtenlaufbahn, Studium“, zählt Schenk auf. Solche Angebote forderten jedoch auch Prämissen: „Wir erwarten von den Auszubildenden bestmögliche Leistungen und verfassungskonformes Auftreten. Weder rechts- noch linksextreme Haltungen haben in diesem Umfeld etwas zu suchen.“

Seit Besuch steht Ziel fest

Er legt den Jugendlichen ans Herz, Vertrauen nicht aufs Spiel zu setzen: „Das sind Sie auch Ihren Eltern schuldig, die Sie bis hierher begleitet und dafür oft eigene Wünsche zurückgestellt haben.“

Klaus Hubmann freut sich. Der Informationsfeldwebel des Hubschraubergeschwaders mit Dienstgrad „Oberstaber“ wurde von einigen Jugendlichen wiedererkannt. Er hatte sie in Schülergruppen im Vorjahr durch die Kaserne geführt. Kevin Lang zum Beispiel. Er möchte den Erweiterten Realschulabschluss an der Elsteraner Sekundarschule erwerben und berichtet: „Im Herbst vorigen Jahres besuchten wir die Kaserne. Das war total interessant. Von da an war klar, dass ich in Holzdorf meinen Beruf erlernen will.“

Oberstleutnant Michael Pössel (li.) und Hans-Jürgen Wiechmann (re.) lernen Marcus Schmidt, André Höhne und Pascal Apelt kennen. Die Zehntklässler der Sekundarschule Friedrichstadt werden bei der Bundeswehr in Holzdorf ihre Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme beginnen.
Oberstleutnant Michael Pössel (li.) und Hans-Jürgen Wiechmann (re.) lernen Marcus Schmidt, André Höhne und Pascal Apelt kennen. Die Zehntklässler der Sekundarschule Friedrichstadt werden bei der Bundeswehr in Holzdorf ihre Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme beginnen.
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